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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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»Ich bin in einer Minute zurück« , sagt Tom. Ich h a be den Verdacht , dass er das nicht zu meiner Beruh i gung sagt , sondern vielmehr als Wink an den Kutscher , damit er keinen Extrapreis für diesen unvorhergesehenen Au f enthalt verlangt.
    Ich für meinen Teil bin glücklich , hier zu sitzen und die Welt in all ihrer Herrlichkeit zu betrachten. Ein Ju n ge , eine große Gans unsicher auf seiner Schulter bala n cierend , bahnt sich seinen Weg durch die Vorübergehe n den. Inmitten eines Chors von Waldhörnern und Oboen zieht eine fröhliche Schar von Adventsängern von einem Lokal zum anderen , in der Hoffnung auf eine Handvoll Nüsse oder einen Schluck zu trinken. Sie gehen weiter und ihr Lied weht hinter ihnen h er. Im Schaufen s ter des Geschäfts , in dem Tom verschwunden ist , sind alle mö g lichen Arten von Konfekt ausgestellt: pralle Rosinen und kandierte Zitronen; Berge von Birnen , Äpfeln und Orangen; farbenfrohe Gewürzhaufen. Mir läuft das Wa s ser im Mund zusammen. Eine große , stattl i che Frau mit einem flotten Hut und einem Tweedko s tüm nähert sich. Sie kommt mir bekannt vor , aber erst als sie vorbeigeht , e r kenne ich sie.
    »Miss Moore!« , schreie ich aus dem Fenster , meine g u ten Manieren völlig vergessend.
    Miss Moore bleibt stehen. Zweifellos fragt sie sich , wer das sein mag , der hier auf der Straße auf so unhöfliche Art und Weise ihren Namen ruft. Als sie mich sieht , kommt sie zu unserer Droschke herüber. »Nicht zu gla u ben , Miss Doyle! Sie sehen gut aus. Fröhliche Weihnac h ten.«
    »Fröhliche Weihnachten.«
    »Bleiben Sie lange in London?« , fragt sie.
    »Bis nach Neujahr« , sage ich.
    »Was für ein glücklicher Zufall! Sie müssen mich bes u chen.«
    »Das würde ich sehr gern« , sage ich. Sie sieht strahlend aus.
    Miss Moore überreicht mir eine Karte. »Ich habe in einer Pension in der Baker Street Zimmer gemietet. Ich bin morgen den ganzen Tag zu Hause. Sagen Sie , dass Sie kommen we r den.«
    »Aber ja , mit Vergnügen! Das wäre großartig. Oh …« Ich unterbreche mich.
    »Was ist?«
    »Für morgen habe ich leider schon eine Verabredung , mit Miss Worthington und Miss Bradshaw.«
    »Ich verstehe.« Sie braucht nichts weiter zu sagen. Wir wissen beide , dass wir Mädchen für ihre Entlassung veran t wortlich waren.
    »Es tut uns allen schrecklich leid , was geschehen ist , Miss Moore.«
    »Was vorbei ist , ist vorbei. Wir können nur nach vorn bl i cken.«
    »Ja , Sie haben recht , natürlich.«
    »Obwohl , wenn ich die Gelegenheit hätte , würde ich mit dem größten Vergnügen Miss Worthington den Hals umdr e hen« , sagt Miss Moore mit einem Glitzern im A u ge. »Sie besitzt eine Unverschämtheit , die jedes tolerierbare Maß übe r steigt.«
    »Sie ist ziemlich frech« , sage ich lächelnd. Oh , wie sehr habe ich Miss Moore vermisst !
    »Und Miss Cross? Werden Sie meine Anklägerin in den Ferien nicht sehen?« Miss Moores Lächeln verschwindet , als sie meinen erschrockenen Gesichtsausdruck sieht. »Oje , ich habe Sie verstimmt. Tut mir leid. Ich mache kein Hehl aus meinen Gefühlen , die ich gegen Miss Cross hege. Trotzdem weiß ich , dass Sie Freundinnen sind. Das war nicht nett von mir.«
    »Nein , das ist es nicht. Es ist … Pippa ist tot.«
    Miss Moore hält sich die Hand vor den Mund. »Tot? Wann ist sie gestorben?«
    »Vor zwei Monaten.«
    »Oh , Miss Doyle , verzeihen Sie mir« , sagt Miss Moore und legt ihre Hände auf meine. »Ich hatte keine Ahnung. Ich bin erst vor einer Woche zurückgekommen.«
    »Es war ihre Epilepsie« , lüge ich. »Sie erinnern sich an ihre Anfälle.« Etwas in mir möchte Miss Moore die Wah r heit über jene Nacht sagen , aber noch bin ich nicht bereit.
    »Ja , ich erinnere mich« , sagt Miss Moore. »Es tut mir leid. Da feiern wir das Fest der Versöhnung und ich habe nichts als ein hartes Herz gezeigt. Bitte laden Sie Miss Bradshaw und Miss Worthington ein. Sie sind mir wil l kommen.«
    »Das ist sehr großmütig von Ihnen , Miss Moore. Ich bin s i cher , wir alle würden gerne hören , was Sie auf Ihren Reisen erlebt haben« , sage ich.
    »Dann werde ich Ihnen davon erzählen. Sagen wir morgen um drei? Ich werde einen sehr starken Tee vo r bereiten und Turkish Delight. «
    Verdammt. Es wird schwer sein , meine Großmutter dazu zu bringen , dass sie mir erlaubt , ohne sie einen Besuch zu m a chen. »Das möchte ich sehr gern , wenn meine Großmutter einverstanden ist.«
    »Ich verstehe« , sagt Miss Moore und

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