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Der Gesandte der Götter (German Edition)

Der Gesandte der Götter (German Edition)

Titel: Der Gesandte der Götter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Hilfe der Götter nur mit einer kleinen Streitmacht zu tun bekommen und brauchen kein Leid über Chirons gesamtes Volk zu bringen.
    Doch trotzdem glaube ich, dass uns ein harter Kampf bevorsteht, denn Xoras wird alle bösen Mächte gegen uns aufrufen, derer er sich bedienen kann.“ Soradan seufzte tief. „Ich wünschte, Euer Beschützer Rotron würde uns gegen Xoras beistehen, Chiron, denn ich bin nicht sicher, dass selbst mein gewaltiges Heer seine Macht brechen kann.“
     
    „Ich bin davon überzeugt, dass er uns helfen wird, wenn unsere Kräfte versagen“, antwortete Chiron, „doch darf ich ihn nicht ohne Not rufen. Wir wollen jedoch die Götter bitten, dass unsere Lage nie so ernst werden wird.“
     
    Die Heerführer entfernten sich, um die Leute auszusuchen, die nach des Königs Willen die Botschaft von der Rückkehr Chiron verbreiten sollten. Nach kurzer Zeit ritten die Männer davon, gekleidet wie Bürger von Varannia.
    Dann brach auch das Heer auf. Seite an Seite ritten Chiron und Soradan – nicht länger mit Groll und Trauer, sondern mit Freundschaft und Hoffnung im Herzen.
     
     
    *****
     
     
    Am Morgen nach Leoris‘ und Chirons Flucht kamen zwei Soldaten in den Kerker, um die beiden Wachen abzulösen. Zuerst waren sie der Meinung, die beiden Kameraden seien bei der Wache eingeschlafen und rüttelten sie mit derben Worten. Doch dann bemerkten sie zu ihrem Entsetzen, dass die beiden tot waren.
    So schnell sie konnten rannten sie zu Menas. Da nur er den Schlüssel zum Kerker besaß, hatten die Männer nur feststellen können, dass die Tür noch verschlossen war, sie aber die Gefangenen nicht erblicken konnten.
    Menas wurde kreidebleich, als er vom Tod der Wachen erfuhr. Nach Xoras brüllend, so dass seine Stimme durch das ganze Schloss hallte, stürzte er aus seinen Räumen. Als der Magier angerannt kam, schrie ihm Menas entgegen:
     
    „Die Gefangenen sollen weg sein und die Wachen tot! Was, bei allen Dämonen, hat das zu bedeuten?“
     
    Auch Xoras erbleichte. Gemeinsam eilten die beiden Schurken zu den Verliesen. Mit fliegenden Fingern öffnete Menas die Zellentür und prallte erschrocken zurück: der Kerker war leer!
    Nur ein paar bereits getrocknete Blutflecken auf dem Boden wiesen darauf hin, dass hier jemand in den Ketten gehangen hatte.
     
    „Wie kann das sein?“ stammelte Menas. „Die Tür war doch verschlossen!“
     
    „Derjenige, der die Gefangenen befreit hat, besaß die Mittel, mich zu täuschen“, antwortete Xoras, ohne sich anmerken zu lassen, dass auch er tief erschrocken war. „So war es ihm auch ein Leichtes, die Tür wieder zu verschließen, um uns mit diesem Rätsel zu verwirren. Bedenkt, dass es uns nicht einmal gelungen war herauszufinden, wie Chiron hier hinein gekommen ist. Hättet Ihr auf mich gehört und mich Euren Bruder befragen lassen, wüssten wir zumindest, auf welche Weise er jetzt entkommen ist. Aber Ihr musstet ja erst Euren Spaß haben! Wenn ich nur wüsste, wer dahintersteckt!“
     
    Menas schwieg und wandte sich ab. Ein unbestimmtes Angstgefühl stieg in ihm hoch und verdrängte die Wut. Ohne ein Wort ging er in seine Gemächer zurück. Xoras folgte ihm.
    Da erschallte schrill und wie gehetzt ein Horn vor der Burg und Menas fuhr heftig zusammen.
     
    „Wer mag das sein?“ fragte er verstört. Xoras schwieg düster.
     
    Einige Minuten später meldete die Wache einen Boten. Völlig erschöpft fiel der Mann vor Menas aufs Knie.
     
    „Herr, König Soradan steht mit einem großen Heer im Land! In nicht viel mehr als einer Woche wird er hier sein, wenn Ihr ihm nichts entgegenstellt, denn das Heer reitet schnell.“
     
    Menas wankte. War sein Gesicht eben schon bleich gewesen, so war nun jeder Tropfen Blut aus seinem Wagen gewichen. Er taumelte zu einem Sessel und fiel kraftlos hinein.
     
    „Ihr Götter!“ ächzte er. „Soradan muss gewusst haben, dass Leoris befreit wird, sonst würde er das nie gewagt haben!  - Wer ist unser Widersacher?“ schrie er Xoras an. „Wer ist so mächtig, dass er jeden meiner Pläne durchkreuzen kann? Ich hätte besser ihn zum Ratgeber genommen, denn du bist unfähig! Wozu habe ich dir die ganze Zeit freie Hand für alle deine Unternehmungen gelassen, wenn das dabei herauskommt? Nichts läuft mehr richtig, seit Chiron aus dem Kerker Farinors freikam, denn du bist ein Versager! Und ich, der ich mich auf deine Beteuerungen verließ, du seist ein großer Magier – ich bin verloren! Denn wenn das Volk erst erfährt,

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