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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Schreibtisch , hebt meine wenigen Habseligkeiten –einen indischen Elefanten aus E l fenbein , meine Haarbürste –hoch , um sie n ä her zu betrachten. »Lillian –Mrs Nightwing –hat mir von Ihrer unglücklichen Verwicklung in die Geschichte mit Ihrer früheren Lehrerin , Miss Moore , erzählt. Es tut mir leid zu hören , dass sie Ihr Ve r trauen so missbraucht hat.«
    Sie starrt uns wieder mit diesem durchdringenden Blick an. »Ich bin nicht Miss Moore. Bei mir wird es keine Fantastere i en , keine Verstöße gegen die Ordnung g e ben. Ich werde keine Abspaltung innerhalb der Klasse n gemeinschaft zulassen. Wir werden dem Buchstaben des Gesetzes folgen und damit umso besser fahren.« Sie b e trachtet unsere blassen Gesichter. »Ach , nun kommen Sie. Sie sehen aus , als hätte ich Sie zur Hinric h tung auf der Guillotine verurteilt!«
    Sie ringt sich ein Lächeln ab. Es ist weder gewinnend noch warm. »Ich glaube , jetzt sollten wir Miss Doyle R u he gönnen. Im Empfangszimmer wird Eierpunsch se r viert. Kommen Sie und erzählen Sie mir von sich , lassen Sie uns Freundschaft schließen , hmmm?«
    Wie ein großer Vogel , der seine grauen Flügel ausbre i tet , legt sie ihre Hände auf Felicitys und Anns Rücken und s chiebt sie zur Tür hinaus. Ich muss meinen Fluch allein ertragen.
    »Gute Nacht , Gemma« , sagt Ann.
    »Ja , gute Nacht« , sagt auch Felicity.
    »Gute Nacht , Miss Doyle. Schlafen Sie gut« , fügt Miss McChennmine hinzu. »Der Morgen dämmert früher , als wir denken.«
    »Es tut mir leid , dass ich das Bogenschießen verpasse« , s a ge ich.
    Miss McChennmine dreht sich noch einmal um. »Verpa s sen? Sie werden es keineswegs verpassen , Miss Do y le.«
    »Aber ich dachte … in meinem geschwächten Zustand …«
    »Für Schwäche ist bei mir keine Zeit , Miss Doyle. Ich sehe Sie morgen draußen auf dem Rasen oder Sie verlieren Fü h rungspunkte.« Es klingt weniger nach einer Fes t stellung als nach einer Herausforderung.
    »Ja , Miss McChennmine« , sage ich. Ich habe beschlo s sen , Miss McChennmine nicht zu mögen.
     
    * **
     
    Fröhliches Gelächter dringt vom Empfangszimmer he r auf. Zweifellos haben Felicity und Ann inzwischen Miss McChennmine ihre ganze Lebensgeschichte erzählt. Wah r scheinlich sind sie alle dicke Freundinnen , sitzen um das Fe u er und nippen an ihrem Eierpunsch , während ich weiterhin das widerwärtige , flegelhafte Ding bin , das Miss McChen n mine einen Moralapostel genannt hat.
    Mein Bauch tut mir wieder weh. Verdammtes U n wohlsein. Was haben junge Männer vorzuweisen , um zu zeigen , dass sie erwachsen sind? Hosen , das ist alles. El e gante , neue Hosen. In diesem Moment verabscheue ich alle und jeden.
    Allmählich tut der Brandy seine wärmende , benebelnde Wirkung. Meine Lider werden schwer und der Raum verengt sich mit jedem Blinzeln. Ich sinke in Schlaf.
    Ich gehe durch den Garten. Das Gras ist scharf und stach e lig , es zerkratzt meine Füße. Ich bin nahe am Fluss , aber er ist in Nebel gehüllt.
    »Näher« , sagt eine fremde Stimme.
    Ich bewege mich schrittweise vorwärts.
    »Noch näher.«
    Ich stehe am Flussufer , aber ich kann niemanden sehen , h ö re nur diese unheimliche Stimme.
    »Es ist also wahr. Du bist gekommen …«
    »Wer sind Sie?« , frage ich. »Ich kann Ihr Gesicht nicht s e hen.«
    »Nein« , antwortet die Stimme. »Aber ich habe deins ges e hen …«

9. Kapitel
    A m nächsten Nachmittag um zehn nach drei tr e ten wir auf dem großen , mit Resten von Schnee bedeckten Rasenplatz zum Appell an. Sechs auf Segeltuch g e malte Zielscheiben wurden in einer Reihe aufg e hängt. Die bunt gefärbten Augen in der Mitte scheinen mich zu verhö h nen –Na los , t riff uns , w enn du kannst. Das ganze Frühstück hindurch musste ich mir Erzählungen über den fantastischen Abend a n hören , den ich versäumt habe , und über die absolut hinreißende Miss McChennmine , die einfach jede winzige Kleinigkeit über die Mädchen wissen wol l te.
    »Sie hat mir gesagt , dass die Pooles direkte Nachfahren von König Artus sind!« , schwärmt Elizabeth.
    »Gemma , sie erzählt die wunderbarsten Geschichten« , sagt Ann.
    »Von Wales und der Schule dort. Die hatten praktisch jede zweite Woche Tanzstunden mit richtigen Männern« , sagt Felicity.
    »Weißt du , was sie noch gesagt hat?« , fragt Cecily.
    »Nein. Ich war ja nicht dabei« , antworte ich. Ich tu mir selbst ein bisschen leid.
    »Oh , Gemma , sie hat sich auch über dich erkundigt« , sagt

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