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Der Geheimtip

Der Geheimtip

Titel: Der Geheimtip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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aufgeregt, Pedro. Was sollte ich machen?«
    »Kann er auch nicht ausreißen, während du hier mit mir telefonierst? Ich meine, wenn er einen Schock hat, könnte das sein. Und ich habe hier die Bude voll. Guck lieber mal nach ihm.«
    »Nicht nötig, Pedro. Ich habe die Außentür abgeschlossen.«
    »Und der Schlüssel?«
    »Der steckt.«
    Pedro Pappali stöhnte mehrmals.
    »Schau bitte nach ihm und komm dann noch einmal kurz an den Apparat«, sagte er betont langsam, damit dieser Idiot das auch mitkriegte.
    »In Ordnung, Pedro.«
    Der Wirt legte den Hörer hin. Nach einer Pause meldete er sich wieder und meldete, offenbar erleichtert: »Er ist da.«
    »Was macht er? Wie wirkt er?«
    »Er liegt auf dem Fußboden und schnarcht.«
    Pedro Pappali zog hörbar die Luft ein. Dann entschied er: »Laß ihn dort liegen. Ich schicke sofort zwei Leute, die ihn abholen. Sie sind dir bekannt. Andere läßt du nicht rein. Wir werden den Mauro schon wieder auf die Beine bringen. Ich habe da meine Methoden.« Und im Geiste setzte er hinzu: ›Und der Pepe Frio kann sich auf was gefaßt machen. Und dir Dussel werde ich auch noch einen Denkzettel verpassen, verdammt noch mal.‹
    Dann schickte er zwei kräftige Männer los mit der Weisung, den Tänzer unauffällig herbeizuschaffen und ihm etwa auflauernden Typen eine kräftige Abreibung zu verpassen, notfalls auch einen kleinen Streifschuß.
    Inzwischen hatte auch Silva telefoniert. Sie hatte in der ›Casa das Freiras‹ ein Zimmer gemietet, in das sie nachher ihren lieben Egon einschleusen wollte. ›Casa das Freiras‹ bedeutete zwar ›Haus der Nonnen‹, aber in Wirklichkeit war es ein eher zweitklassiges Hotel, das jedoch den Vorteil hatte, daß der Wirt weder am Betrieb noch an den Gästen wesentlich interessiert war.
    Natürlich gab es auch kein Telefon auf den Zimmern. Silva rief deshalb aus einer Stehnische an. Praktisch konnte jeder in der sogenannten Hotelhalle das Gespräch mithören, das sie nun mit Rino Peinto führte.
    Er war ziemlich aufgeregt. »Silva! Was ist los?«
    »Ich habe ihn, Rino!«
    Er schnaufte vernehmlich. Silva meinte zu hören, daß er sich in einen Sessel fallen ließ.
    »Braves Mädchen! Wußte ich doch! Ich habe die Fühler bereits ausgestreckt. Die Hauptsache ist, daß wir ihn jetzt nicht aus den Fingern lassen. Wenn Pallando mit ihm in persönlichen Kontakt tritt, könnte er uns leicht ausbooten, indem er das Geschäft mit dem Deutschen ohne uns macht.«
    »Was ist das eigentlich genau für ein Geschäft, Rino? Geht es da denn wirklich nur um Alarmanlagen für Eigenheime? Mein … ich meine, der Deutsche glaubt das offenbar.«
    »Darüber solltest du dir nicht dein süßes Köpfchen zerbrechen, Silva-Mäuschen. Ich sage dir nur, daß es sich lohnen wird. Für uns alle.«
    »Auch für den Deutschen?«
    »Warum nicht? Möglich ist es. Aber das sollte doch wohl nicht unsere Sorge sein.«
    »Du meinst, daß an dem Geschäft etwas riskant ist?«
    »Für uns nicht. Für Pallando vielleicht. Für deinen Schützling … weiß nicht.«
    »Um was geht es genau? Ich bin schließlich mit von der Partie und habe ein Recht, es zu erfahren.«
    »Also gut. Es ist so«, sagte Rino Peinto widerstrebend und mischte, während er sprach, Lüge und Wahrheit, »Pallando hat den Musterkoffer von diesem Alarmpatent. Der Deutsche kriegt ihn also wieder! Für das Geschäft zu den Bedingungen des Deutschen schließen Pallando und dessen Firma einen Vorvertrag, der an sich gültig ist, aber erst in Kraft tritt, wenn Pallandos Mittelsmann in Bordeaux das Muster begutachtet und akzeptiert hat. Eine reine Formsache. Der Deutsche muß sich nur kurz nach Bordeaux begeben und alles ist paletti.«
    »Warum denn das?!«
    »Meine Güte, es ist eben nötig für die Einfuhr und vor allem für die weitere Ausfuhr.«
    »Ausfuhr?! Wieso denn das?«
    »Du fragst mir ja ein Loch in den Bauch, Mädchen. Ja, glaubst du denn, diese Unmasse von Alarmanlagen könnte wirklich bei uns auf Madeira eingebaut werden? Da müßte ja jede Hütte eine abkriegen. Nein, so dämlich, das zu glauben, kann doch nur dein Deutscher sein.«
    »Die Dinger werden also wieder exportiert, Rino?«
    »Ein Teil, Mäuschen, ein Teil. Der andere wird für unsere Behörden offiziell als Einfuhr deklariert und eingebaut.«
    »Und was ist mit den Exporten?«
    Rinos Stimme wurde ziemlich scharf.
    »Was geht denn dich das an? Willst du das Geschäft an Land ziehen oder nicht?!«
    Silva überlegte. Sie wußte, daß ihrem Egon

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