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Der Gesandte der Götter (German Edition)

Der Gesandte der Götter (German Edition)

Titel: Der Gesandte der Götter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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kaum noch herauskam. Doch allmählich fing er sich wieder und nahm sich fest vor, nichts mehr für unmöglich zu halten, solange sie mit Rotron unterwegs waren.
    So war er nun auch nicht mehr so überrascht, als Rotron ihnen einen Korb zuschob, in dem sich neben Brot und Fleisch auch ein Krug Wein befand. Trotz ihrer Müdigkeit machten sie sich hungrig über die Mahlzeit her. Kurze Zeit später rollten sie sich in die Decken und waren fast sofort eingeschlafen.
     
    Am nächsten Morgen wurden sie von Rotron in der Dämmerung geweckt. Sie waren gut ausgeruht, und auch die Pferde waren wieder frisch. Bevor Rotron aufsaß, streckte er die Hand gegen das Zelt aus und sagte ein paar Worte, die Chiron und Leoris nicht verstanden. Und siehe da – im Gras lag nur noch das winzige Päckchen, das der Magier am Abend zuvor aus der Satteltasche genommen hatte. Nun verstaute er es wieder dort und reichte den beiden dann je eines der Gebäckstücke, von denen er tags zuvor auch schon den Pferden gegeben hatte.
     
    „Nehmt das!“ sagte er. „Wir haben keine Zeit für ein langes Frühstück. Das tut den gleichen Dienst, wenn es vielleicht auch nicht so schmackhaft ist.“
     
    Wirklich waren die Kuchen fast geschmacklos, doch die beiden Männer hatten danach das Gefühl, gut gefrühstückt zu haben.
    Nach etwa drei Stunden sahen sie von fern den Wald. Rotron hielt sich nicht damit auf, den Weg zu suchen, sondern ritt schnurgerade hinein.
     
    „Wir werden später von allein auf den Weg stoßen“, sagte er, als Chiron ihn darauf ansprach. „Wenn wir jetzt zum Weg wollten, müssten wir einen Umweg machen.“
     
    So ritten sie unter Rotrons Führung zwischen den Stämmen hindurch, hier und da einem Flecken Unterholz oder einem Gebüsch ausweichend. Die Bäume waren uralt und reckten ihre mächtigen Kronen majestätisch in den Himmel. Die gewaltigen Stämme waren dick mit Moos und Flechten bewachsen, die den Eindruck von ehrwürdigem Alter noch verstärkten.
     
    Die Gleichförmigkeit des Waldes und das nur geringe, trübe Licht, dass das dichte Laubwerk durchließ, verwirrten Chiron und Leoris, so dass sie bereits nach kurzer Zeit nicht mehr hätten sagen können, in welcher Richtung sie sich bewegten.
    Leoris‘ lebhaftes Temperament ertrug nur schwer das stundenlange Einerlei des Rittes und er wurde ungeduldig.
     
    „Warum versetzt uns Rotron nicht einfach an den Ort von Xoras‘ Behausung?“ raunte er dem neben ihm reitenden Chiron zu. „Das würde uns viel Mühe ersparen und wir hätten Zeit genug, eine hübsche Falle für den Schurken Xoras aufzubauen.“
     
    Ehe Chiron etwas sagen konnte, zügelte Rotron, der ein Stück vor ihnen ritt, sein Pferd und drehte sich zu ihm um.
     
    „Das will ich dir gern sagen“, antwortete er dem verblüfften Leoris. „Xoras würde die Schwingungen der gewaltigen Kräfte spüren, die ich freisetzen müsste, um drei Männer samt den Pferden über eine solche Entfernung zu befördern. Er wäre gewarnt und eine Überrumpelung somit nicht mehr möglich. Außerdem weiß Xoras bis jetzt noch nicht, wem ihr eure Hilfe gegen ihn verdankt. Was er bis jetzt von mir gesehen hat, könnte jeder halbwegs ausgebildete Magier bewirkt haben. Wollte ich jedoch nach deinem Wunsch verfahren, wäre es genauso, als träte ich ihm persönlich gegenüber. Er würde sofort wissen, dass er mir nicht gewachsen ist und würde Loara töten, um sich noch vor seinem unvermeidlichen Ende an euch zu rächen. Du siehst, du wirst darum wohl auch weiterhin selbst reiten müssen“, meinte er mit spöttischem Lächeln. „Doch sei unbesorgt – solltest du dich wundreiten, bin ich durchaus in der Lage, dich zu heilen, ohne dass Xoras das merkt.“
     
    Leoris saß mit feuerrotem Kopf auf seinem Pferd. Er sah aus wie ein kleiner Junge, den man beim Naschen erwischt hatte. Sein zerknirschter Gesichtsausdruck war so komisch, dass Chiron laut auflachte.
     
    „Oh, Leoris!“ grinste er. „Wenn man mit Magiern reitet, sollte man auf alles gefasst sein – auch darauf, dass sie gut hören können.“
     
    Auch Rotron lachte. „In der Tat, das sollte man! Aber seid beruhigt! In etwa einer halben Stunde haben wir den Weg erreicht und dann geht es wieder schneller voran, so dass wir gegen Abend den Wald hinter uns haben werden. Am Waldrand werden wir dann rasten.“
     
    Obwohl ihnen Rotron gegen Mittag noch einen der runden Kuchen und einen Schluck des seltsamen Tranks gegeben hatte, freuten sich die beiden Männer doch

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