Der geheimnisvolle Kreis (German Edition)
und klopfte ihm auf die Schulter. „Prima gemacht. Und, war doch nicht so schlimm, oder?“
„Aber das schmeckte lecker. Was war das? Und wo......“
„Pst, sei still. Verrat nichts. Das ist unser Geheimnis!“
„Aber...“
„Die anderen dürfen es nie erfahren, hörst du? Versprich es mir.“
„Ok.“ gab Klaus kleinlaut von sich. Hat Martin etwa die Brühe in Limonade verzaubert? Woher kann er das und warum haben es die anderen nicht bemerkt? Klaus verstand die Welt nicht mehr. Aber mit der Zeit, würde ihm einiges klar werden.
„Unglaublich. Gondur und Lasmo waren mal befreundet? Ich fass es nicht.“ sagte Marla verwundert.
„Ja, so ist es. Und jetzt sind sie sich spinnefeind. Oder noch besser: Gegner in diesem Spiel.“
„Erzähl weiter, ich bin ja so neugierig. Irre spannend!“
Ich beobachtete Klaus und Martin genauer. Zwischen den beiden entstand eine tiefe Freundschaft.
Martin half Klaus, wo er konnte.
„Wenn du Seife und Mehl nimmst und gemeinsam durch diese Mühle drehst, erhälst Du einen wunderbaren Grundstoff für Schokolade und andere Süßigkeiten. Du musst dann nur noch die entsprechenden Zaubersprüche sagen.“
„Ok, ich werde es mal probieren.“ Klaus nahm ein Stück Seife und ein paar Löffel Mehl. Er gab alles in die Mühle, die Martin ihm zeigte. Es war eine kleine Mühle. Oben mit einem kleinen Behälter und einem Mahlwerk, unten mit einem kleinen Auffangbehälter. Klaus mahlte also diese beiden Zutaten zu feinem Staub. Er leerte den Behälter in ein anderes Gefäß um und las den Zauberspruch von Martin vor.
„.....und lass nun alles gedeihen.“ sprach Klaus feierlich.
„Halt nein, es heißt bereihen!“ schrie Martin entsetzt. Aber da war es auch schon zu spät.
Die Masse brodelte, stank und zischte. Das Klassenzimmer wurde mit grauem Rauch eingenebelt. Alle schauten entsetzt zu den beiden rüber. Die Hexe fauchte und fluchte. Sie kam auf die beiden zu, hob den Zauberstab und rief unklare Zauberworte. Die Masse qualmte und ein Schwarm Fliegen stieg empor. Der Tisch war leer. Nichts war von der vorherigen Arbeit mehr zu sehen. Klaus starrte die Tischplatte und gleichzeitig Martin an. Dieser war bleich vor Schreck.
„So, habt ihr euch nicht an meine Anweisung gehalten und Schabernack getrieben? Wer ist hier die Meisterin und wer hat hier das sagen?“ schrie sie.
„Ihr, Meisterin.“
„Und warum haltet ihr euch nicht daran?“ Sie bebte vor Wut.
„Es ist meine Schuld.“ stotterte Martin. „Ich war es.“
„So? Du Martin?“ Dann drehte sie sich zu Klaus und schaute ihm tief ins Gesicht, so dass er ihren schlechten Atem riechen konnte. Klaus drehte sich weg.
„Schau mich an! Du Nichtsnutz! Ihr seit beides Nichtsnutze. Ihr gehört bestraft. Ich habe das Sagen und keiner zaubert ohne mein Wissen! Wachen. Abführen. Drei Tage sollen diese Kreaturen im Kerker kauern. Sie bekommen nichts zu essen. Das soll euch zur Vernunft bringen.“ rief sie.
Schwungvoll flog die Tür auf und zwei ihrer Wächter kamen herein.
Es waren grauenvolle Monster. Groß, kräftig und furchtbar hässlich. Sie hatten schwarze lange Haare. Sie hatten zwei Hörner auf der Stirn, die aussahen, als seien sie von einem Bullen.
Sie liefen nach vorne gebeugt, um das Gewicht ihres schweren Drachenschwanzes auszugleichen. Sie liefen auf behaarten, dicken Beinen in das Klassenzimmer. Alle zuckten zusammen.
Martin und Klaus starrten entsetzt und ängstlich die Monster an, die gerade wegs auf die beiden zu gingen.
„Schnappt sie euch!“
Riesen Pranken griffen nach den beiden Jungs.
„Ah Hilfe. Loslassen!“ riefen beide, während sie mit ihren Beinen strampelten. Doch die Monster hatten kein Erbarmen. Sie hielten die beiden im Genick und trugen sie vor sich her.
Sie gingen einen Flur entlang, zielsicher auf eine kleine Tür zu. Einer der beiden schloss die Tür auf und steckte sich eine Fackel an. Modriger Gestank kam den Jungen entgegen. Sie schauten sich beide hilfesuchend an. Niemand wurde bis jetzt in den Kerker gesteckt. Sie waren die ersten beiden, die das erleben mussten. Sie hatten Angst und hätten einiges dafür gegeben, dieses Erlebnis nie machen zu müssen.
Das Monster ging mit Martin die steile dunkle Treppe voraus. Sie führte steil schlängelnd in die Tiefe. Sie gingen eine ganze Weile in die Tiefe. Das Mauerwerk war feucht und modrig. Die Treppe quietschte bei jedem Schritt. Es war stockdunkel. Nur die Fackel der Monster leuchteten.
„Lasst uns runter.
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