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Der Genesis-Plan SIGMA Force

Der Genesis-Plan SIGMA Force

Titel: Der Genesis-Plan SIGMA Force Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Rollins
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exklusiven europäischen Badekurort. Die Ausstattung des Zimmers war jedenfalls üppig: Frotteetücher und Bademäntel aus ägyptischer Baumwolle, ein Himmelbett aus massivem Holz mit einem Stapel Decken und einem dicken Federbett. Die Wände zierten mittelalterliche Wandbehänge, der Steinboden war mit türkischen Teppichen bedeckt.
    Painter war im Wohnraum und schürte den kleinen Kamin.
    Sie teilten sich die angenehme Gefängniszelle.
    Painter hatte Anna Sporrenberg gesagt, sie seien von den Staaten her miteinander befreundet. Damit hatte er verhindern wollen, dass sie getrennt wurden.
    Lisa hatte keine Einwände erhoben.
    Sie wollte hier nicht allein sein.
    Trotz der hohen Wassertemperatur fröstelte Lisa. Als Ärztin diagnostizierte sie einen Schock. Die Wirkung des Adrenalins, das sie bisher aufrecht gehalten hatte, ließ allmählich nach. Sie erinnerte sich, nach der Deutschen geschlagen zu haben. Um ein Haar hätte sie sich auf sie gestürzt. Was hatte sie sich dabei nur gedacht? Sie konnte von Glück sagen, dass man sie nicht auf der Stelle erschossen hatte.
    Painter hatte die ganze Zeit über die Fassung bewahrt. Es war beruhigend zu hören, wie er ein weiteres Holzscheit ins Feuer legte. Alltägliche Verrichtungen. Dabei musste auch er völlig erschöpft sein. Er hatte bereits in der großen Wanne gebadet, weniger aus hygienischen Gründen denn als Vorbeugemaßnahme gegen Erfrierungen. Unter Hinweis auf die weißen Flecken an seinen Ohren hatte Lisa darauf bestanden, dass er den Vortritt nahm.
    Da sie wärmer gekleidet gewesen war, hatte sie die Kälte besser überstanden als er.
    Trotzdem tauchte auch sie den Kopf unter und ließ das Haar im Wasser treiben. Die Wärme durchdrang ihren Körper. Ihre Sinne dehnten sich aus. Sie bräuchte nur einzuatmen, dann würde sie ertrinken. Eine kurze Panik, dann wäre es vorbei. Die Angst und die Anspannung hätten ein Ende. Sie könnte selbst über ihr Schicksal bestimmen – und das, was die Deutschen für sich reklamierten, wieder für sich beanspruchen.
    Nur ein Atemzug …
    »Sind Sie bald fertig?« Painters gedämpfte Stimme erreichte sie noch unter Wasser. »Man hat uns das Abendessen gebracht.«
    Lisa tauchte aus dem Dampf auf. Wasser strömte ihr übers Gesicht. »Ich … ich komme gleich.«
    »Lassen Sie sich ruhig Zeit!«, rief Painter vom Wohnzimmer herüber.
    Sie hörte, wie er ein weiteres Scheit ins Feuer legte.
    Wie schaffte er das nur? Nach dreitägiger Bettlägerigkeit, nach dem Kampf im Keller des Tempels und dem mühseligen Fußmarsch durch die Eiseskälte hatte er immer noch Kraftreserven. Das machte ihr Hoffnung. Vielleicht war es nichts weiter als Verzweiflung, doch sie spürte, dass er über Energien verfügte, die über das rein Physische hinausgingen.
    Wie sie so über ihn nachdachte, ließ ihr Zittern allmählich nach.
    Dampfend stieg sie aus der Wanne und rubbelte sich ab. Den dicken Bademantel ließ sie noch am Haken hängen. Neben dem altmodischen Waschbecken hing ein Ganzkörperspiegel. Die Oberfläche war beschlagen, doch sie konnte die Umrisse ihres Körpers erkennen. Sie drehte ein wenig das Bein, nicht um sich selbst zu bewundern, sondern um die blauen Flecke zu begutachten. Der durchdringende Schmerz in ihren Waden rief ihr etwas Elementares in Erinnerung.
    Sie war immer noch am Leben .
    Sie blickte zur Badewanne.
    Nein, diese Genugtuung würde sie ihnen nicht lassen. Sie würde das durchstehen.
    Sie schlüpfte in den Bademantel. Nachdem sie ihn an der Hüfte verknotet hatte, hob sie den schweren Metallriegel an und öffnete die Badezimmertür. Im Nebenraum war es wärmer. Ein automatisch regulierter Heizkörper hatte den Raum bewohnbar gehalten, doch jetzt verbreitete das Kaminfeuer wohlige Wärme. Es prasselte munter vor sich hin und hüllte den Raum in flackerndes, rötliches Licht. Ein brennender Kerzenleuchter am Bett trug ebenfalls zu der heimeligen Atmosphäre bei.
    Strom gab es nicht in diesem Raum.
    Anna Sporrenberg hatte ihnen erklärt, dass sie hier die natürliche Erdwärme zur Stromgewinnung nutzten und dabei auf die Erfindungen Rudolf Diesels zurückgriffen, des in Frankreich geborenen Deutschen, der vor hundert Jahren den Dieselmotor erfunden habe. Gleichwohl müssten sie mit der Energie sparsam umgehen und könnten nur bestimmte Teile der Burg mit Strom versorgen.
    Hier gab es jedenfalls keinen.
    Painter wandte sich bei ihrem Eintreten zu ihr um. Sie bemerkte, dass sein verwuscheltes Haar in der Zwischenzeit

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