Der Geist von Tatooine
nach einem Puls. »Glaube ich zumindest.«
»Ich habe wohl wirklich einen Gundark geheiratet.« Leia zog seine Hand von den Kontrollen fort. »Benutz den Detonator!«
Han schüttelte den Kopf. »Das könntest du dir nie verzeihen. Ich kenne dich.«
»Glaubst du, ich könnte es mir verzeihen, wenn die Imperialen den Code für den Schattenfunk knacken und systematisch unsere Agenten töten?« Sie zog den Detonator aus seiner Tasche, stellte den Zünder auf zwanzig Sekunden ein und aktivierte ihn. »Willst du ihn werfen, oder muss ich das auch noch selber tun?«
»Wer hat denn hier nun einen Gundark geheiratet?«
Er nahm ihr die silberne Kugel ab, linste über die Rückenlehne des Repulsorstuhles und sah, dass gerade die ersten Sturmtruppen von hinten auf die Bühne traten. Das Killik-Zwielicht ruhte noch immer auf der Staffelei.
»Noch fünfzehn Sekunden«, zählte Leia. »Vierzehn …«
»Ich hoffe, diese Sturmtruppen mögen Kunst, denn das Gemälde wird das Letzte sein, was sie sehen …«
»Han!«
Er schnellte hoch und warf den Thermaldetonator.
Erst, als die Kugel auf der Bühne landete und auf das Bild zurollte, sah er die Squibs.
Sie kletterten gerade von der anderen Seite auf die Plattform.
Er sprang aus der Kabine. »Emala, Sligh … Detonator !«
Sein ausgestreckter Arm lenkte die Blicke der Squibs auf den silbernen Ball – aber auch die Augen der Sturmtruppen.
Die Squibs sprangen von der Bühne hinab, und die imperialen Soldaten zogen sich hinter das Hologramm am Rand der Plattform zurück, wobei sie wild in Hans Richtung feuerten. Doch da tauchte plötzlich eine andere Gestalt auf – ein dunkelhaariger Mann stand auf dem Lift, den zuvor Celia für ihre Flucht benutzt hatte.
»Nein!«, schrie Solo. »Deto …«
Der Mensch sprang vor, rutschte über den Boden und beförderte den Detonator mit einem Tritt von der Bühne. Anschließend griff er nach dem Killik-Zwielicht und suchte mit dem Gemälde unter dem Arm das Weite.
Han blickte zu dem Hologramm unter der Decke hinauf, und als er das sorgfältig zurückgekämmte Haar erkannte, riss er verblüfft die Augen auf. »Kitster Banai?«
Leia packte ihn ein zweites Mal am Kragen und zerrte ihn mit sich, als sie sich nach hinten in die Kabine warf. Han konnte nicht sehen, ob Banai es lebend von der Bühne schaffte. Alles, was er sah, war der weiße Lichtblitz des explodierenden Detonators.
5. Kapitel
Der Weequay, Grunts, führte Leia und die anderen über einen Umweg zu den Espahöhen, sodass sie sich Banais Zuhause von hinten näherten und über die Sandverwehungen einer Gasse auf das Haus hinabblicken konnten. Wie die meisten Gebäude in diesem Teil der Stadt bestand es aus einer großen und drei kleineren Kuppeln, die rautenförmig um einen zentralen Hof angeordnet waren. In diesem Hof war ein rostiger Wartungsdroide gerade dabei, mit einem Schaufelsauger die Sandhaufen zu entfernen, die der Sturm herbeigeweht hatte, und das Surren übertönte sämtliche anderen Geräusche, die aus den Lüftungsschlitzen in den Dächern dringen mochten. Durch die Fenster in den Kuppelwänden konnten sie jedoch umgestürzte Möbelstücke und vorbeifliegendes Geschirr sehen.
Chewbacca warf Grunts einen finsteren Blick zu und brummte.
C-3PO beugte sich über die Schulter des zusammengekauerten Weequay und übersetzte die Äußerung des Wookiees – auf recht diplomatische Weise, wie Leia fand – als: »Master Chewbacca hatte gehofft, dass wir vor den Imperialen hier eintreffen würden.«
»Wer sagt denn, dass sie schon hier sind?«, entgegnete Grunts. »Selbst wenn sie gesehen haben, wer das Gemälde genommen hat, würde ihnen niemand sagen, wo Kitster lebt – nicht, nachdem Quenton Mawbo so übel mitgespielt hat.«
Chewbacca knurrte eine abfällige Bemerkung, und Leia war froh, dass Grunts kein Shyriiwook verstand.
C-3PO erklärte: »Master Chewbacca fragt sich, wie Sie so sicher sein können, dass es keine Imperialen sind. Unser Blickwinkel ist doch recht eingeschränkt.«
Grunts wirbelte so energisch herum, dass C-3PO nach hinten taumelte. »Er behauptet, was ich sage stimmt nicht?«
Chewbacca fletschte die Zähne und machte einen Schritt auf den Weequay zu, um sich ihm auf eine Weise zu erklären, die auch Grunts verstehen würde. Leia und Han stellten sich zwischen die beiden. Da die Imperialen nach einem Devaronianer und einer Twi’lek Ausschau halten würden, hatten sie sich ihrer Verkleidung entledigt und waren nun nur noch durch ihre tief ins
Weitere Kostenlose Bücher