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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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unangenehm.
    Nach einem kurzen Augenblick war Rory zu einer Entscheidung gelangt. »Dich traf damals keine Schuld, Alex«, schnitt Rory mit sanftem Ton das verbotene Thema an.
    Alex zuckte zusammen. Sein Bruder verstand ihn besser als jeder andere. Rory wusste genau, warum Alex sich selbst so hart antrieb. Er wandte sich ab und widmete seine gesamte Aufmerksamkeit der rauen Landschaft aus grasbewachsenen Heideflächen und felsigen Berghängen, die sie umgab. Bald kamen die grauen Steinmauern des Palastes in Sicht. Holyrood. Das einstige Gästehaus der alten Abtei von Holy Rood, wo König David auf wundersame Weise ein Kreuz erschienen war, war nun eine königliche Bastion von Gier und Täuschung.
    »Es hätte jedem passieren können, Alex. Niemand macht dir einen Vorwurf.«
    Das blutige Bild der ermordeten Cousins tauchte vor seinem inneren Auge auf.
    »Doch, ich«, flüsterte Alex fast wie zu sich selbst, in der Hoffnung, dass seine Stimme vom Hufschlag der Pferde übertönt wurde. Aber Rory hatte Ohren wie ein Falke.
    »Es gab nichts, was du hättest tun können. Niemand hätte etwas tun können. Dougal MacDonald ist ein blutrünstiger Hund, er hat nur nach dem kleinsten Anlass gesucht, um sie zu töten. Es wird sie nicht zurückbringen, wenn du dich auf Lewis auch umbringen lässt.«
    »Das weiß ich selbst«, stieß Alex gepresst hervor.
    »Ich will nur nicht, dass du denselben Fehler machst wie ich. Ich hätte Isabel um der Rache willen beinahe verloren.«
    Die heftige Gefühlsregung in Rorys Stimme besänftigte
Alex’ Ärger ein wenig. Er erinnerte sich an jene lange Woche vor einigen Jahren, als Rory geglaubt hatte, Isabel hätte ihn verraten. Noch nie zuvor hatte er seinen scheinbar unbesiegbaren Bruder so leiden sehen, und würde es wohl auch in Zukunft nicht mehr. Rory und Isabel waren verliebter, als er es je bei zwei Menschen für möglich gehalten hatte.
    Er verstand, warum sein Bruder ihm dieses unerwartete, halbherzige Angebot machte. Rory wollte nicht derjenige sein, der seinen Bruder zwang, zwischen Pflicht und Liebe wählen zu müssen.
    »Das ist nicht dasselbe«, wandte Alex ein.
    Rory hob sardonisch eine Augenbraue. »Ist es nicht?«
    Alex schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nicht der richtige Mann für sie.« Sein Bruder wusste um die Schwierigkeiten der Mackinnons in der letzten Zeit, doch Alex informierte ihn auch noch über den Rest. »Ich werde sie keiner weiteren Gefahr aussetzen, und ich kann nicht der Mann sein, den sie jetzt braucht, um ihrem Clan zu helfen. Ich weiß, wie wichtig es für sie ist, das Richtige für ihren Clan zu tun, ich werde sie nicht bitten, das für mich zu opfern. Sie hat sich in den letzten Jahren so hart dafür angetrieben, ihr Ziel zu erreichen, ich will nicht der Grund dafür sein, dass sie versagt.«
    Rory sah ihn mit hochgezogener Braue an. »Angetrieben? Klingt wie jemand, den ich kenne.«
    Die Bemerkung seines Bruders überraschte ihn. »Vielleicht«, gab Alex reumütig zu. Darin waren sie sich ähnlich.
    »Du bist dir selbst und dem Mädchen gegenüber nicht fair. Sollte sie diese Entscheidung nicht selbst treffen?«
    »Das steht nicht zur Debatte. Meg weiß nichts von unseren Plänen.« Bevor sein Bruder ihn unterbrechen konnte, fuhr er fort: »Und bevor du etwas sagst: Ich habe meine Gründe,
warum ich sie nicht einweihe. Sie steht den Campbells sehr nahe, und wenn Argyll Wind davon bekommt …«
    Rorys Gesicht wurde todernst. »Das wäre katastrophal. Argyll dient niemandem außer sich selbst. Er ist äußerst unberechenbar, und wenn er beschließt, dass es ihm von Nutzen ist, König James über unsere Pläne zu informieren, dann wird es ein viel schwierigeres Unterfangen sein, die Abenteurer von Fife abzuwehren – wenn nicht sogar unmöglich. Im Moment haben wir noch das Überraschungsmoment auf unserer Seite.«
    »Den Vorteil dürfen wir nicht verlieren«, beendete Alex den Satz für ihn. »Ich glaube nicht, dass Meg uns absichtlich verraten würde, aber ich kann nicht riskieren, dass sie aus Versehen etwas ausplaudert. Und Argyll ist nicht der einzige Grund, der mich davon zurückhält, es ihr anzuvertrauen. Wenn sie von unseren Plänen weiß und wenn sie mit mir in Verbindung gebracht wird, dann könnte sie das in Gefahr bringen. Ich will ihre Sicherheit nicht gefährden.« Alex sah seinem Bruder fest in die Augen. »Ich weiß deinen Versuch zu würdigen, aber es ist nicht nötig. Ich weiß sehr gut, was ich riskiere, aber es lässt sich nicht

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