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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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die Stirn. »Genauso , wie jemanden der Hexerei zu bezichtigen , weil er eine Buchhandlung besucht.«
    Beschämt trinken wir unseren Tee.
    »Wir sind ihr gefolgt« , sagt Ann ruhig. »Sie ist nach Be d lam gefahren , wo Nell Hawkins ist.«
    Miss Moore setzt die Teetasse klirrend ab. »Nell Ha w kins. Wer ist das?«
    »Ein Mädchen , das an den Orden glaubt. Sie sagt , Ci r ce versucht , sie in ihre Gewalt zu bringen. Deshalb ist sie ve r rückt geworden« , sagt Ann genüsslich. Sie hat wirklich einen Sinn fürs Makabere.
    »Mein Bruder , Tom , ist medizinischer Assistent im Bethl e hem-Hospital. Nell ist eine Patientin von ihm« , erkläre ich.
    »Interessant. Und Sie haben mit dieser Person gespr o chen?«
    »Ja« , sage ich.
    »Hat sie Ihnen gesagt , dass sie mit Miss McChennmine b e kannt ist?«
    »Nein« , antworte ich etwas verlegen. »Sie ist verrückt und es ist schwierig , ihren Worten einen Sinn zu entl o cken. Aber sie war in der Sankt-Viktoria-Mädchenschule , als sie den Verstand verlor , und wir haben Grund zu der Annahme , dass Miss McChennmine zur gleichen Zeit dort angestellt war und vie l leicht etwas damit zu tun ha t te.«
    »Das ist merkwürdig« , sagt Miss Moore und schüttet Milch in ihren Tee , bis die Flüssigkeit ein wolkiges Beige annimmt. »Handelt es sich dabei um eine Tatsache? Wi s sen Sie es mit Sicherheit?«
    »Nein« , gebe ich zu. »Aber ich habe eine Anfrage an die Direktorin gerichtet. Ich hoffe , bald Antwort zu b e kommen.«
    »Also wissen Sie in Wirklichkeit nichts« , sagt Miss Moore und streicht die Serviette auf ihrem Schoß glatt. »Ich empfe h le Ihnen , bis dahin mit Ihren Anschuldigu n gen vorsichtig zu sein. Es könnte unvorhergesehene Au s wirkungen haben.« Wir schauen einander schuldb e wusst an. »Ja , Miss Moore.«
    »Ann , was haben Sie da gemacht?« , fragt Miss Moore.
    Ann hat etwas auf einen Zettel gekritzelt. Sie versucht , es mit ihrer Hand zu bedecken. »N-nichts.«
    Felicity entreißt ihr den Zettel.
    »Gib ’ s zurück« , bettelt Ann und versucht erfolglos , den Zettel wieder an sich zu bringen.
    Felicity liest vor: »Hester Moore. Oster Moehre.«
    »Es ist ein Anagramm Ihres Namens. Kein sehr gutes« , sagt Ann hitzig. »Felicity , bitte!«
    Felicity liest ungerührt weiter. »So mehr Roete. Oh , R o tes Meer.« Ein Funken Bosheit leuchtet in Felicitys Augen auf. »Tom ehre Eros.«
    Es spielt keine Rolle , dass der Satz keinen Sinn ergibt. Die Tatsache , dass Tom und Eros gemeinsam in einem Satz au f tauchen , hat Ann unsäglich bloßgestellt. Sie reißt den Zettel wieder an sich. Andere Gäste in der Teestube sind auf unser kindisches Betragen aufmerksam geworden und es bestürzt mich zutiefst , dass unser Besuch so u n rühmlich endet. Miss Moore wird uns wahrscheinlich nie wieder zu einem Ausflug einladen.
    Tatsächlich wirft sie einen Blick auf ihre Taschenuhr. »Ich bringe Sie jetzt nach Hause.«
     
    * **
     
    In der Droschke sagt Miss Moore: »Ich hoffe , es bleiben I h nen weitere Begegnungen mit den Quellnymphen e r spart. Die scheinen besonders grausam zu sein.«
    »Das hoffe ich auch« , sagt Ann schaudernd.
    »Vielleicht können Sie mich in Ihre Geschichte mit herei n nehmen. Ich glaube , ich würde den Nymphen gern die Stirn bieten.« Miss Moore setzt eine heldenhafte Miene auf. Es bringt uns zum Lachen. Ich bin erleichtert. Ich habe den Tag so sehr genossen. Der Gedanke , es könnte nie wieder einen ähnlichen geben , würde mich traurig machen.
    Als wir Ann und Felicity wohlbehalten zu Hause abg e setzt haben , fahren wir die kurze Strecke zum Belgrave Square weiter. Miss Moore nimmt den Anblick des wu n derschönen Hauses in sich auf.
    »Möchten Sie mit hereinkommen und Großmama Guten Tag sagen?« , frage ich.
    »Vielleicht ein anderes Mal.« Sie blickt ein wenig b e sorgt drein. »Gemma , misstrauen Sie dieser Miss McChennmine wirklich?«
    »Sie hat irgendetwas Beunruhigendes an sich« , antworte ich. »Ich kann nicht sagen , was es ist.«
    Miss Moore nickt. »Also gut. Ich werde selbst Erkundigu n gen einziehen. Vielleicht ist überhaupt nichts dran und wir werden über unsere Dummheit lachen. In der Zwischenzeit sollten Sie sich vor ihr lieber in Acht ne h men.«
    »Danke , Miss Moore« , sage ich. »Danke für alles.«

27. Kapitel
    A ls ich durch die Eingangstür trete , stürzt mir Mrs Jones en t gegen. Sie ist völlig aus dem Häuschen. »Ihre Großmutter e r wartet Sie im Wohnzi m mer , Miss. Sie hat gesagt , Sie sollen

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