Der gekreuzigte Teufel
gute Arbeit, die Sie hier geleistet haben. Ungeachtet der Tatsache, daß Sie erst vor kurzem in die Gepflogenheiten des zeitgenössischen Raubens und Stehlens eingeführt wurden, scheinen Sie doch das Wesentliche sehr schnell erfaßt und bewältigt zu haben. Wenn Sie in diesem Sinne Ihre Arbeit fortführen, dann, denke ich, werden Sie, gleich Ihren Partnern in der westlichen Welt, wahre Experten in zeitgenössischem Raub und Diebstahl werden.
Wir möchten jetzt gerne aus Ihren Reihen sieben Gefolgsleute auswählen. Sie werden die Vertreter unserer Vertreter werden. Diebe, die anderen Dieben Unterricht erteilen. Räuber, die andere Räuber lehren, Experten, die andere Experten unterrichten. Wie mir der Zeremonienmeister sagte, als wir an jenem Tisch dort beisammen saßen, so habt ihr hier ein Sprichwort, in dem es heißt, daß ein Eisen das andere scharf macht. Folgende Gewinne werden den sieben Gefolgsleuten zufallen: Nach ihrer Krönung wird es keine einzige Tür in den örtlichen Niederlassungenunserer Banken und Versicherungen mehr geben — oder, sagen wir, in den Niederlassungen all unserer Finanzinstitutionen — die ihnen verschlossen sein wird. Jeder, der etwas von zeitgenössischem Diebstahl versteht, weiß ganz genau, daß es diese Finanzinstitutionen sind, die heutzutage alles beherrschen — alle Industrieunternehmen und jedes andere Unternehmen. Die Finanzinstitutionen diktieren den Standort für diese oder jene Fabrik, die Expansion dieses oder jenes Unternehmens, auch Besitzverhältnisse und Wachstum werden diktiert, ob Kamau oder Onyango das Sagen hat, ob der Betrieb wachsen oder eingestellt werden soll. Die Finanzbarone haben in unserer heutigen Welt das Sagen. Geld regiert die Welt! Jene Institutionen sind außerdem der einzige zuverlässige Safe, um das aufzubewahren, was man hier und da an sich genommen hat. Die Aufgabe der sieben Gefolgsleute wird sein, den anderen Dieben und Räubern, insbesondere jenen, die über wenig Erfahrung verfügen, Wege zu weisen, auf denen man am meisten an sich bringen und andere schröpfen kann, ihnen zu zeigen, wie man am besten ißt, trinkt und schnarcht, und wie man den Furz des reichen Mannes furzt, von dem Ihr Leute sagt, daß er nicht stinke.
Zum Schluß möchte ich Ihnen einige Worte der Weisheit mitgeben.
Es gibt wohl keinen, der nicht weiß, daß Raub und Diebstahl Amerika und die westliche Zivilisation begründet haben.
Geld ist das pochende Herz, das die westliche Welt in Bewegung hält.
Ist es euer Wunsch, eine große Zivilisation wie die unsere zu schaffen, dann kniet nieder vor dem Gott Mammon.
Achtet nicht des hellen Glanzes, der von euren Kindern, euren Eltern, euren Brüdern und Schwestern ausgeht, schenkt vielmehr eure ganze Aufmerksamkeit dem prachtvollen Glanz des Geldes, und ihr werdet nie in die Irre gehen.
Es ist weitaus besser, vom Blut eurer eigenen Landsleute zu trinken und euch an ihrem Fleisch zu laben, als auch nur einen Schritt zurückzuweichen.
Warum sage ich diese Dinge? Wegen der Erfahrung, die wir auf diesem Gebiet gesammelt haben. So und nicht anders sind wir in Amerika und Westeuropa vorgegangen. Als die Indianer versuchten, uns ihren Reichtum und ihren Schweiß vorzuenthalten, wurden sie mit dem Schwert des Feuers und mit dem Gewehrausgelöscht; wir verschonten nur einige wenige, die wir später als Erinnerungsstücke an unsere Geschichte in Reservate einsperrten. Nachdem wir mit ihnen fertig waren, richteten wir unseren Blick auf Ihren Kontinent, Afrika, und holten uns ein paar Millionen Sklaven. Das Blut Ihres Volkes hat Amerika und Europa zu dem gemacht, was es heute ist. Warum sollte ich das vor Ihnen verschweigen, wo es doch eindeutig ist, daß Sie heute unsere Freunde sind. Heutzutage sind wir, die Diebe und Räuber aus Amerika, Westeuropa und Japan in der Lage, unsere Streifzüge auf die ganze Welt auszudehnen und alles an uns zu reißen (natürlich lassen wir unseren Freunden ein paar Kleinigkeiten übrig). Warum können wir heute so vorgehen? Weil unsere Vorfahren nicht davor zurückschreckten, im Strom des Blutes ihrer eigenen Bauern und Arbeiter und im Blut der Arbeiter anderer Länder zu baden. Heute glauben wir an die Demokratie des Raubens und Stehlens; an eine Demokratie, in der wir vom Fleisch und Blut unserer Arbeiter leben. Wollen Sie es uns gleichtun, und wollen Sie so werden wie wir, dann knüpfen Sie die Herzen menschlichen Mitleids an den Bäumen auf und Sie werden sich niemals vor den Massen Ihrer
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