Der geheimnisvolle Highlander

Titel: Der geheimnisvolle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty

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sitzenden Kleidern und wenig schmeichelhaften Frisuren versteckte. Selbst ihm wäre sie beinahe nicht aufgefallen.
    Das kurze Aufblitzen von Schmerz in ihren Augen hatte ihn tief berührt. Verdammt , dachte er verärgert. Sie hatte ihn tief berührt. Meg war die erste Frau, die ihn in vier Jahren an etwas anderes denken ließ als an Rache, Gerechtigkeit und Wiedergutmachung.
    Er würde sein Möglichstes tun, sich in Zukunft von ihr fernzuhalten.
    Je näher er der Stadt kam, umso stärker stieg ihm der stechende Gestank von Exkrementen in die Nase und brannte in seiner Kehle. Die ekelhafte Jauchegrube von Intrigen und Korruption, die den Königshof durchtränkte, schien sich bis auf die Straßen ergossen zu haben. Im wahrsten Sinne des Wortes. Und die glauben, wir sind die Barbaren , dachte er angewidert. Zumindest schütteten Highlander ihren Abfall nicht einfach aus dem Fenster in die offenen Rinnsteine, nur begleitet von dem kurzen Warnruf »Gardyloo«.
    Der Geruch war übelkeiterregend und in einer warmen Nacht wie dieser unerträglich. Selbst für einen Mann, der die
primitiven Bedingungen gewohnt war, die das Leben eines Gesetzlosen mit sich brachte, war der Schmutz Edinburghs nahezu unvorstellbar.
    Angewidert presste er den Saum seines Umhangs über Mund und Nase, um den Gestank zu dämpfen. In der Wolle hing noch ein schwacher Duft von Lavendel, was wohl Isabel, der Frau seines Bruders, zu verdanken war. Bei seiner Ankunft auf Dunvegan hatte sie ihm damit gedroht, seine gesamte Kleidung ins Feuer zu werfen, und erst nachgegeben, nachdem er ihr erlaubt hatte, sie waschen zu lassen.
    Dank dieser süßen Erinnerung an zuhause brannte er nur noch mehr darauf, diesen unseligen Ort zu verlassen. Der Königshof war ein unliebsamer, aber notwendiger Zwischenstopp, um Informationen zu sammeln, bevor er sich auf den Weg zur Isle of Lewis machte. Sollten sich die Gerüchte bewahrheiten, dass die Abenteurer von Fife einen zweiten Versuch planten, Lewis zu kolonisieren, dann würde Alex so viel Informationen wie möglich aufspüren, um seinen Verwandten, den MacLeods von Lewis, dabei zu helfen, den Angriff abzuwehren. Auf Lewis würde der wahre Kampf ausgefochten – und gewonnen.
    Am liebsten würde er sich jetzt sofort auf den Weg nach Lewis machen.
    Immer einen Schritt nach dem anderen, rief er sich zur Vernunft. Doch verdammt noch mal, er brannte darauf, anzufangen. Es würde einen bedeutenden Sieg für die Chiefs der Inseln darstellen, wenn der König daran gehindert werden könnte, die Isle of Lewis einzunehmen, doch indem Alex seinen Verwandten auf Lewis half, konnte er zudem auch endlich ein Unrecht wiedergutmachen, das seit fünf langen Jahren wie ein Schatten über ihm lag.
    Er wusste, dass er einen gefährlichen Weg eingeschlagen
hatte. Wenn er erwischt wurde, hier oder später auf Lewis, dann konnten ihm seine Taten sehr leicht als Hochverrat ausgelegt werden.
    Doch das Risiko war es wert.
    Wegen dieses Risikos hatte sein Bruder versucht, ihn davon abzubringen, doch letztlich hatte Alex Rory überzeugt, dass kein anderer dieser Aufgabe gewachsen war. Alex verfügte sowohl über den nötigen Rang als auch über die Vertrautheit mit dem Königshof, darüber hinaus hatte er Zugang zu Jamie Campbell und anderen wichtigen politischen Führern. Was seine Fähigkeit betraf, die Schlacht auf Lewis anzuführen, so waren zwei Stunden mit Rory auf dem Übungsplatz nötig gewesen – die nur geendet hatten, weil Isabel damit gedroht hatte, sie mit kaltem Wasser zu überschütten, um sie zu trennen –, um seinen Bruder davon zu überzeugen, dass Alex für diese Aufgabe bereit war.
    Anfangs hatte Rory vorgehabt, die Rebellion selbst anzuführen, doch das stand außer Frage. Als Chief galt Rorys oberste Pflicht seinem Clan. Er musste den König versöhnlich stimmen, zumindest dem Anschein nach.
    Alex musste das nicht.
    Er hatte Rory um dessen Rolle als Chief nie beneidet. Im Gegensatz zu seinem Bruder konnte Alex frei nach eigenem Gewissen und dem eigenen Sinn für Gerechtigkeit handeln. Genau das hatte er die letzten drei Jahre getan. Nicht lange nach seinem Abschied von Dunvegan hatte Alex sich einer Handvoll enteigneter Krieger angeschlossen, die einst den Namen MacGregor geführt hatten. König James hatte die MacGregors zu Gesetzlosen auf ihrem eigenen Land gemacht, sie wie Ungeziefer gejagt, verfolgt und grundlos eingesperrt. Es war ihnen sogar bei Todesstrafe verboten, den Namen MacGregor zu führen. Die