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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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allerletzten Moment , bevor sie den alten Robbins niedergerungen und getötet hätte.«
    Dem Küchenmädchen , das ungefähr in meinem Alter ist , verschlägt es den Atem. Unter dem Rußfleck auf i h rer Nase ist sie sehr hübsch.
    »Die Kobra schmeckte vorzüglich.« Vater sitzt zufrieden lächelnd da. Ich bin so glücklich , ihn so zu sehen , dass ich die ganze Nacht seinen Geschichten lauschen könnte.
    »Oh , Sir , das war aufregend. Was für Abenteuer Sie e r lebt haben.« Die Köchin reicht dem Küchenmädchen einen Teller. »Bring das Mr Kartik von mir.«
    »Mr Kartik?« , sage ich und habe das Gefühl , ohnmäc h tig zu werden.
    »Ja« , sagt Vater. »Kartik. Unser neuer Kutscher.«
    »Ich mach das , wenn du nichts dagegen hast« , sage ich und nehme dem enttäuscht dreinblickenden Mädchen den Teller aus den Händen. »Ich möchte unseren Mr Kartik kennenle r nen.«
    Bevor irgendjemand einen Einwand erheben kann , m a che ich mich auf den Weg zu den Stallungen. Ich bege g ne einer rußigen Putzfrau und einer müden Wäscherin , die die Hände in ihren Rücken presst. Ganze Familien wohnen in den Rä u men über den Ställen. Man kann sich das kaum vorstellen. Es herrscht ein Gestank , dass ich mir die Nase zuhalten muss. Unser Wagenschuppen ist der vierte in der rechten Reihe. Ein Knecht betreut die zwei Pferde meines Vaters. Der Bursche zieht seine Mü t ze , als er mich sieht. » ’ n Abend , Miss.«
    »Ich suche Mr Kartik« , sage ich.
    »Er ist dort drüben , Miss , beim Wagen.«
    Ich gehe um den Schuppen herum nach hinten und da sehe ich ihn. Er ist damit beschäftigt , die bereits glänze n de Kutsche mit einem Lappen zu polieren. Man hat ihn in eine stande s gemäße Uniform gesteckt –Hose , Schuhe , eine gestreifte Weste , ein feines Hemd und einen Hut. Sein lockiges Haar wurde mit Öl gebändigt. Er sieht einem Gentleman zum Ve r wechseln ähnlich. Es raubt mir fast den Atem.
    Ich räuspere mich. Er dreht sich um und grinst unve r schämt übers ganze Gesicht , als er mich sieht.
    »Guten Tag« , sage ich förmlich , für die Ohren des Knechts bestimmt , der in diesem Moment auftaucht , um uns nachz u spionieren.
    Kartik geht darauf ein. »Guten Abend , Miss. Willie!« , ruft er dem jungen Burschen zu.
    »Ja , Mr Kartik?«
    »Sei bitte so gut und bewege Ginger ein wenig , ja?«
    Der Junge führt das kastanienbraune Pferd aus dem Stall.
    »Wie gefällt Ihnen mein neuer Anzug?« , fragt Kartik.
    »Finden Sie nicht , dass es ziemlich dreist ist , eine Stelle als Kutscher bei uns anzunehmen?« , flüstere ich.
    »Ich habe Ihnen gesagt , ich würde in der Nähe sein.«
    »Allerdings. Wie haben Sie es angestellt?«
    »Die Rakschana finden Mittel und Wege.« Die Raksch a na. Natürlich. Ringsum ist es still. Auf dem Gelände hi n ter den Stallungen kann ich Ginger leise schnauben hören.
    »Nun« , sage ich.
    »Nun« , wiederholt Kartik.
    »Hier sind wir also.«
    »Ja. Es ist freundlich von Ihnen , hier herauszukommen. Sie sehen gut aus.«
    Seine Höflichkeit macht mich rasend. »Ich habe Ihnen Ihr Abendessen gebracht« , sage ich und reiche ihm den Teller.
    »Danke« , sagt er , zieht einen Stuhl für mich heran und en t fernt den Band der Odyssee , der darauf liegt. Er hockt sich auf die Trittbretter der Kutsche. »Demnach kommt Emily also nicht , nehme ich an.«
    »Wer ist Emily?«
    »Die Küchenhilfe. Eigentlich hätte sie mir das Essen bri n gen sollen. Sie scheint ein sehr nettes Mädchen zu sein.«
    Das Blut steigt mir in die Wangen. »Und Sie haben sich schon ein Bild von ihrem Charakter gemacht , nachdem Sie sie erst seit einem Tag kennen?«
    »Ja« , sagt er , während er eine kostbare Orange schält , ke i nen Zweifel an der sehr netten Emily lassend. Ich fr a ge mich , ob Kartik in mir je ein gewöhnliches Mä d chen sehen könnte , eines , auf dessen Kommen man hofft , e i nes , das man als »sehr nett« bezeichnet.
    »Gibt es irgendetwas Neues über den Tempel?« , fragt er , ohne aufzuschauen.
    »Wir haben heute einen Ort besucht , der Wald der Lichter heißt« , berichte ich ihm. »Ich habe jemanden namens Philon getroffen. Er wusste nicht , wo der Tempel zu finden ist , aber er hat uns seine Hilfe angeboten.«
    »Welche Art von Hilfe?«
    »Waffen.«
    Kartik kneift die Augen zusammen. »Meinte er , Sie würden sie brauchen?«
    »Ja. Philon gab uns magische Pfeile. Ich kann mit ihnen nichts anfangen , aber Feli … Miss Worthington ist eine gute Bogenschützin. Sie …«
    »Was hat er als

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