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Der gemietete Mann: Roman (German Edition)

Der gemietete Mann: Roman (German Edition)

Titel: Der gemietete Mann: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hera Lind
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in Johannesburg! It’s very exciting!«
    Der Junge hatte was gesagt! Der hatte REGUNG GEZEIGT!!
    »Would you like to jump?« Eigentlich sollte das ein kleiner Scherz sein.
    Aber Emil sagte zu meiner Verwunderung: »Yes.«
    Meinetwegen, dachte ich, dann haben die Kinder wenigstens Respekt vor ihm, und wir machen einen netten Ausflug.
    Kurz darauf lenkte ich meinen Kleinbus über das staubige Gelände zwischen Schrebergärten und stillgelegter Eisenbahn. Der riesige Kran war schon von weitem zu sehen.
    »Und da soll der Emil runterspringen?«
    »Das traut der sich im Leben nicht, der Sack! Der heult ja schon, wenn er oben steht!«
    »Wetten, dass er doch springt?«
    Immerhin. Emil weinte nicht mehr. Er saß mit gespannter Miene auf dem Rücksitz und betrachtete das Geschehen. Und er hatte auch keinen dicken Pullover mehr an. Nur ein T-Shirt. Und kurze Hosen.
    Junge Leute zogen unternehmungslustig vor uns her, Studenten, Sportler, Abenteurer, Schaulustige.
    Ich parkte unser Auto, Emil und ich klaubten die Kleinen heraus und schoben mit Kinderwagen und Bobbycar dahin, wo sich die Neugierigen drängelten. Zehn Meter über dem Boden war ein riesiges Netz gespannt. Der Kran zog gerade wieder jemanden rauf. Er war mit Helm und Schutzanzug verpackt, strampelte mit den Beinen und schrie »Geil!« auf die bänglich blickende Fangemeinde runter.
    Genau das Richtige für Emil, dachte ich. Wenn er springt, hat er’s geschafft.
    Wir schauten zu, wie der Mann sprang. Eigentlich sprang er nicht wirklich, denn als der Kran ihn hochgezogen hatte, ließ man ihn einfach fallen. Ohne Seil. Mit einem bestialischen Schrei aus Wonne und Angst raste das Menschenknäuel auf das Netz zu. Hier kam es direkt vor unseren Augen auf, die Stimme des Kerls brach, er wieherte wie ein Pferd, schnellte wieder hoch, drehte sich, kam wieder auf, schnellte erneut nach oben, versuchte in seinem Übermut einen Salto, landete erneut, fand beim nächsten Plumps auf die Füße und hüpfte noch einige Male triumphierend im Netz herum, bevor helfende Hände ihn befreiten, ihm Helm und Schutzanzug abnahmen und er den Beifall und die Bewunderung der Umstehenden genießen konnte. Jemand hatte das Ganze auf Video aufgenommen.
    Wir klatschten. Karl und Oskar starrten mit offenem Mund durch die flirrende Sonne. Na bitte. Sie waren ganz offenbar beeindruckt.
    Los, Emil. Jetzt du. Sei ein Mann.
    »Do you want?«
    »Jou.«
    »Sure?«
    »Yes, Mam.«
    Ich war sicher, Emil würde nach dem Sprung nicht mehr nach seiner Mama weinen. Irgendwie war das ein total symbolischer Akt. So was stand zwar nicht im Ratgeber für Au-pair-Eltern, aber ich hatte das einfach im Gefühl.
    Wir schlängelten uns durch die Menge der Schaulustigen zu den Typen, die das Ganze hier organisierten. Ein paar voll sportliche Freaks hingen zwischen Cola-light-Flaschen, Vitamindrinks und Fitnesspulverdosen an einem improvisierten Tresen herum und ließen ihre Muskeln in der Sonne glänzen. Die meisten hatten ganz kurz geschorene Haare, die sie mit fettigem Öl aufrecht gestylt hatten. Nur einer trug seine Haare in ein Damenkopftuch gewunden. Voll der coole, freakige Bungee-Springer.
    »Lass ma die Mutti durch!«
    Großzügig gewährte man uns Einlass in den Club der Makellosen. Alles »Wört-Flört«-Kandidaten, dachte ich.
    Ich bugsierte den Kinderwagen mit dem Aufsitz und den Bobbycar und das fremdelnde Kleinkind, das in meiner Halsbeuge verharren wollte, mitsamt meinen Söhnen und dem schüchternen Emil durch die enge Gasse. Der eine Sohn wand sich vor Peinlichkeit, während der andere Sohn vor Sensationsgier kaum das Wasser halten konnte.
    »Was kostet denn der Spaß?«, fragte ich volksverbunden.
    Karl war das peinlich. »Mama! Du gibst doch nicht etwa noch Geld für so ’n Scheiß aus!« Nun merkte er wohl, dass es uns ernst war, Emil und mir.
    »Hundertfünfzig Mark, junge Frau!«
    »Mammmaaa!!!« Karl zerrte an meinem Arm, der schmerzte, weil Katinka nicht davon abzusteigen gewillt war.
    Zum Glück schlief der Säugling. Ich stellte den Bobbycar und den Kinderwagen in eine Ecke und kramte in meinem Rucksack.
    »Das ist aber teuer!«
    »O.K., für dich würden wir es billiger machen, aber Schwangere dürfen sowieso nicht springen.«
    »Ich bin nicht schwanger!«
    »Nich? Na ja, sah so aus. Ich kenn mich damit nicht so aus, sorry.«
    Guck ma in den Kinderwagen, du Sack, da liegt eine Dreiwöchnerin drin. Wie kann ich da schon wieder schwanger sein?
    »He thinks I’m pregnant«, schrie ich über

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