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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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fragt sie ungerührt. »Sie hat doch immer schon viel Wind gemacht.«
    Nun , wo Lady Denby fort ist , scharen sich die Damen u m A nn und Mrs Worthington und gratulieren Felicitys Mutter zu ihrem hoch geschätzten Gast. Es regnet Einl a dungen zum Tee , zum Abendessen , zu einem Schwätzchen. Die Beleid i gung von vorhin ist vergessen.
    »Ich werde nie wieder machtlos sein« , sagt Felicity. Ich weiß nicht genau , was sie damit meint , und sie macht auch keine Anstalten , es zu erklären.

19. Kapitel
    B is ich nach Hause komme , breitet sich die Nacht wie ein linderndes Tuch über London. Das Licht der Gaslampen ve r wischt die harten Kont u ren zu einer düsteren , schemenhaften Kulisse. Im Haus ist es still. Großmama ist zum Kartenspielen mit ihren Freundinnen au s gegangen. Vater schläft unruhig in se i nem Sessel , ein Buch aufgeschlagen auf dem Schoß. Mein Vater , sogar in seinen Träumen g e quält.
    Die letzten Überreste der Magie fließen durch meine Adern. Ich schließe die Tür und lege meine Hand auf Vaters Stirn. Nur ein einziges Mal , wie Felicity gesagt hat. Das ist alles , was ich brauche. Ich verschwende die magische Kraft nicht auf ein neues Ballkleid. Ich nütze sie , um meinen Vater zu heilen. Was könnte daran falsch sein?
    Aber wie beginnen? Mutter sagte mir , ich müsse mich ko n zentrieren. Ich müsse wissen , was ich wolle und b e absichtige. Ich schließe die Augen. »Ich will meinen V a ter heilen« , sage ich. »Ich will , dass er nie wieder ein Verlangen nach Laud a num hat.«
    Meine Hände kribbeln. Irgendetwas geschieht. Wie ein re i ßender Strom fließt die Magie durch mich hindurch und in m einen Vater. Sein Rücken krümmt sich unter der Gewalt der in ihn strömenden Kraft. Mit geschloss e nen Augen sehe ich Wolken über den Himmel ziehen , sehe Vater wieder lachend und gesund. Er schwenkt mich spielerisch im Tanzschritt he r um und überreicht allen Dienstboten Weihnachtspäckchen , die sie mit leuchtenden Augen in Empfang nehmen. Das ist der V a ter , den ich gekannt habe. Ich hatte mir bis jetzt nicht klargemacht , wie sehr ich ihn vermisst habe. Tränen nä s sen mein Gesicht.
    Vater hört auf zu stöhnen. Ich will meine Hand von ihm wegziehen , aber ich kann nicht. Ein allerletztes Bild taucht auf. Ich sehe das Gesicht eines Mannes mit schwarz umrand e ten Augen. »Danke , Püppchen« , knurrt er. Und dann bin ich frei.
    Die Kerzen auf dem Weihnachtsbaum brennen hell. Ich zi t tere und schwitze vor Anstrengung. Vater ist so friedlich und still , dass ich fürchte , ich habe ihn getötet.
    »Vater?« , sage ich leise. Als er sich nicht rührt , schüttle ich ihn. »Vater!«
    Er blinzelt , überrascht , mich so aufgeregt zu sehen. »Guten Abend , Liebling. Ich bin wohl eingenickt , stimmt ’ s?«
    »Ja« , sage ich und beobachte ihn genau.
    Er tippt mit den Fingern an seine Stirn. »Ich habe so sel t sam geträumt.«
    »Was , Vater? Was hast du geträumt?«
    »Ich … ich erinnere mich nicht. Nun , jetzt bin ich aufg e wacht. Und plötzlich bin ich hungrig wie ein Wolf. Habe ich den Tee verschlafen? Ich hoffe , unsere gute Köchin wird sich m einer erbarmen.« Er durchquert mit energischen Schritten das Zimmer. Im nächsten Moment höre ich seine dröhnende Stimme und das Lachen der Köchin. Es klingt so wundervoll in meinen Ohren , dass ich weinen muss.
    »Danke« , sage ich zu niemand Speziellem. »Danke , dass du mir geholfen hast , ihn gesund zu machen.«
    Als ich in die Küche trete , sitzt Vater an einem kleinen Tisch , schneidet ein mit gebratener Ente belegtes Brot in mundgerechte Bissen und hält unsere Köchin und ein K ü chenmädchen mit seinen spannenden Abenteuern von der Arbeit ab. »Und da stand ich , Auge in Auge mit der größten Kobra , die man sich denken kann –hoch aufg e richtet wie ein junger Baum und so dick wie der Arm eines Mannes.«
    »Du meine Güte« , sagt die Köchin , an jedem seiner Worte hängend. »Was haben Sie da bloß gemacht , Sir?«
    »Ich hab gesagt: › Aber , aber , Freundchen , du wirst mich doch nicht fressen wollen. Ich bin nichts als ein Haufen zäher Knorpel. Schnapp dir meinen Gefährten , Mr Robbins! ‹ «
    »Oh , das haben Sie wirklich gesagt , Sir?«
    »Ja.« Vater genießt sein Publikum. Er springt auf und d e monstriert das Weitere mit Gebärden. »Die Kobra stürzte sich sofort auf Robbins. Ich hatte nur eine Sekunde , um zu ha n deln. Leise wie eine Kirchenmaus zog ich meine Machete und zerhackte die Kobra , im

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