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Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition)

Titel: Der geheimnisvolle Garten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Dutton
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unterstreichen, hob Debra Schubert kurz den Schirm. Ihr Wagen parkte in der prallen Sonne. Sie ließ den Schirm zuschnappen und warf ihn auf die Rückbank. Dann fegte sie ein paar historische Zeitschriften vom Beifahrersitz und bedeutete Natascha einzusteigen. »Erster Stopp Universität, wenn es Ihnen recht ist.« Sicher bugsierte sie den alten Holden aus der kleinen Lücke. Natascha brach der Schweiß aus, doch Debra hatte die Klimaanlage schon voll aufgedreht. »Keine Sorge, wenn australische Autos eines haben, dann eine gute Aircon. «

    An der Ecke North Terrace/Kintore Avenue bogen sie ins Parkhaus ein. »Ich hab nach Ihrem Anruf schon mal überlegt, wer uns am besten mit Ihrem Amulett weiterhelfen könnte. Die Uni hat in der Archäologie einen kostenlosen Service, wo Fundstücke der einheimischen Kultur begutachtet werden. Außerdem gibt es dort eine sogenannte Referenz-Ausstellung, wo man selbst einen ersten Vergleich anstellen kann.« Sie standen an einer belebten Kreuzung. Natascha musste sich erst noch daran gewöhnen, wie großstädtisch Adelaide im Vergleich zu Cairns oder Townsville auf sie wirkte. Debra zeigte auf das Gebäude gegenüber. »Das ist die Uni, und praktischerweise ist fast alles, was Sie für Ihre Nachforschungen brauchen, gleich in der Nachbarschaft. Dort drüben ist die State Library, und schräg dahinter befindet sich das Immigrantenmuseum. In der Library sollten Sie allerdings eher fündig werden als im Museum. Das ist mehr was zum Anschauen für Familien mit Kindern.«
    »Debra, ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll. Sie tun all das für mich, und dabei kennen wir uns gar nicht.«
    Debra setzte ein breites Lächeln auf und winkte ab.
    »Wenn Sie wüssten, wie viel Freude es mir bereitet, würden Sie noch Geld von mir verlangen. Also reden wir nicht mehr davon, einverstanden?«

    »Bitte sehr!« Die kleine Frau mit Pferdeschwanz und randloser Brille deutete auf die Stühle vor ihrem Schreibtisch. »Bitte setzen Sie sich. Könnte ich das Stück gleich sehen?«
    Natascha legte das Amulett, das sie in ein Taschentuch eingewickelt hatte, auf den Tisch. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin der Archäologie streifte sich ein Paar Latexhandschuhe über und faltete den Stoff auseinander. Sie knipste eine Lampe an und hielt das Amulett in deren Schein, wobei sie es wiederholt drehte und wendete. Dann schnalzte sie mit der Zunge.
    »Wenn Sie nichts einzuwenden haben, würde ich das Stück gern für einen Tag hierbehalten, um das Material zu untersuchen.« Natascha sah Debra an, die mit den Schultern zuckte, dann wandte sie sich wieder der Frau im Kittel zu.
    »Kein Problem. Können Sie denn schon irgendetwas über die Herkunft sagen?«
    »Nein, wir müssen die Laborergebnisse abwarten.«
    Das Amulett fiel in ein Plastiktütchen. Die kleine Frau griff nach einem Marker, zog die Kappe mit den Zähnen ab. Dann beschriftete sie die Tüte und zog ein Formular aus der Ablage.
    »Bitte ausfüllen und unterschreiben.«
    Sie kritzelte etwas auf einen Block, riss die Seite ab und reichte sie Natascha. »Zur Kasse geht’s unten links. Die Quittung brauche ich sofort.«
    »Ich dachte, dieser Service kostet nichts«, sagte Debra mit entrüsteter Stimme.
    Die Wissenschaftlerin blickte Natascha über den Brillenrand hinweg an. »Sind Sie Aborigine oder Torres Strait Islander? «
    Natascha fand die Frage ein wenig albern. War es nach dem ersten Wortwechsel nicht offensichtlich, dass sie nicht einmal aus der Nähe von Australien stammte? Dann fiel ihr die Adoptionsurkunde der Großmutter ein. Halfcaste hatte dort gestanden, Halbblut. Was machte das eigentlich aus ihr? Ein Achtelblut?
    Die Mitarbeiterin unterbrach ihre Gedanken.
    »Wenn Sie sich nicht sicher sind, müssen Sie zahlen.«
    Debra stand auf: »Lassen Sie mal, ich mach das schon. War ja mein Fehler.«
    Noch bevor Natascha Einspruch erheben konnte, hatte Debra ihr den Zettel aus der Hand genommen und war verschwunden.
    »Wie bereits erwähnt, müssen wir zunächst den Ursprung des Materials klären, aber einiges deutet darauf hin, dass wir es mit einer Art Tjuringa zu tun haben.«
    »Entschuldigen Sie mein Unwissen, aber was bitte ist ein Tjuringa?«
    Die kleine Frau setzte sich auf ihren Stuhl.
    »Ein heiliger Gegenstand. Normalerweise ist das ein länglicher Stein, auf dem unter anderem das Totem des Stammes eingeritzt ist. Im Glauben der Aborigines hat dieser polierte Stein magische Kräfte, und ausschließlich initiierte Männer des

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