Der geheimnisvolle Gentleman
wollte, aber die Beschreibung allein konnte Olivias Neugier nicht befriedigen. Sie nahm den ersten Gegenstand in die Hand und wickelte ihn aus der Seide. Anscheinend handelte es sich doch nicht um Bananen.
»Verdammt! Was machst du da?«
Danes entrüsteter Aufschrei erschreckte Olivia so sehr, dass sie den aus Elfenbein geschnitzten Phallus fallen ließ. Er rollte unters Bett.
13. Kapitel
J etzt sieh nur, was du angerichtet hast!« Olivia starrte Dane wütend an. »Er wird da unten ganz schmutzig werden.« Sie bückte sich und krabbelte unter den Bettüberwurf, um ihn hervorzuholen. Dane schlang ihr einen seiner kräftigen Arme um die Taille und hob sie in die Höhe. »Ich hab ihn!« Sie wedelte triumphierend damit vor seinem Gesicht herum.
Er setzte sie ab und starrte sie an. »Macht es dir etwas aus, mir zu verraten, was um alles in der Welt das ist?«
Er sah auf das Ding herab, das sie in der Hand hielt, und wurde blass. »Egal. Ich will’s gar nicht wissen.« Er ließ sie los und rückte von ihr ab. »Ich vermute, ich kann dir nicht verbieten, dir auf diese Weise Befriedigung zu verschaffen. Nur … pass bitte auf, dass das Personal das Ding nicht findet.«
Olivia stützte beide Fäuste in die Hüften. »Ach, du hast ja keine Ahnung, Lord Greenleigh! Die sind für uns!«
Er wandte sich zu ihr um und starrte sie angewidert an. »Nein danke. Aber meine Interessen gehen nicht …«
Sie reichte ihm den Zettel von Mrs Blythe. »Hier! Lies!«
Er nahm das Blatt und las laut vor: »Wie ich Euch heute Nachmittag erzählt habe, handelt es sich hierbei um die Luststäbe des Maharadscha, die auf Wunsch des zweiten Maharadscha von Najimbi für seine Braut hergestellt wurden. Sie sollten sie darauf vorbereiten, einen Mann von außergewöhnlicher Größe aufnehmen zu können. Jedoch wurden sie nie benutzt. Der junge Maharadscha hatte wohl eine etwas übertriebene Vorstellung von seinen eigenen Proportionen und meinte, keine reine, jungfräuliche Frau könnte ihn aufnehmen. Wie es heißt, entsprachen weder der Maharadscha noch seine Braut ganz den Erwartungen.«
Dane hielt inne und musterte den geöffneten Kasten skeptisch.
Er faltete das Blatt zusammen und wickelte den nächsten Gegenstand aus seiner goldenen Seidenhülle. »Diese … Elfenbeindinger sollen uns also irgendwie helfen?«
Olivia kniete sich neben den Kasten und fing damit an, eins nach dem anderen auszuwickeln. »Ja. Siehst du, die werden immer größer. Wenn eine Frau sich an die eine Größe gewöhnt hat, kann sie den nächsten benutzen – o Gott!« Sie hatte den fünften und damit letzten Stab ausgewickelt. Er war so dick wie vier Finger und so lang, dass er über ihre zusammengelegten Hände hinausragte. Sie wurde rot und wickelte ihn schnell wieder ein. »Also, den werden wir wohl nicht brauchen!«
Dane rieb sich verlegen den Nacken. »Doch, könnte schon sein.«
Olivia hielt inne, während sie immer noch den letzten Stab vorsichtig in ihren Händen hielt. »Wirklich? Heißt das, dass du damit einverstanden bist?«
Angesichts der Tatsache, dass er nicht zu jenen Menschen gehörte, die ihre Lust mit Hilfe von irgendwelchen Gegenständen befriedigten, war Dane überrascht, den ersten wahren Hoffnungsschimmer seit Jahren zu verspüren.
»Ich wundere mich, dass du dazu bereit bist«, sagte er langsam. Er wollte sie nicht davon abbringen, andererseits wollte er nicht, dass sie sich einer solchen Prozedur unterzog.
Sie sprang auf und schlang ihm beide Arme um den Hals. »Oh, ich danke dir, Liebling! Ich weiß, dass wir es schaffen können. Ich bin mir ganz sicher!«
Ihm kam ein beunruhigender Gedanke. »Von wem hast du die eigentlich? Und wie konnte sie wissen, dass du …«
Sie schüttelte den Kopf, wobei sich eine Strähne ihres bezaubernden Haares löste und ihr ins Gesicht fiel. »Mach dir keine Sorgen. Ich vertraue vollkommen ihrer Diskretion. Sie hat mir unglaublich bei den Vorbereitungen für den Jagdball geholfen. Sie ist eng mit dem Prinzregenten befreundet. Ihr Name ist …«
Dane hob gebieterisch die Hand. »Nein, verrat es mir besser nicht. Ich wäre niemals in der Lage, ihr bei einer gesellschaftlichen Veranstaltung ins Gesicht zu sehen.«
Olivia lächelte ihn stolz an. »Dane, das bedeutet, dass wir Kinder haben können. Bereits in einem Jahr könntest du Vater sein!«
Was für ein Gedanke! Er stellte sich einen stämmigen blonden Jungen mit grauen Augen vor, und ein Lächeln stahl sich auf seine Lippen. Olivia seufzte
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