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Der General von Dorsai

Der General von Dorsai

Titel: Der General von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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Sir“, sagte Lee. „Ich habe eine ziemlich gute Nase, Truppenführer.“ Seine Stimme nahm einen leicht aggressiven Tonfall an. „Ich habe sogar eine verdammt gute Nase. Doch so etwas habe ich noch nie zuvor gerochen. Ich würde mich daran erinnern.“
    „Hat jemand von Ihnen schon einmal auf diesem Planeten gedient?“
    „Nein“, antwortete Lee.
    „Nein“, sagte auch Morphy.
    „Ich verstehe“, meinte Donal. Sie hatten denselben Baumstamm erreicht, von dem aus sie vor knapp drei Stunden aufgebrochen waren. „Nun, das wär’s. Ich danke Ihnen, Gruppenführer.“
    Er ließ sich erneut auf dem Stamm nieder. Die beiden anderen zögerten einen Augenblick, dann gingen sie gemeinsam fort.
    Wieder allein, konsultierte Donal noch einmal die Karte, lehnte sich zurück und dachte eine Weile nach. Dann erhob er sich, suchte Morphy und beauftragte ihn damit, das Kommando über die Truppe zu übernehmen und wach zu bleiben, da er selbst zum Hauptquartier müsse. Unmittelbar darauf machte er sich auf den Weg.
     
    Das Hauptquartier bestand aus einer Abdunklungskammer, in der sich ein schläfriger Offizier vom Dienst, ein Kartenprojektor und Skuak befanden.
    „Ist der Kommandeur da?“ fragte Donal, als er eintrat.
    „Er schläft seit drei Stunden“, sagte Skuak. „Was machen Sie hier? Wenn ich keinen Dienst hätte, würde ich mich hinlegen.“
    „Wo schläft er?“
    „Etwa ein Dutzend Meter weiter draußen im Busch, Richtung elf Uhr“, erwiderte Skuak. „Was ist denn los? Sie wollen ihn doch wohl nicht wecken, oder?“
    „Vielleicht ist er noch wach“, sagte Donal und ging hinaus.
    Als er die Kammer und die kleine Lichtung hinter sich gelassen hatte, auf der das Hauptquartier errichtet worden war, schlich er leise zu dem Platz, den Skuak ihm beschrieben hatte. Eine Feldhängematte war dort zwischen zwei Bäumen festgemacht, und Donal erkannte einen verschwommenen Umriß, der darauf lag. Doch als Donal näher trat und die Hand auf die vermeintliche Schulter des Schlafenden legte, berührte er nur den weichen Stoff einer zusammengerollten Kampfjacke.
    Donal atmete tief durch und drehte sich um. Er kehrte den Weg zurück, den er gekommen war, schritt durch das Lager und wurde von einem Wachtposten angehalten, als er sich der Ortschaft näherte.
    „Tut mir leid, Truppenführer“, sagte der Posten. „Befehl des Kommandeurs. Niemand darf ins Dorf hinein. Nicht einmal er selbst. Er rechnet mit Fallen, verborgenen Minen und solchen Dingen …“
    „Aha, ich verstehe …“, erwiderte Donal. „Vielen Dank, Soldat.“ Und er drehte sich um und verschwand in der Dunkelheit.
    Sobald er jedoch ein gutes Stück außer Sichtweite war, wandte er sich erneut um, durchquerte lautlos die Wachtpostenkette und tauchte in die Schwärze zwischen den Häusern der Ortschaften. Der kleine, aber sehr helle Mond, den die Bewohner von Harmonie Auge des Herrn nannten, ging gerade auf. Sein Licht tropfte auf die Ruinen, sickerte durch Fugen und Spalten in zusammengestürzten Mauern und bildete ein in sich verschachteltes Muster aus silbernen und schwarzen Flecken. Donal glitt von Schatten zu Schatten und begann damit, alles gründlich und geduldig zu durchsuchen, Haus für Haus, Ruine für Ruine.
    Es war eine mühevolle Aufgabe, und er kam nur langsam voran, da er nicht ein einziges Geräusch verursachen durfte. Und währenddessen kletterte der Mond am Himmel empor. Es dauerte fast vier Stunden, bis er fand, was er suchte.
     
    Es war Hugh Killien. Er stand in der Mitte eines in den hellen Schein des Mondes getauchten Zimmers, dessen Decke eingestürzt war. Er wirkte sehr groß und beeindruckend in seinem Chamäleon-Kampfanzug. Und ganz nahe bei ihm – so nahe, daß die beiden Gestalten beinahe miteinander verschmolzen – befand sich Anea, die Auserlesene von Kultis. Neben den beiden schwebte eine Flugplattform. Der Polarisierer verwischte ihre Konturen, und zweifellos hatte Anea nur durch die von diesem Gerät geschaffene Quasi-Unsichtbarkeit unbemerkt hierher gelangen können.
    „… Liebling“, sagte Hugh gerade, und seine volltönende Stimme war so gedämpft, daß sie kaum bis an die Ohren Donals drang, der vom Schatten außerhalb der eingestürzten Wand eingehüllt wurde. „Liebling, du mußt mir vertrauen. Gemeinsam können wir ihm Einhalt gebieten. Aber du mußt mir die Sache überlassen. Seine Macht ist so gewaltig …“
    „Ich weiß, ich weiß!“ unterbrach sie ihn heftig. „Aber mit jedem weiteren Tag, den wir

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