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Der Gesang des Wasserfalls

Der Gesang des Wasserfalls

Titel: Der Gesang des Wasserfalls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Unternehmen verändert hat? Studien über Auswirkungen auf die Umwelt sind heutzutage Grundvoraussetzung jedes Bergwerks- oder Minenprojekts. Ökoeffektivität und Umweltverträglichkeit sind jetzt fester Bestandteil aller großen Geschäftsvorhaben.«
    »Das weiß ich alles«, sagte Madi, »sei nicht so herablassend. Und die Wahrheit ist, dass die Industrie Umweltbelange nur mit einbezieht, um an Aufträge heranzukommen und Geld zu machen.«
    »Was ist daran falsch? Wenn sie die Umweltbestimmungen nicht beachten und keine Umweltpolitik machen – dann kriegen sie kein Geld! Das geschieht bereits, Madi. Stell die Industrieunternehmen nicht als schwarze Schafe hin. Sie können Veränderungen zum Besseren bewirken, weil sie über den entsprechenden Einfluss verfügen.«
    »Den sie genauso gut missbrauchen können!«
    »Das können auch Regierungen, Einzelpersonen und zwielichtige Unternehmen, so was liegt in der menschlichen Natur. Nimm die Scheuklappen ab und hör auf, die Idealistin zu spielen, Madi.«
    »Und was soll daran falsch sein? Die Welt braucht Idealisten mit Visionen.«
    »Schwachsinn.«
    »Menschen, die bereit sind, etwas zu tun. Hier kann ich das. Ich werde nicht bei diesem Kasinoprojekt mitmachen, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich in Guyana ein gewinnbringender Ökotourismus aufbauen lässt. Und daran möchte ich teilhaben. Wenn du in Caraboo gewesen wärst, würdest du verstehen, was ich meine.«
    »Bist du verrückt? Madi, du kannst dir nicht plötzlich irgendwo weit weg von zu Hause ein hübsches Steckenpferd zulegen. Du wirst dieses Land nicht retten. Das überschreitet deine Möglichkeiten. Geh zurück nach Sydney, geh nach London, bevor du dich hier in Gott weiß was für ein Abenteuer stürzt. Du hast doch erlebt, mit was für Leuten du es hier aufnehmen müsstest.«
    »Hör auf, Matt. Diesmal halte ich mich an meine Prinzipien und meine Überzeugungen, und ich werde nicht aufgeben. Ich weiß, dass ich Recht habe. Vielleicht war ich zu Hause nur eine Alibigrüne, aber jetzt habe ich die Chance, mich zu beweisen. Und genau das werde ich tun, Matthew.«
     
    Matthew rief Connor an, und sie trafen sich im Tower Hotel zum Essen.
    Sie nahmen ihre Drinks mit hinaus auf die Terrasse. »Wir können uns auch gleich hier draußen hinsetzen, bevor die Band zu spielen anfängt und keine Unterhaltung mehr möglich ist.« Connor sah rasch in die Speisekarte und legte sie beiseite. »Curryhuhn?«
    »Ja, von mir aus, scheint die Spezialität des Hauses zu sein.«
    »Nicht nur hier, sondern überall, hast du das noch nicht bemerkt?«
    »Stimmt. Was hältst du also von Madis Ausbruch?«
    »Ihr habt beide Recht, weißt du. Nachdem ich da draußen war, im Landesinneren, kann ich verstehen, was sie so begeistert. Es ist wirklich überwältigend. Ich verstehe beide Seiten der Argumentation.«
    Matthew sah verdrossen aus. »Von dir hätte ich diese Reaktion nicht erwartet. Ich dachte, du wärst pragmatischer.«
    »Bin ich auch. Aber ich erkenne eine geschäftliche Möglichkeit, wenn sie mir dargelegt wird. Die große Frage dabei ist Madis Engagement.«
    »Sie bildet sich ein, mithelfen zu können, die Sache in Gang zu bringen. Ich weiß, dass sie ein Talent für Marketing hat, aber das … wer hätte bei ihrer Ankunft gedacht, dass so was passieren würde?« Matthew schüttelte den Kopf.
    »Sie hat sich verändert«, sagte Connor mit einem gequälten Gesichtsausdruck.
    »Und wie! Himmel, ich wünschte, sie würde endlich nach London gehen. Wenn sie erst mal dort ist, wird sie von der gediegenen Atmosphäre der großen alten Hotels vollauf begeistert sein. Arbeit wird sie bestimmt finden.«
    »Dräng sie nicht zu sehr abzureisen«, sagte Connor ruhig.
    »Warum zum Teufel nicht? Ich meine …« Matthew warf Connor einen Blick zu und zögerte kurz, bevor er fragte: »Wie stehen die Dinge zwischen euch? Sie ist meine Schwester, und ich will nicht, dass ihr weh getan wird. Ich dachte mir, von dir aus gesehen könntet ihr beide Spaß an einem romantischen Zwischenspiel haben, um es mal so auszudrücken. Ich habe sie davor gewarnt, sich zu tief mit dir einzulassen.«
    »Ach, hast du das? Vielen Dank.« Connor sah beleidigt aus.
    »Wirfst du mir das vor?«, fragte Matthew milde.
    »Nein. Nein, das tue ich nicht. Aber diesmal sieht es anders aus. Hat sie dir den Ring gezeigt?«
    »Ring?« Matthew schüttelte den Kopf. »Wir haben uns sofort gestritten … welchen Ring?«
    »Ich habe ihr den Rosendiamant

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