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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Connor einen kleinen Stich ins Herz.
    »Du kannst doch vielleicht etwas Besonderes finden … weißt du, was ich wirklich gern hätte? Ich habe keine Ahnung, ob es das gibt, und wenn nicht, sollte man es anfertigen … es wäre ein fantastisches Souvenir«, sagte sie.
    »Was? Du weißt, dass es hier nur klobige indianische Halsketten und Armreifen oder kleine goldene Landkarten von Guyana als Anhänger zu kaufen gibt. Ich habe nach einem Geschenk für dich gesucht«, gab er zu.
    »Einen Goldfrosch«, sagte Madi. »Einen kleinen Goldfrosch als Brosche oder Anhänger. Das wäre etwas Besonderes.«
    »Allerdings. Das ist eine tolle Idee. Okay, Liebste … betrachte es als erledigt. Hast du immer noch den anderen Frosch, dieses Holzding?«
    »Dieses Holzding, wie du es nennst, trage ich immer bei mir. Es ist mein Glücksbringer.«
     
    Am dritten Tag war Connor schon ganz in ihre Routine integriert und genoss das Leben im Camp in vollen Zügen. Er und Lester waren zur Jagd gegangen, als der Frühnebel durch die Bäume strich, den Lester als »das geheime Feuer der Waldgeister« nannte. Nach einer wilden und aufregenden Jagd hatten sie ein Buschschwein geschossen, das sie an eine Stange gebunden ins Lager zurücktrugen. Connor beschrieb das Ereignis mit solcher Begeisterung, dass Lester Madi zuzwinkerte. »Sie wolln wohl Ihren Stadtjob aufgeben und 'n Pork-Knocker werden, eh?«, fragte Lester. »Sie ham 'n Glücksstern, das is sicher.«
    »Es ist eine befriedigende Arbeit«, gab Connor zu. »Man arbeitet körperlich hart und hat etwas dafür vorzuweisen, selbst wenn man nichts gefunden hat. Am Ende des Tages hat man zumindest einen Haufen Erde bewegt«, meinte er grinsend.
    »Und man hat das Gefühl, sich bei Sonnenuntergang ein Gläschen Rum verdient zu haben«, fügte Madi hinzu.
    »Und wann fahrn Sie zu Ihrem andern Job zurück?«, fragte Lester und sprach damit etwas aus, was sich auch Madi schon gefragt hatte.
    Connor sah Madi nicht an. »Na ja, ich habe mir freigenommen. Hatte seit über einem Jahr keine richtige Pause mehr. Ich bin auf Urlaub.«
    Madi richtete sich auf und starrte ihn erstaunt an. »Was wirst du denn tun, nach Barbados fliegen … zurück nach Australien …?«
    Mit einem kleinen Lächeln wandte er ihr seinen Blick zu. »Ich dachte, ich bleibe noch ein bisschen hier bei dir.«
    Madi war erfreut und gerührt, verspürte aber auch ein leichtes Unbehagen. Sie hoffte, dass er in ihrer Beziehung nicht mehr sah als das, was sie momentan war … eine freundschaftliche Liebesaffäre. »Das hier ist nicht gerade ein Urlaub unter Palmen«, sagte sie.
    »Ach was. Wisst ihr, was ihr beiden tun solltet?« Lester strahlte sie an. »Morgen fahrt ihr rauf zu'n Ladies'-Hair-Fällen. Mit'm Boot den Fluss rauf, dann vielleicht zwei Stunden zu Fuß … aber wunderschön, und dann kommt ihr zu'n Felsen und 'n Fällen.«
    »Ein Picknick … ein freier Tag, das klingt toll«, sagte Madi.
    »Da kann ich nur zustimmen«, meinte Connor.
     
    Am Vormittag des nächsten Tages hatten Madi und Connor eine eigene Welt betreten. Mit Lesters kleinem Aluminiumboot fuhren sie den glasklaren Fluss hinauf. Lester hatte ihnen erzählt, dass sich hier oben nur noch wenige Claims befanden, und es schien eine entlegene Gegend zu sein. Bäume ließen ihre Zweige über das Wasser hängen, und beim Geräusch ihres Motors hoben sanfte Graureiher und Silberreiher und Kraniche mit rosa Flügelspitzen von den Baumwipfeln ab, kleine gefleckte Flussuferläufer ließen trillernde Warnrufe erklingen, während stahlblaue Eisvögel auf der Jagd nach Libellen die Wasseroberfläche durchbrachen.
    Der undurchdringliche grüne Dschungelvorhang war mit Blüten und Ranken in Goldrot, Scharlachrot und Weiß gesprenkelt. Die Luft war klar und sauber, eine Brise hielt die Luftfeuchtigkeit in Grenzen. Gelegentlich war das Kreischen eines Affen zu hören, der die Wildtiere davor warnte, dass sich Fremde näherten.
    »Wie lange wohl schon niemand mehr hier gewesen ist? Ich komme mir so vor, als wären wir die ersten Entdecker«, sagte Connor leise. »Es ist wirklich wunderschön.«
    Madi nickte und lächelte, froh, dass Connor entdeckte, was sie so sehr verzaubert und gefesselt hatte.
    »Jetzt verstehst du, warum ich so gern hier bin.«
    »Ich denke schon. Aber irgendwann musst du zurück, Madi.«
    Sie hob die Hand, um ihm Einhalt zu gebieten. »Lass uns den heutigen Tag genießen und nicht darüber hinausdenken.«
    Sie fanden die Orientierungspunkte, die

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