Der Gegenschlag - Extreme Measures
Rolle. Die Politiker wollen sicher jemanden auf dem Scheiterhaufen verbrennen, und dieser kleine Arsch hier versucht mich dafür zu opfern.«
»Es ist nicht nötig, dass Sie so mit mir reden«, erwiderte Adams.
»Sie sind ein Mistkerl, das sind Sie. Und jemand, der seinen eigenen Leuten in den Rücken fällt.« Zu Kennedy gewandt fügte er hinzu: »Wetten, dass er eine der anonymen Quellen ist, von denen in dem Artikel die Rede ist?«
Adams stand abrupt auf. »So etwas muss ich mir nicht bieten lassen. Meine Arbeit hier ist über jeden Zweifel erhaben, und ich für meinen Teil habe nichts getan, was diese Agency in Verruf bringen könnte.« Adams ging zur Tür, und als er an Nash vorbeikam, fügte er hinzu: »Ich bezweifle, dass Sie das Gleiche von sich behaupten können.«
Nashs rechte Hand schoss vor und packte Adams’ dicken Oberarm. Er wirbelte ihn zu sich herum. »Vergleichen Sie nie das, was Sie hier tun, mit dem, was ich mache. Wenn Sie einen schlechten Tag haben, geht eine Akte verloren. Wenn ich einen schlechten Tag habe, kommt einer meiner Jungs ums Leben.«
Adams versuchte sich loszureißen. »Nehmen Sie Ihre Hände weg!«
Nash ignorierte ihn. »Sie stehen nicht auf dem Footballfeld. Sie gehören nicht zum Team. Verdammt, Sie sind nicht einmal auf der Zuschauertribüne. Sie sitzen daheim mit einer Flasche Bier und einer Tüte Chips und sehen sich das Spiel im Fernsehen an - aber Sie kritisieren jeden Spielzug, den wir machen. In Wahrheit würde Ihr fetter Arsch da draußen keine fünf Minuten überleben.«
»Mr. Nash!«, schrie Kennedy und sprang von ihrem Platz auf. »Das reicht jetzt.«
»Ja, wirklich.« Nash ließ Adams los und ging zur Tür. Er griff nach der Klinke und blickte zu Kennedy zurück. »Das nächste Mal, wenn Sie jemanden brauchen, der nach Afghanistan geht und auf sich schießen lässt, dann schicken Sie doch den Arsch hier.« Nash riss die Tür auf und war draußen, bevor Kennedy oder sein Boss ein Wort sagen konnte.
24
LUFTSTÜTZPUNKT BAGRAM, AFGHANISTAN
Sie erwarteten ihn in General Garrisons Büro; der Sonderassistent des Verteidigungsministers saß links vom Schreibtisch des Generals und Captain Leland auf der anderen Seite. Nachdem nur noch ein Stuhl übrig war, stand Garrison auf und forderte die anderen auf, sich an den Konferenztisch für acht Personen zu setzen. Der General schlenderte ebenfalls zum Tisch hinüber. Er schien durchaus willens zu sein, sich des gesamten Problems zu entledigen, auch wenn er wusste, dass es nicht einfach so verschwinden würde. Fürs Erste war er schon einmal froh, dass sich eine Gelegenheit bot, diesen Mann von seinem Stützpunkt wegzubekommen, damit er sich wieder ganz seiner Aufgabe widmen konnte, nämlich Männer und Frauen mit allem zu versorgen, was sie brauchten, um Krieg zu führen.
Wie Rapp bereits erfahren hatte, trug Leland den Arm in einer blauen Schlinge, die im Kontrast mit seiner tarnfarbenen Uniform ein bisschen lächerlich wirkte. Rapp sah, wie der Captain langsam und scheinbar unter Schmerzen
aufstand. Er erinnerte Rapp an einen nicht ganz ehrlichen Kläger mit einer Halskrause, der die Geschworenen davon überzeugen wollte, dass er große Schmerzen litt. Rapp musste sich sehr zusammennehmen, um ihn nicht am Hals zu packen und in den Arsch zu treten. Leland schlurfte zum Tisch und ließ sich vorsichtig auf den Sessel rechts vom General sinken. Rapp wollte sich eigentlich nicht setzen, doch er wusste, dass es sein musste. Er setzte sich General Garrison gegenüber, so dass er Leland wenigstens nicht direkt ansehen musste.
»Also«, begann Ridley, »wir müssen ja nicht lang herumreden. Die Sache dauert ohnehin schon lang genug. Mitch hat mir gesagt, dass er sich aufrichtig entschuldigen wird, und dann wollen wir Sie hier nicht länger aufhalten.« Ridley sah Rapp an. »Mitch.«
Rapp sah auf seine gefalteten Hände hinunter und fuhr mit einem Finger über die künstliche Maserung der Pressspan-Tischplatte. »Es tut mir leid, was passiert ist«, sagte er, ohne aufzublicken.
Ridley sah sich nervös am Tisch um, in der Hoffnung, dass das genügen würde, obwohl er bereits wusste, dass es nicht so war. Nach einem langen Schweigen räusperte er sich.
Rapp blickte zu Garrison auf und sagte: »Es tut mir leid, dass das passieren musste.«
»Wie bitte?«, warf Leland ungläubig ein.
»Es tut mir leid, dass das passieren musste. Ich wünschte, Sie wären nicht in die Sache verwickelt worden.«
»Das ist Ihre
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