Der gekreuzigte Teufel
dem der Kampf zwischen den Kräften ausgetragen wird, die unsere Menschlichkeit aufbauen, und jenen, die sie zerstören wollen; zwischen den Kräften, die einen Schutzwall um sie bauen, und den anderen, die ihn einreißen wollen; zwischen denen, die Menschlichkeit formen, und jenen, die sie zerbrechen wollen; zwischen den Kräften, die uns die Augen öffnen, damit wir das Licht sehen und in die Zukunft schauen und fragen können, wie das Morgen für unsere Kinder aussehen wird, und jenen Kräften, die wollen, daß wir unsere Augen verschließen und uns heute nur um unseren Bauch kümmern, ohne über das Morgen für unser Land nachzudenken.
Es ist ein Krieg ohne Zuschauer. Denn ein jeder Mensch ist Teil der schöpferischen, aufbauenden Kräfte, die unsere Menschlichkeit zum Wachsen und Blühen bringen mit dem Ziel, unser Menschsein zu gestalten und uns den Himmel zu schaffen; damit nehmen wir das Wesen Gottes an. Das sind die Kräfte, die der Sippe derer, die Schöpferisches hervorbringen wollen, zu eigen sind. Oder aber man ist Teil der Kräfte des Verderbens und der Zerstörung, Teil der Kräfte, die die Schöpferischen quälen und unterdrücken, die danach trachten, unsere Menschlichkeit zu mißachten und uns den Tieren gleichzustellen mit dem Ziel, unsere eigene Hölle zu schaffen; damit nehmen wir das Wesen des Satans an. Das sind die Kräfte, die der Schmarotzersippe zu eigen sind. Jede Kraft bringt ein Herz hervor, das die wahre Natur seiner Sippe widerspiegelt. Deshalb gibt es zwei Herzen:
Das Herz, das von der Sippe der Schmarotzer hervorgebracht wird — das Böse Herz, und das Herz, das von der Sippe jener geschaffen wird, die Schöpferisches vollbringen — das Gute Herz.
Unser Tun verrät, auf welcher Seite wir stehen und damit, an welchem Herzen wir mitbauen. Denn unsere Hände, unsere Organe, unser Körper, unsere Energie gleichen einem scharfen Schwert. In der Hand eines Schöpferischen kann dieses Schwert das Feld bearbeiten, kann Nahrung wachsen lassen und kann jene, die das Feld bearbeiten, verteidigen, damit ihnen die Früchte ihres Schweißes nicht genommen werden; in der Hand eines Schmarotzers jedoch kann dasselbe Schwert dazu dienen, die Ernte zu zerstören und den Schaffenden die Früchte ihrer Arbeit zu versagen.
In der Hand des Schaffenden hat das Schwert des Feuers die Kraft, Gutes zu tun. In der Hand des Schmarotzers hat das Schwert des Feuers die Macht, Böses zu tun. An seinen Taten erkennen wir, ob das Schwert des Feuers dem Guten oder dem Bösen dient. Dasselbe gilt für die Schaffenskraft unseres Körpers.
Gikuyu sagte einmal: Der Leopard wußte einstmals nicht, wie er mit den Krallen reißen sollte — man hat es ihn gelehrt. Das stimmt, aber die Kraft und die Krallen zum Reißen hatte er schon immer! Wird er seine Klauen benutzen, um seine Kinder zu töten? Wird er reißen, um seine Feinde zu töten?
Eines ist wahr — was geschehen ist, kann man nicht ungeschehen machen. Unsere Taten sind die Bausteine, aus denen ein Gutes oder ein Böses Herz entsteht.
Unser Herz wiederum wird zum Spiegel, in dem wir uns selbst und unsere Arbeit auf dieser Erde sehen können. Willst du keinen Spiegel, der dir Gut und Böse zeigt, so kann dich diese Welt nicht mehr brauchen. Dann handle schnell und trage dein Herz auf den Markt — was übrigbleibt, ist das leere Gehäuse eines Menschen. In jenen vergangenen Tagen, die euch alle im Gedächtnis sind, sangen wir oft dieses Lied:
Du magst über deine Sünden
weinen und klagen;
doch bist nicht bereit, deinem Land zu dienen,
wirst du niemals Frieden finden.
Warst du verloren,
konntest den Weg zum Leben nicht erkennen,
dann wies dir die Hand, die dich führte
den einzigen Weg —
die verschworene Einheit des Volkes.
Fahrer! Es gibt zwei Wege — der eine führt die Menschen in den Tod, und der andere führt sie zum Leben. Zeige mir den Weg in den Tod, und ich werde dir den Weg zum Leben zeigen. Zeige mir den Weg zum Leben, und ich werde dir den Weg in den Tod zeigen. Denn in den Taten eines jeden Menschen, in der Erschaffung des von ihm erwünschten Herzens, laufen die beiden Wege zusammen … Mwaura, du hast eben das oberste Gesetz der Hyäne erwähnt, nicht wahr? Ich frage dich: wo landete schließlich die Hyäne, die versucht hat, zwei Wegen gleichzeitig zu folgen? Mwaura, entscheide dich für einen Weg und weiche nicht von ihm ab!« endete Muturi.
»Ich habe meinen Weg schon vor langer Zeit gewählt!« erwiderte Mwaura.
»Und
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