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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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Karim bewies das wieder einmal, wie dumm und schwach die Amerikaner waren.
    Einen halben Block vor der Moschee fiel ihnen eine schattenhafte Gestalt in einem der oberen Fenster auf. Die Moschee selbst befand sich im Erdgeschoss, die beiden oberen Stockwerke wurden als Büros und Wohnungen genutzt. Das Gebäude nahm den halben Block ein und war zwar hässlich, aber für ihre Zwecke ideal. Ein paar Meter vor ihnen stieg eine Rauchwolke aus
einem Hauseingang auf. Beide Männer verlangsamten ihre Schritte.
    »Joe«, sagte Karim in seinem besten amerikanischen Englisch.
    Ein Kopf tauchte auf, und ein kleiner Mann mit einer großen Nase und noch größeren Ohren sah sie an. »Chuck«, sagte er mit einem fahrigen Lächeln. Der Mann zog noch einmal an seiner Zigarette, dann schnippte er sie zum Randstein und trat aus dem Hauseingang hervor. »Es freut mich, dich zu sehen«, sagte er und breitete die Arme aus.
    Die beiden Männer umarmten sich und küssten sich auf beide Wangen. Dann umarmte der kleine Mann auch noch Hakim, und zu dritt gingen sie hinein.
    »Hier lang«, sagte der Mann und hielt ihnen eine Tür auf, hinter der eine Treppe lag.
    Sie stiegen die knarrende Holztreppe in den Keller hinunter und kamen in einen großen niedrigen Raum mit frei liegenden Rohren. An den Wänden standen Regale, und zur Linken war ein alter Lastenaufzug installiert, der zum Bürgersteig führte. Hakim blickte zu dem Aufzug hinüber, über den er vor wenigen Wochen eine wichtige Lieferung ins Haus gebracht hatte. Es gab noch andere Lagerräume und zwei Büros, zu denen man über einen Gang gelangte.
    »Warum bist du so nervös?«, fragte Karim den kleinen Mann.
    Hakim erschien die Frage ziemlich dumm, weil der Mann so gut wie immer nervös war.
    »Es ist etwas passiert«, antwortete der Mann, den sie Joe nannten, besorgt.
    »Was ist passiert?«, fragte Karim nun ebenfalls beunruhigt.

    Der Mann hieß eigentlich Aabad bin Baaz. Er kam ebenfalls aus Saudi-Arabien und hatte Karim als Student an der König-Faisal-Universität kennengelernt; danach war er ihm an die Islamische Universität von Medina gefolgt. Hakim nannte den Mann etwas abschätzig »Frettchen«, weil er so aussah. Er war nur einen Meter achtundsechzig groß, hatte eine große Hakennase und abstehende Ohren, die er unter seinem Haar zu verbergen versuchte.
    Verlegen trat Aabad von einem Fuß auf den anderen und zeigte schließlich den Gang hinunter, der zu den Lagerräumen und Büros führte. Zu Hakim gewandt sagte er: »Ich habe die Kamera installiert, wie du es gesagt hast.«
    Hakim spürte Karims Augen auf sich gerichtet, deshalb wandte er sich ihm zu und sagte rasch: »Nachdem wir die Lieferung bekamen, haben wir die Tür mit einem Schloss gesichert, und ich habe ihm gesagt, dass er eine kleine Überwachungskamera anbringen soll, damit man den Keller im Auge behalten kann.«
    Karim wandte sich wieder Aabad zu. »Sprich weiter.«
    »Ich habe mir die Bänder alle paar Tage angesehen«, erklärte er. »Wir haben da einen Mann, der uns aushilft. Ich habe ihn einige Male auf den Bändern gesehen und mir nicht viel dabei gedacht, aber heute beim Abendgebet, da fiel mir auf, dass er auf einmal hinausging. Ich nahm mir ein paar Männer und ging mit ihnen hinunter.«
    »Auf der Treppe, über die wir jetzt gekommen sind?«, fragte Karim.
    »Ja, und wir sahen ihn ganz hinten im Gang.«
    Karim und Hakim sahen einander an. »Er hat euch sicher kommen gehört«, meinte Karim.
    »Wahrscheinlich«, sagte Aabad unsicher.
    »Was hat er getan?«

    »Er war in einem der Lagerräume und hat Kisten geschlichtet. Die anderen Männer haben mit ihm gesprochen und ihn gefragt, warum er nicht beim Abendgebet ist … und ich hab mich ins Büro geschlichen und das Sicherheitsband geholt.«
    »Und?«, fragte Hakim, obwohl er fürchtete, dass er die Antwort bereits kannte.
    »Er hat etwas an der Tür gemacht, darum hab ich meine Pistole gezogen, und wir haben ihn gefesselt und durchsucht.«
    »Habt ihr etwas gefunden?«
    »Das hier.« Aabad hielt ihm etwas hin, was wie die Miniaturausgabe eines Zahnarztwerkzeugs aussah, außerdem drei weiße Testpads in einem durchsichtigen Beutel.
    Hakim wusste sofort, was das zu bedeuten hatte. »Das ist ein Lockpick, und das andere«, fügte er hinzu und schloss die Augen, »das benutzt man, um auf bestimmte Chemikalien zu testen …«
    »Was für Chemikalien?«, fragte Aabad.
    »Solche, wie sie in Sprengstoffen enthalten sind.« Hakim drehte sich um und blickte zur

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