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Der geheime Name: Roman (German Edition)

Der geheime Name: Roman (German Edition)

Titel: Der geheime Name: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Winterfeld
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verschwimmen und trieb ihn in einen dunklen Tunnel.
    Plötzlich verharrte die Peitsche, gab dem Schmerz eine Pause und holte Mora aus der Dunkelheit zurück.
    Ein hohes Winseln fiepte in seinen Ohren, zuckte durch seinen Kopf und wollte seinen Verstand umnebeln. Bis er begriff, dass es sein eigenes Winseln war.
    Das Keuchen des Herrn kam näher, warmer Atem legte sich um Moras Hals. »O ja, solch furchtbare Mühe hat es sich gegeben, um ihr zu gefallen. Aber bei allem, was Morasal für sie getan hat, ist es doch immer nur ein Diener geblieben, der sich an seine neue Herrin angepasst hat …« Seine Stimme verzerrte sich: »… damit sie ihn liebt!«
    Moras Atem kämpfte gegen die Schmerzen, stöhnte und wimmerte, während das Blut auf seinem Rücken abkühlte. Immer eisiger zog die Luft über seine offene Haut, brachte seinen Körper zum Schlottern.
    »Aber eines hat Morasal nicht bedacht.« Der Atem des Geheimen strich über seinen Rücken. »Herrinnen lieben ihre Diener nicht. Sie benutzen sie nur. Deshalb ist Morasal jetzt hier – und sie ist weg!«
    Mora heulte auf, zog den Kopf noch tiefer zwischen seine Schultern. Das ist nicht wahr … Doch noch ehe der Gedanke sich festsetzen konnte, wurde er von dem Blut übertönt, das durch Moras Ohren rauschte.
    Der Herr beugte sich noch dichter über ihn. Seine spitze Nase stieß in Moras Nacken. »Morasal hat immer gewusst, woran es sterben wird, nicht wahr.« Die Knötchen der Peitsche legten sich über seinen Rücken, kratzten durch die offenen Wunden.
    Mora heulte, stöhnte, sein Körper drückte sich auf den Boden, während die Peitsche immer weiter über seine Haut strich, während die Nase des Herrn an seinem Rücken schnupperte, daran hinabwanderte, bis zu seiner Hüfte. Plötzlich hielt er inne, seine Nase berührte Moras Haut, genau dort, wo Finas Schenkel sich an ihn geschmiegt hatten.
    Der Geheime zuckte zurück, ein erschrockener Laut sprang aus seiner Kehle. Für eine Sekunde war er still, stand vollkommen regungslos da, ehe er sich erneut zu Moras Ohr beugte: »Das Blut hat den Geruch schon fast ertränkt …« Seine Stimme begann zu grollen, steigerte sich zu einem gefährlichen Knurren: »Aber die Lust klebt noch immer auf seiner Haut.«
    Plötzlich sprang er auf, knallte die Peitsche über Moras Hüften. »Es wollte ihm seine Braut stehlen! Es wollte sie für sich nehmen, wollte sie benutzen, um seine Regungen an ihr zu stillen.« Der Herr brüllte, zog die Peitsche von allen Seiten über Moras Körper. Die Knötchen rissen ihn hin und her, peitschten um ihn herum bis zu seinem Bauch. Sie zogen über seinen Po, über seine Beine, setzten einen Hieb in seinen Nacken und streiften sein Gesicht. »Es ist ein Verräter seines Herrn, und Verräter verdienen den Tod!«
    Die Peitsche wurde so schnell wie niemals zuvor, raste über Mora hinweg und setzte seinen Körper in Brand. Ein heulender Schrei trieb den letzten Atem aus seiner Lunge. Für einen kurzen Moment begriff er, dass es keine Chance mehr gab zu überleben. Finas Gesicht blitzte noch einmal vor ihm auf, ihr warmes Lächeln betäubte seinen Schmerz, Sekunden, bevor der schwarze Tunnel über ihm zusammenstürzte.

19. Kapitel
    F ina saß zusammengekauert auf ihrem Sitz, während sie Stunde um Stunde über die Autobahn rasten. Tränen liefen über ihr Gesicht und ließen das Blau und Weiß der Autobahnschilder ineinanderlaufen. Sie wusste nicht, wohin sie fuhren, und sie wollte es auch nicht erfahren. Die Entscheidung lag allein bei ihren Eltern, ebenso wie die, die Trennscheibe wieder herunterzulassen. Seither strömten die besorgten Fragen ihrer Mutter zu ihr nach hinten. Wo sie gewesen und was ihr angetan worden sei, wie es ihr gelungen sei zu fliehen. Ihre Mutter fragte sie, warum sie so heule, und schien zu glauben, dass im Moor schreckliche Dinge geschehen waren.
    Doch Fina schwieg. Je länger sie dasaß, desto deutlicher fühlte sie den Schmerz von ihrem ersten Mal, spürte ihn fast so, als würde sie noch immer mit Mora schlafen. Sie schloss die Augen, um ihrer Erinnerung noch näher zu sein: die Wärme seiner Haut, die Bewegung seines Körpers, seine Hände auf ihrem Rücken. Sie wollte den Schmerz in ihrer Mitte behalten, als ewige Erinnerung, wenn es sonst schon nichts gab, was ihr von Mora blieb.
    Irgendwo, im Strom der Bilder, trieben ihre Gedanken davon, veränderten sich. Eine blutige Peitsche knallte durch die Luft. Sie sah Mora, der sich schreiend auf den Boden duckte. Knotige

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