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Der geheimnisvolle Highlander

Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Das Schlimmste war, dass sie das nicht kümmerte.
    Sein Gesicht kam so nah, dass sie das kristallklare Blau seiner Augen und die weichen goldenen Spitzen seiner Wimpern sehen konnte. Einen Augenblick lang spürte sie seinen warmen, würzigen Atem auf der Wange.
    Doch es war ein Flüstern – nicht seine Lippen –, das ihr Ohr streifte.
    »Wisst Ihr, dass Ihr bezaubernd seid, wenn Ihr lächelt?« Die Worte waren nicht als Frage gemeint. Seine raue, tiefe Stimme sandte ihr Schauer über den Rücken und ließ keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit seiner Worte. Auch konnte sie die Freude nicht leugnen, die sie ihr bereiteten. Er fand sie attraktiv.
    Verlegen senkte sie die Wimpern, da sie nicht wusste, wie sie reagieren sollte. Im Gegensatz zu ihrer Mutter war Meg es nicht gewohnt, Komplimente zu erhalten oder sich an dem koketten höfischen Geplänkel zu beteiligen. Megs Neigung zu sagen, was sie dachte, schreckte so manchen Verehrer ab, doch Alex schien sich an ihrer Offenheit nicht zu stören. Tatsächlich fühlte sie, dass er sie bewunderte. Bei dieser Erkenntnis wurde ihr warm ums Herz.
    »Ihr seht Eurer Mutter sehr ähnlich, nur …«
    Meg versteifte sich und zog sich instinktiv zurück, weil sie wusste, was er gleich sagen würde. Enttäuschung breitete sich als dumpfer Schmerz in ihrer Brust aus. Wie konnte sie auch nur einen Moment lang so töricht sein, zu glauben, dass er sie attraktiv fand? Sie lächelte schief und beendete den Satz für ihn. »Nur anders.«

    »Ja«, sagte er entschieden. »Anders.«
    Natürlich. Seine Worte überraschten sie nicht. Es überraschte sie nur, wie sehr seine Ehrlichkeit sie schmerzte. Sehnsucht versetzte ihr einen schmerzhaften Stich. Wie wäre es wohl, schön und begehrenswert zu sein?
    Er musste in ihrem Gesicht etwas gelesen haben. »So habe ich es nicht gemeint …«, setzte er an, doch der nächste Tanz begann, und Meg ergriff schnell die Gelegenheit zu entkommen. Sie fühlte sich lächerlich. Einen Augenblick lang war sie töricht genug gewesen, zu glauben, dass er sich für sie interessierte. Doch Alex MacLeod würde niemals ein unscheinbares Ding wie Meg begehren. Es sollte sie nicht überraschen, dass er es nicht tat. Sie wäre nie so schön wie ihre Mutter, deshalb hatte sie schon vor langer Zeit aufgehört, es zu versuchen. Doch sie wollte auch nicht so unverblümt darauf hingewiesen werden. Es war nicht wichtig, redete sie sich ein.
    »Ihr müsst mich entschuldigen. Ich sehe gerade Elizabeth und Jamie und muss dringend mit ihnen sprechen.« Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Antwort übertrieben fröhlich klang. Wie ein Feigling schoss sie davon, bevor er ihre überraschte Verletztheit bemerken konnte.
    Einen Augenblick lang war sie nicht auf der Hut gewesen. Hatte sich dem angenehmen Traum hingegeben, dass sich jemand wie Alex MacLeod für sie interessierte, doch er wollte niemals jemanden wie sie. Er hatte die Wahl unter all den schönen, willigen Frauen in diesem Raum. Meg war keine von ihnen.
    Sie hasste dieses Gefühl von Verletzlichkeit. Dieses Gefühl, dass er einen Teil von ihr geweckt hatte, den sie angestrengt unterdrückt hatte. Meg hatte sich ganz ihrer Familie und ihrem Clan gewidmet. Sie hatte hart gearbeitet und
vieles geopfert und sich dadurch eine ungewöhnliche Stellung in der Verwaltung der Mackinnon-Ländereien geschaffen. Ihr gefiel die Verantwortung, die sie sich erarbeitet hatte. Das sollte doch genügen.
    Alex MacLeod hatte Sehnsüchte in ihr wachgerufen, die sie angestrengt zu vergessen versucht hatte.

4
    J amie trat ihrer Flucht von der Tanzfläche mit einem Glas Rotwein in der Hand in den Weg. Trotz seiner Jugend schaffte er es, durch einen grimmigen Ausdruck auf dem Gesicht ziemlich furchteinflößend auszusehen.
    »Ist alles in Ordnung? Hat Alex etwas gesagt, das dich aufgeregt hat?«
    Offensichtlich hatte er sie beobachtet. Meg schüttelte den Kopf. »Nein. Natürlich nicht«, antwortete sie und nahm das Glas von ihm entgegen.
    »Alex MacLeod scheint hier ganz schön viel Interesse zu erregen.«
    Meg hörte einen scharfen Unterton in seiner Stimme, der verdächtig nach Eifersucht klang. Nicht zum ersten Mal registrierte Meg, dass Jamie kein jugendlicher Kamerad mehr war, sondern ein Mann mit dem Stolz eines Mannes. »Tut er das?«, meinte sie gleichmütig.
    Doch Jamie ließ sich nicht täuschen. Er betrachtete Alex abschätzend. »Du schienst gestern Abend ziemlich sicher zu sein, dass es Alex war, der deinen Clanmännern

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