Der Gesang des Wasserfalls
damit ich wieder einen klaren Kopf bekomme.«
Er folgte Madi zu ihrem Zelt. »Ich muss sagen, Madi, du scheinst ja hier ein reges Gesellschaftsleben geführt zu haben.«
Sie lachte. »Man verbringt ganze Tage mit der immer gleichen Routine, dann muss man ein bisschen überschnappen. Die Monotonie durchbrechen.«
»Und du hast dich nicht gelangweilt?« Connor warf seinen Rucksack zu Boden und umfasste sie.
»Gelangweilt? Überhaupt nicht. Mir ist es noch nie so gut gegangen.«
»Hast du mich nicht vermisst … wenigstens ein kleines bisschen?« Er drückte sie an sich, fuhr mit der Zunge an ihren Ohren entlang und küsste sie lange und fest.
Sie lösten sich voneinander, und Madi grinste. »Tja … ich nehme an, das habe ich …«, neckte sie ihn. Sie setzte sich auf die Luftmatratze und schlang die Arme um die Knie, während Connor T-Shirt und Shorts auszog und in seinem Gepäck nach der Badehose suchte.
»Am meisten habe ich dich vermisst, Connor … wenn ich einen Moment lang innehielt und dachte, Gott, das ist alles so wunderschön … ich bin so glücklich, hier zu sein … es ist so faszinierend … und ich wünschte, du und Matt könntet es mit mir teilen.«
»Gab es denn keinen Moment, wo du absolut heiß auf meinen Körper warst?«
»O Connor!« Sie lachte und warf ihr Kissen nach ihm. »Ja, das ist schon mal vorgekommen. Komm, gehen wir uns abkühlen … du hast es nötig!«
Lester überließ sie sich selbst, während sie im Badetümpel herumplantschten. »Wie bist du denn mit Lester ausgekommen? Er hat dich bisher nicht angemacht, mit dir gestritten oder ist deiner überdrüssig geworden?«
Madi funkelte ihn wütend an. »Nein, nichts davon. Und es gefällt mir nicht, dass du so etwas sagst. Lester war einfach phantastisch. Er ist ein guter Freund.«
»Es tut mir leid. Das war gemein. Ich bin nur einfach fast verrückt geworden da in Georgetown. Ich weiß nicht, was du mit mir gemacht hast, Madi. Ich fühlte mich wie ein Burgfräulein, das zurückbleiben muss, während der Ritter in den Krieg zieht und Abenteuer erlebt.«
Madi lachte, aber wieder fiel ihr auf, dass er sie viel mehr vermisst zu haben schien als sie ihn. Er war derjenige, der zurückgelassen worden war, während sie all den Spaß hatte, und sie war von diesem unglaublichen Erlebnis so mitgerissen worden, dass sie ihn tatsächlich überhaupt nicht vermisst hatte. »Ich habe mich darauf gefreut, zurückzukommen, dich wiederzusehen und dir alles zu erzählen. Ich dachte, du wärst so mit deinem Job und all den Intrigen beschäftigt, dass du kaum Zeit hättest, an mich zu denken. Aber ich bin froh, dass du hier bist. Wirklich froh.«
Der Tag verging, während Madi und Lester wieder in ihre Routine verfielen und Connor beibrachten, wie man mit der Goldpfanne umging. Zuerst fiel es ihm schwer, den halb mit Sand und Kies gefüllten Trog kreisen zu lassen, sodass sich die schwersten Teile in der Mitte sammelten. Doch dann zeigte Madi ihm, wie man die Pfanne im Wasser kreisen ließ, damit der Fluss das Gewicht trug, bis sie fast leer war und man mit der endgültigen Suche nach Steinen und Gold beginnen konnte. Während er mit schmerzenden Armen am Ufer hockte und auf den Bodensatz in der Pfanne starrte, musste er zugeben, dass Madi wirklich hartnäckig und ausdauernd war.
Sie unterbrachen die Arbeit für ein einfaches Mahl mit Kassavebrot, das sie aus dem Dorf mitgebracht hatten und das sie aßen wie eine Tortilla, zusammengerollt und gefüllt mit Dosenfleisch und eingelegtem Gemüse. Dann verkündete Lester, es sei Zeit für die Siesta.
Er zog sich in seine Hängematte zurück, die in diskretem Abstand von Madis Zelt aufgespannt war, in das sich Connor und Madi begaben.
»Falls wir hier ein ›Mittagsschläfchen‹ halten wollen, sollten wir ein paar Eimer Wasser vom Bach holen«, riet Madi.
»Was hast du damit vor, willst du meine Leidenschaft abkühlen?«
»Nein«, lachte sie. »Über die Außenseite der Zeltwände gießen, damit sie feucht werden. Die Brise streicht über die Feuchtigkeit und macht es hier drinnen kühler.«
»So machen wir es bei uns auch. Vergiss nicht, ich bin aus Westaustralien«, gab er lachend zurück.
Sie liebten sich unter dem Zeltdach, ein wildes Knäuel schweißnasser Körper und leidenschaftlicher Energie, dann sanken sie erschöpft zurück.
»Connor, ich gehe nach draußen in meine Hängematte unter dem Baum.« Madi wickelte sich in einen Sarong und schlief in ihrer sanft schwingenden,
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