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Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition)

Titel: Der Geliebte der Königsbraut: Historischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Maaser
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Lidern bewegte sie den Kopf leicht hin und her, als spüre sie Wittiges’ Worten noch nach.
    Wittiges schluckte. „Was willst du mit diesem Wissen anfangen?“
    Ihr Blick schweifte über ihn hinweg in den dämmerigen beinahe leeren Stall. „Anfangen? Erst einmal hast du mir meinen Frieden wiedergegeben. Damit hört die Trauer nicht auf, aber ich weiß nun, wo ich stehe“, sagte sie versonnen.
    Ihm wurde angst. „Tu nichts Unüberlegtes.“ Er packte ihre Handgelenke. „Hörst du?“, sagte er eindringlich. Nahm sie ihn überhaupt noch wahr? Sie wirkte seltsam entrückt.
    Eine große Zärtlichkeit für diesen Mann überkam Brunichild, aber es war nur ein flüchtiges Gefühl, ansonsten breitete sich Kälte in ihr aus. „Ich will nur Gerechtigkeit. Es gibt Gesetze und Richter und ich will ein unanfechtbares Urteil.“
    „Bist du sicher? Ist das alles?“, fragte Wittiges ebenso verwundert wie zweifelnd.
    „Ja“, erklärte Brunichild mit einem geisterhaften Lächeln, „ich will Chilperich mit der Härte des Gesetzes treffen. Glaub mir, das Gesetz kann eine hervorragende Waffe sein, um Rache auszuüben, ebenso gut wie ein Schwert.“ Bella wandte den Kopf und schnoberte in ihre Richtung. „Und was das neue Fohlen betrifft: Du kannst es haben, wenn es so weit ist. Aber es muss Bellas letztes von deinem Hengst sein, sonst lasse ich ihn töten.“ Ihre Stimme klang kalt und unversöhnlich.
    Brunichild wandte sich zur Tür. „Was ich noch vergessen habe: Du wirst beschwören müssen, was du in Soissons gesehen und gehört hast.“
    Wittiges nickte benommen und blieb wie betäubt zurück, als sie den Stall verließ. Eine Weile regte er sich nicht, dabei hatte er es doch so eilig gehabt, nach Hause zu kommen. Wochenlang war er unterwegs gewesen, und wenn er nun zu Sigibert geschickt wurde, musste er im Krieg mitkämpfen und würde vielleicht fallen. Deshalb wollte er zuvor seine Familie sehen, Aletha, Felix und die anderen, und seine Angelegenheiten für den Fall seines Todes regeln.
    Mit großer Anstrengung riss er sich aus seiner Erstarrung und führte Bauto am Zügel aus dem Stall und über den Hof. An den ersten Hof schloss sich ein weiterer an, der mit diesem durch einen langen Durchgang verbunden war. Von dorther kamen ihm zwei Reiter entgegen, aber erst als sie abstiegen und ihm den Ausgang versperrten, wurde er aufmerksam.
    „Ach, du bist es Wittiges“, rief Ingomer launig, „und ich hielt dich für einen der Drückeberger, die sich zu Hause hinter den Hecken verkriechen statt zu kämpfen.“
    „Nein, so etwas käme Wittiges nie in den Sinn, aber er hat trotzdem keine Zeit für den Krieg. Wenn er gerade keine Briefe befördert, ist er auf der Jagd nach Kostbarkeiten“, mischte sich Falco ein. „Der Königin könnten sonst die Juwelen ausgehen.“
    Wittiges stöhnte auf. Er hatte nicht die geringste Lust, sich mit den beiden Tollköpfen auseinanderzusetzen, und ihr dummes Gerede scherte ihn nicht. Sie waren nicht wichtig genug, um ihm mit ihren Sticheleien einzuheizen.
    „Ihr habt ja so recht. Lasst ihr mich jetzt vorbei?  Bitte!“, fügte er ironisch hinzu.
    Sigibert hatte die beiden vor einem Jahr in die Ostprovinzen geschickt, nachdem sie bei Hof einen Streit zu viel angezettelt hatten. Hier waren sie fortan unerwünscht. Die Posten an der Lippe oder der Oder, wo sich Fuchs und Gans gute Nacht sagten, waren die weitaus unbeliebtesten. Wer dorthin als Comes oder gar nur als Referendarius beordert wurde, wusste nur zu gut, dass er nichts mehr zu melden hatte und es schon besonderer Heldentaten bedurfte, um wieder zu Ansehen zu gelangen.
    „Er bittet! Wie freundlich von dem hohen Herrn“, flötete Ingomer. Er hatte sich an Wittiges Seite herangeschoben, Falco versperrte mit seinem Pferd weiterhin den Durchgang zum nächsten Hof. Bauto schnaubte unruhig, als spürte er die Gefahr, die seinem Herrn drohte. Wittiges fragte sich, ob die beiden einen offenen Angriff wagen würden. Falls die Sache herauskäme, waren sie als Anstrustiones endgültig erledigt. Aber wahrscheinlich dachten sie nicht darüber nach. Sie gehörten zu der Sorte Männer, die ihrer Händelsucht bei jeder Gelegenheit die Zügel schießen ließen. Opfer waren am Hof allzu leicht zu finden.
    „Sollen wir uns davon erweichen lassen? Fällt mir schwer, fällt mir wahrhaftig schwer. Denn er stinkt ja so! Er stinkt vor Geld, dieser Pfeffersack“, giftete Falco. „Dem sollten wir abhelfen. Nur wie?“
    Das war es also, stellte

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