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Der Gegenschlag - Extreme Measures

Der Gegenschlag - Extreme Measures

Titel: Der Gegenschlag - Extreme Measures Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vince Flynn
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manchmal so verdammt pathetisch.«
    »Und du bist so stur wie immer.«
    Lonsdale blieb stehen und fasste Wassen am Arm. »Du glaubst also, dass das ein Fehler ist?«
    »Barbara, gerade hat dir der Verteidigungsminister auf deinem eigenen Spielfeld kräftig in deinen hübschen kleinen Arsch getreten. So etwas sollte nicht passieren.«
    »Was hätte ich denn tun sollen?«, zischte sie ihm zu.
    »Vielleicht gar nichts«, antwortete er achselzuckend. »Ich hab dir ja schon erklärt, warum ich es gar nicht so gut finde, diese Leute zu verfolgen.«
    »Nun, das sehe ich anders. Wir sind ein Land, in dem die Gesetze gelten. Wir können es nicht zulassen, dass Killer wie dieser Rapp herumlaufen und tun, was ihnen gefällt.«
    »Das ist eine nette Plattitüde. Wäre es dir lieber, wenn die Terroristen herumlaufen und tun, was ihnen gefällt?«
    »Du kannst einen manchmal wirklich auf die Palme bringen.«
    »Darum hab ich vorhin geschwiegen«, sagte Wassen resigniert. »Du willst ja doch nicht hören, was ich zu sagen habe.«
    »Nicht zu diesem Thema. Das steht fest.« Lonsdale drehte sich um und betrat in den Ausschusssaal. Einige
ihrer Kollegen wollten mit ihr sprechen, doch sie wimmelte sie ab und setzte sich auf ihren Platz. Nach einem raschen Blick in die Runde forderte sie die Anwesenden auf, ihre Plätze einzunehmen.

59
    Rapp saß am Zeugentisch und verfolgte das, was sich vor seinen Augen abspielte. Die geschätzten Mitglieder des Ausschusses schienen sich sehr uneinig darüber zu sein, wie sie weitermachen sollten. Sogar einige Angehörige von Lonsdales eigener Partei waren verärgert darüber, dass sie sie überstürzt in diese Sache hineingezogen hatte. Rapp fragte sich, wie sie erst reagieren würden, wenn er die nächste Bombe platzen ließ.
    Nachdem sie gut zehn Minuten gestritten hatten, blickte Lonsdale zu ihm hinunter. »Mr. Rapp«, sagte sie, »ich möchte Sie daran erinnern, dass Sie noch immer unter Eid stehen.«
    Rapp nickte.
    »Sprechen Sie ins Mikrofon«, versetzte sie gereizt, nachdem das Gezänk unter den Kollegen sie ihre ganze Geduld gekostet hatte.
    »Es ist mir bewusst, dass ich immer noch unter Eid stehe.«
    Fast so, als hätte sie Angst, dass noch jemand einen Antrag stellen könnte, fragte Lonsdale rasch: »Bestreiten Sie, dass Sie Abu Haggani geschlagen haben, als er gefesselt und in Gewahrsam der amerikanischen Streitkräfte war?«
    Es wurde völlig still im Saal, und alle Augen waren auf Rapp gerichtet, der auch jetzt wieder allein am Zeugentisch
saß. Jetzt kommt’s drauf an, dachte Rapp. Zeig ihnen, dass du’s ernst meinst. »Madam Chairman, ich werde gern alle Ihre Fragen wahrheitsgemäß und nach bestem Wissen und Gewissen beantworten, wenn Sie den Saal räumen lassen, so dass nur noch Sie und Ihre Kollegen im Ausschuss da sind.«
    Bevor irgendjemand reagieren konnte, schnaubte Lonsdale empört und sagte: »Das wird nicht passieren.«
    Rapp nickte, wie um zu sagen: Okay, dann eben nicht. »Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als das Recht in Anspruch zu nehmen, die Aussage zu verweigern.«
    Lonsdale spürte Unruhe rechts und links von ihr. »Mr. Rapp«, sagte sie, das Gemurmel ignorierend, »Sie können uns nicht vorschreiben, wie wir diesen Ausschuss führen sollen.« Sie zeigte auf die fast fünfzig Mitarbeiter, die hinter den neunzehn Senatoren saßen. »Diese Leute sind alle eingehend überprüft worden, und ich empfinde es als Beleidigung, dass Sie ihre Integrität in Zweifel ziehen.«
    Rapp hätte den ganzen Vormittag mit ihr über die vielen Informationen diskutieren können, die schon aus diesen Räumen nach außen gedrungen waren, doch deswegen war er nicht hier. »Madam Chairman«, sagte er schließlich, »in Anbetracht der Tatsache, dass ich Ihnen anbiete, alle Ihre Fragen ehrlich und wahrheitsgemäß zu beantworten, halte ich das für eine angemessene Bitte.«
    Der Vizevorsitzende beugte sich zu ihr und flüsterte ihr etwas zu. Rapp verfolgte, wie die beiden ihre Mikrofone mit den Händen abdeckten und einander ins Ohr flüsterten. Es ging etwa eine Minute so hin und her, dann beugte sich Lonsdale wieder über ihr Mikrofon und räusperte sich.
    »Mr. Rapp, wir würden einen Antrag in Erwägung ziehen, dass der Saal geräumt wird, bis auf die Mitglieder
dieses Ausschusses und Sie, das heißt, dass auch Ihre Delegation von der CIA hinausgehen müsste. Aber damit das klar ist - Sie werden keinerlei Versuch unternehmen, unseren Fragen auszuweichen oder das Recht auf

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