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Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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oft blicken lassen. War Lutheraner wie alle. Das Pack hat ja zusammengehalten.« Charlie scharrte mit den Füßen über den schmutzigen Betonboden.
    »Was kann er denn gewollt haben?«
    »Was weiß ich? Die Kerle haben uns aus dem ganzen Land zusammengetrieben und hierherverschickt. Meist gab’s dafür auch noch Geld von der Regierung. Für einige war das Grund genug.« Charlie sah jetzt aus, als hätte er die Lust am Gespräch verloren.
    »So eine Missionsstation zu unterhalten war ein nettes Zubrot für arme Siedlergemeinden«, fiel Mitch ein. »Vielleicht gab es auch eine Art Austauschprogramm zwischen Missionen in Südaustralien und der hier. Wundern würde es mich jedenfalls nicht.«
    Natascha nickte. Das war zwar alles ungeheuer interessant, brachte sie aber keinen Schritt weiter. »Was ist denn eigentlich aus der kleinen Holzkirche geworden? Ich habe sie auf dem Weg hierher jedenfalls nicht gesehen«, fragte sie jetzt.
    Charlie zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    »Abgebrannt. Die Kirche und beide Häuser der Mission. Als die Mission Ende der 1960er geschlossen wurde, hatten die Leute genug, wollten nicht ständig an die Vergangenheit erinnert werden.«
    »Sie meinen Brandstiftung?«
    »Ich meine gar nichts. Eines schönen Tages stand die Mission in Flammen, und das war’s.« Er wandte sich zum Gehen, doch Natascha hielt ihn an der Schulter fest.
    »Nur eine Frage noch. Haben Sie das schon einmal gesehen?« Sie öffnete ihre Hand und zeigte ihm das Amulett. Wieder kniff er die Augen zusammen und ging dann näher ran. Natascha wollte es ihm in die Hand legen, doch er schüttelte den Kopf.
    »Wo haben Sie das her?«
    »Von meiner Großmutter.«
    »Sieht nach einem magischen Amulett aus, glaube aber kaum, dass es von der Insel stammt.«
    »Magisch? Und woher wissen Sie, dass es nicht von hier stammt?«
    Charlie lachte auf. »Woher?« Er schüttelte sich plötzlich aus vor Lachen. » Jeez, Lady, Sie sind vielleicht komisch.«
    Natascha schaute ihn unsicher an. Mitch sprang ihr bei.
    »Was Onkel Charlie meint, ist, dass jeder Stamm seine ureigenen Muster hat. Diese Wellen und Zacken, die du auf dem Amulett siehst, das ist wie eine eigene Sprache. Wusstest du, dass es vor der Kolonisation Australiens fast dreihundert Stammessprachen gegeben hat? So ähnlich musst du dir das mit den Artefakten der Stämme vorstellen. Jede Kerbe auf deinem Amulett hat ihre eigene Bedeutung, die dir aber nur der betreffende Stamm genau erläutern könnte.« Mitch deutete mit dem Daumen auf Charlie, der sich eine Träne aus dem Auge wischte. Er senkte die Stimme.
    »Für Charlie war deine Frage in etwa so, als hättest du Picasso gefragt, woher er weiß, dass die Sonnenblumen von van Gogh sind.«
    »Sorry, das wusste ich tatsächlich nicht. Dafür kennst du dich umso besser in europäischer Kunstgeschichte aus.«
    »Und das überrascht dich«, stellte er fest und verzog beleidigt das Gesicht.
    Alan, der ihrem Gespräch zugehört hatte, verschränkte die Arme vor der Brust und grinste. Sein Blick wanderte erwartungsvoll zwischen Mitch und Natascha hin und her. Offensichtlich genoss er den kleinen Schlagabtausch. Natascha hatte sofort abwehrend die Hände gehoben.
    »O Gott, nein! So hab ich das doch nicht gemeint. Ich dachte nur, weil ich so wenig über eure Kultur weiß …«
    »… kann es umgekehrt nicht sein, dass ein Eingeborener aus dem Busch etwas von deiner Kultur versteht«, vollendete Mitch ihren Satz.
    Natascha war rot angelaufen. »Du drehst mir absichtlich die Worte im Mund herum. Gib es zu! Ich hab doch genau gesehen, wie du gerade Alan angegrinst hast.«
    »Okay, okay, ich wollte dich aufziehen. Aber etwas Wahres ist schon dran, oder?«
    Natascha holte tief Luft, um sich zu verteidigen, doch Mitch winkte ab.
    »Lass gut sein, ich bin das gewohnt.« Dann klatschte er in die Hände. »Okay, Leute, wir sollten dann mal schleunigst los, wenn wir nicht im Dunkeln noch auf dem Wasser dümpeln wollen. Kommt ihr?«
    Alan und Natascha nickten. Die junge Deutsche reichte Charlie zum Abschied die Hand. »Danke für Ihre Mühe.«
    »Das Amulett …«
    Natascha verdrehte die Augen. »Ich weiß, ich hab mich komplett zum Idioten gemacht.«
    »Ich glaube, es stammt aus Südaustralien.«
    Natascha nickte leise. Dann riss sie ein Stück Papier aus ihrem Buch und schrieb ihre Handynummer auf.
    »Hier. Falls Ihnen noch etwas einfallen sollte, rufen Sie mich dann an?«
    Charlie steckte den Zettel wortlos in seine Hosentasche und hob

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