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Der gemietete Mann: Roman (German Edition)

Der gemietete Mann: Roman (German Edition)

Titel: Der gemietete Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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»Wört-Flört«-Herz um den Hals hängen, an der neuen selbstleuchtenden grellbunten Kette.
    »Nicht mehr als sonst«, sagte ich bescheiden.
    »Jetzt mal nicht die Augenbrauen bewegen«, nuschelte Sascha zu meinen Häupten. »ICH muss mich nämlich ganz doll konzentrieren!«
    Rolf griff nach einem Glas »Wört-Flört«-Sekt und nippte daran.
    Die Tür flog auf, und Oda-Gesine stürmte herein. Sie lutschte an einem schmelzenden Eislümmel für coole Lover. Auf dem Kopf hatte sie die neue pink-türkisfarbene Schirmkappe mit der Aufschrift: »Kiss my ›wört-flört‹-lips!«
    »Du müsstest noch mal zum Interview. Alle raus, die hier nichts zu suchen haben!«
    »Mo-ment«, krächzte Sascha. »Ich kann hier nicht rumschlampen, auch wenn heute voll der Stress ist.«
    »Mach deine Arbeit und beeil dich«, schnauzte Oda-Gesine ihn an. »Und ihr, Kinder, habt ihr alle nichts zu tun?«
    Die »Kinder« sprangen von den Garderobentischen, auf denen sie beinebaumelnd gelümmelt hatten.
    »Hier! Verteilt die Schirmkappen und die Regenschirme an die Journalisten!«
    Die Regenschirme waren auch neu. Sie hatten zwei Griffe und eine große ovale Spannbreite. Sie waren mit weiß-roten Herzchen übersät. Darauf stand: »I ’m flörting in the rain.« Deshalb wollte der Bönninghausen also, dass ich das mit dem Regenschirm sagen sollte.
    Oda-Gesine hatte ihre kreative Phase, ganz klar.
    Herr Bönninghausen streckte seinen Borstenschnitt zur Tür herein. Seine Krawatte war heute knallig-lila mit vielen kleinen Vögeln. Darauf stand »WÖRT-FLÖRT-BÖRD«. »Was ist mit dem Nagellack? Den soll sie beim Interview draufhaben!« Sein Handy klingelte, und er sagte unwirsch »Ja?« in das pinkfarbene Ding. Auf dem Handy stand: »Heißer Draht für ›Wört-Flört‹!«
    »O Gott, ja, der Dageldack«, stöhnte der arme überbeschäftigte Sascha.
    »Wir haben neuen ›Wört-Flört‹-Nagellack«, erklärte Oda-Gesine mir, indem sie mit der Zunge an der Schokoglasur ihres Eislümmels für coole Lover herumschleckte. An ihrem Handgelenk schlenkerte ein neues ›Wört-Flört‹-Armband in Neonfarben. Darauf stand: »Sweet love.«
    »Das war perfektes Timing«, hörte ich Herrn Bönninghausen zufrieden sagen, während er wieder in den Flur verschwand. »Alle neuen Produkte waren rechtzeitig zur Entführung da.«
    Draußen im Foyer drängelten sich erneut Dutzende von Journalisten und Fotografen, während die Fernsehkameras liefen. Ich erkannte inzwischen alle. Sie waren schon gute alte Kumpels geworden. Aber sie machten ihren Job genauso unerbittlich wie immer. Kaum liefen die Kameras, ließen sie eine knallharte Gewehrsalve auf mich niederprasseln.
    »Frau Stein, wie konnte das alles passieren?«
    »Was sagen Sie zu dem Vorwurf, eine schlechte Mutter zu sein?«
    Weit und breit schaut niemand mich an …
    »Warum musste es überhaupt ein Au-pair-Junge sein?«
    »Warum haben Sie ein Liebesverhältnis mit einem Jungen angefangen, der Ihr Sohn sein könnte?«
    … und wenn sie mich hassen, was liegt mir dran … ?
    »Wie fühlen Sie sich jetzt, wo Sie sowohl Ihre Sendung als auch Ihr Privatleben in den Sand gesetzt haben?«
    »Stopp, stopp, stopp«, fuchtelte Oda-Gesine dazwischen. »Jetzt reicht’s. Das Mädchen muss in zehn Minuten live auf Sendung.«
    Nur mein Schatz, der soll mich lieben, soll mich lieben allezeit …
    Die Mikrofone sanken. Die Kameras wurden ausgeschaltet.
    »Puh«, rief eine Kabelträgerin im Spaghettiträgerhemdchen aus, während sie sich aufrichtete. »Ihr macht die Alte ja ganz schön fertig.«
    »Das ist das Spiel«, gab ein Typ in Schwarz mit Stiefeln zurück. »Wer da oben sein will, muss mitspielen.«
    »Dafür verdient die ganz schön Knete«, sagte ein Tonmann. »Da muss sie das abkönnen.«
    … soll mich küssen, umarmen und herzen in Ewigkeit.
    »Was meinst du, was wir schon andere fertiggemacht haben«, blähte sich ein Reporter auf. »Dagegen ist das hier noch gar nichts!«
    »Aber sie muss gleich auf SENDUNG! Die kann jetzt nicht in Ruhe aufs Klo zum Heulen gehen!«, sagte ein Kabelträger.
    »Nee. Da verwischt die Schminke!«, grinste der Ledertyp.
    »Was ist?«, rief einer. »Ist der Take jetzt im Kasten?«
    »Herr BÖNNINGHAUSEN!«, rief Oda-Gesine suchend. »War das O.K.?«
    »Den ganzen Quatsch hätten wir uns sparen können!«, empörte sich Herr Bönninghausen, der sich nun wütend durch die Menge drängelte. »Sie hat nicht ein einziges Produkt erwähnt!«
    Nach der Sendung fuhr ich in den Bayrischen

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