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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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entlang bis zur Wo h nung von Miss Moore. Das Haus ist dunkel. Ich klopfe laut , in der Hoffnung , es werde mir etwas Schlaues einfa l len , um eingelassen zu werden. Mrs Porter streckt den Kopf aus dem obersten Fenster und ruft gereizt he r unter.
    »Was gibt ’ s? Was wollen Sie?«
    »Mrs Porter , es tut mir schrecklich leid , Sie zu stören. Ich habe eine dringende Nachricht für Miss Moore.«
    »Sie ist nicht zu Hause.«
    Ja , i ch weiß , u nd es ist alles meine Schuld. Ich habe das Gefühl , ohnmächtig zu werden. Mein Gesicht ist taub vom unbarmherzigen Geprassel des Graupelregens. Der Polizist kann jeden Moment zurückkommen. Ich muss hinein. Ich brauche nur einen Platz zum Verstecken , denke ich , zum Au s ruhen.
    »Hören Sie , es ist schon spät. Kommen Sie morgen wi e der.«
    Schritte hallen auf dem regennassen Pflaster.
    »Liebe Mrs Porter« , sage ich verzweifelt. »Ich bin Fel i city Worthington. Die Tochter von Admiral Worthin g ton.«
    »Die Tochter von Admiral Worthington , sagen Sie? Oh , Herzchen , wie geht ’ s dem Admiral?«
    »Danke , recht gut. Nein , ich wollte sagen , es geht ihm gar nicht gut. Und deswegen wollte ich zu Miss Moore. Es ist furchtbar dringend. Kann ich hier auf sie warten?« Bitte , l ass mich hinein. Nur so lang , b is ich wieder klar de n ken kann.
    Vom unteren Ende der Straße höre ich das gleichm ä ßige Stiefeltrappen des Polizisten , der zurückkommt.
    »In Gottes Namen …« , sagt Mrs Porter. Sie hat schon ihr Nachtgewand an.
    »Ich würde Sie nicht darum bitten , wenn ich nicht wüsste , dass Sie ein so gutes und mitleidiges Herz haben. Ich bin s i cher , mein Vater wird sich persönlich bei Ihnen bedanken wollen , sobald er dazu in der Lage ist.«
    Mrs Porter ist sichtlich geschmeichelt. »Bin gleich u n ten.«
    Die Laterne des Polizisten streckt ihre Lichtfinger in meine Richtung. Bitte , M rs Porter , b eeilen Sie sich. Der Schlüssel klirrt im Schloss und ich werde eingelassen.
    » ’ n Abend , Mrs Porter« , ruft der Polizist und tippt an se i nen Hut.
    » ’ n Abend , Mr John« , antwortet sie.
    Sie schließt die Tür. Ich stütze mich mit einer Hand gegen die Wand.
    »Wie nett , so unerwartet Gesellschaft zu bekommen. Legen Sie Ihren Mantel ab.«
    Ich ziehe meinen Mantel eng um meinen schmerze n den Hals. »Liebe Mrs Porter« , krächze ich. »Verzeihen Sie , aber ich fürchte , ich muss gleich zu Miss Moore und meine Ang e legenheit erledigen und dann an Papas Krankenbett zurü c k k ehren.«
    Mrs Porter macht ein Gesicht , als hätte sie in ein Stück Schokoladenkuchen gebissen und festgestellt , dass er mit sauren Gurken gefüllt ist. »Oh , das geht nicht. Ich kann Sie nicht einfach in ihr Zimmer lassen. Ich führe ein a n ständiges Haus , jawohl.«
    »Ja , natürlich« , sage ich.
    Mrs Porter kämpft einen Moment lang mit sich , dann leert sie eine Vase auf einen Abstelltisch und schüttelt den Schlü s sel zu Miss Moores Wohnung aus seinem Ve r steck. »Na , so kommen Sie.«
    Ich folge ihr das enge Treppenhaus hinauf und zu Miss Moores Wohnungstür. »Aber wenn sie bis halb nicht z u rück ist , müssen Sie gehen« , sagt Mrs Porter und dreht den Schlü s sel kreischend im Schloss. Die Tür geht auf und ich trete ein.
    »Ja , danke. Bitte machen Sie sich nicht die Mühe zu wa r ten , Mrs Porter. Es ist kühl hier , und wenn Sie sich meinetw e gen erkälten , würde ich mir das nie verzeihen.«
    Das scheint Mrs Porter zu besänftigen und sie verlässt mich , indem sie schwerfällig die Treppe hinunterstapft.
    Ich schließe die Tür hinter mir. Im Dunkeln ist das Zimmer fremd , unheimlich. Meine Finger tasten an der verblichenen Tapete entlang , bis sie die Gaslampe finden. Sie flammt z i schend auf und flackert gegen ihren gläse r nen Schirm. Das Zimmer erwacht aus seinem Schlu m mer –das Samtsofa , der Globus auf seinem Gestell , der Schreibtisch mit seinem u n gewöhnlichen Durcheinander , die Reihen geliebter Bücher. Die Masken wirken grausig in der abendlichen Dunkelheit. Ihr Anblick ist mir une r träglich. Ich schöpfe Trost aus Miss Moores Bildern –der purpurnen schottischen Heide , den ze r klüfteten Felsen am Meer , der moosbedeckten Höhle im Wald hinter Spence.
    Ich setze mich aufs Sofa , um zur Ruhe zu kommen. So m ü de. Ich möchte schlafen , aber das kann ich nicht. Jetzt noch nicht. Ich muss überlegen , was ich tun soll. Wenn die Ra k schana mit Miss McChennmine , mit Circe selbst , im Bund sind , dann ist ihnen nicht zu

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