Der Gegenschlag - Extreme Measures
Namen des gesamten Islam mitten ins Herz treffen werden.«
Karim sah auf seine Uhr und wandte sich wieder Farid zu. »Es ist Zeit«, sagte er mit einem kurzen Nicken. Er
blickte über die Schulter zu Hakim zurück. »Mach das Tor auf«, sagte er. Zehn Sekunden später sah Karim, wie die blaue Limousine an einem schwarzen Lincoln Town Car vorbeirollte und ins Sonnenlicht hinausfuhr. Noch einmal sah er auf die Uhr; sie lagen genau im Zeitplan. Jetzt kam es auf das richtige Timing an. Er wollte, dass alle erst kurz vor 12:30 Uhr ankamen. Wenn er alle Wagen auf einmal losgeschickt hätte, so würden diejenigen mit den näher gelegenen Zielen parken und warten müssen, was das Risiko erhöht hätte, dass irgendetwas schiefging.
Zwei Minuten später ließ er den ersten der drei FedEx-Vans losfahren, dann befahl er den restlichen Männern, in ihre Autos einzusteigen. Karim setzte sich auf den Beifahrersitz des Lincoln, und Hakim stieg auf der Fahrerseite ein.
»Hat dein Mann gesagt, dass es funktionieren wird?«, fragte Karim skeptisch.
»Ja. Er meint, es sei kein Problem.« Hakim zeigte auf die Uhr am Armaturenbrett. »Um genau zwölf Uhr dreiundzwanzig Eastern Standard Time wird das gesamte Verkehrsüberwachungssystem zusammenbrechen.«
»Hast du ihm gesagt, dass es nur die Kameras sein dürfen? Wenn auch die Ampeln ausfallen, kommen wir nie mehr aus der Stadt heraus.«
»Das hat er mir versichert«, antwortete Hakim, der es allmählich satthatte, sich ständig wiederholen zu müssen. »Außerdem haben wir dafür ja den Suburban, für alle Fälle.«
»Und mit Ahmed ist alles in Ordnung?«, fragte Karim besorgt.
Hakim seufzte. Früh am Morgen, noch vor Sonnenaufgang, hatte er den Scharfschützen zu ihrem zweiten Ziel gebracht, damit er die Lage beobachten und ihnen Informationen
für den Angriff liefern konnte. »Ja, bei ihm ist alles in Ordnung. Erst vor einer halben Stunde habe ich mit ihm gesprochen.«
»Gut.« Karim sah noch einmal auf die Uhr. »Es ist Zeit«, sagte er.
Hakim ließ den Motor an und legte den Gang ein. Die drei anderen Fahrzeuge folgten dicht hinter ihnen, während sie durch den heruntergekommenen Industriepark fuhren. Nachdem sie den Anacostia River überquert hatten, bogen drei der Autos auf die Kentucky Avenue ab, während ein FedEx-Van auf der Pennsylvania Avenue blieb. Karim registrierte jedes einzelne Wahrzeichen auf dem Weg. Er hatte alle schon auf Fotos gesehen, aber noch nie in natura. Als sie den Stanton Park erreichten, spürte Karim, wie sein Herz höher schlug.
Farids Stimme meldete sich in Karims Ohrhörer. »Hier ist Bill. Bei mir ist alles okay. Hast du verstanden?«
Karim zog sein Jackett zurück und drückte den Sendeknopf. »Ich hab verstanden, Bill. Viel Glück.«
Der Lincoln bog beim Stanton Park auf die C Street ab. Der FedEx-Van folgte ihnen, doch der Suburban fuhr zur Massachusetts Avenue weiter, wo er nach Norden abbog. Ein paar Blocks weiter vorne sah Karim das Kapitol aufragen, und dann verschwand es wieder, als ihnen die riesigen Senate Office Buildings die Sicht verstellten. An der 1 st Avenue glaubte Karim, dass ihm gleich das Herz aus der Brust springen würde. Hakim pfiff irgendein Lied, das er nicht kannte. Er verstand nicht, wie sein Freund in so einem Augenblick so ruhig sein konnte. Sie bogen rechts ab und fuhren weiter nach Norden, nur noch einen Block von ihrem Ziel entfernt. Karim blickte nach rechts und lächelte, als er die blaue Limousine sah, die Farid erst wenige Minuten zuvor hier geparkt hatte.
An der Ecke 1 st und D Street bog Hakim rechts ab und fuhr an den Straßenrand. Er ließ genug Platz, dass der FedEx-Van hinter ihnen parken konnte. Karim blickte auf, als die Uhr am Armaturenbrett von 12:27 auf 12:28 umsprang. Er sah auf seine eigene Uhr und vergewisserte sich, dass es nur noch Sekunden waren, die sie von ihrem Ziel trennten.
»Hier ist Joe. Bei mir ist alles okay.«
Karim seufzte und sagte: »Hab verstanden, Joe. Viel Glück.«
Hakim trommelte mit den Fingern auf das Lenkrad. »Das wären zwei … fehlt noch einer.«
Er meldete sich nur wenige Sekunden später. »Hier ist Thomas. Alles okay bei mir.«
»Verstanden, Thomas. Viel Glück.« Karim wischte sich seine feuchten Hände an der Hose ab und atmete tief durch. Er war es nicht gewohnt, dass er so nervös wurde, und schrieb es der besonderen Bedeutung der Situation zu.
»Bist du bereit?«, fragte Hakim.
»Ja«, antwortete Karim.
Der Lincoln setzte sich wieder in Bewegung,
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