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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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viele Leute des Dorfes versammelten sich, um die Rückkehrer zu bestaunen.
     
    Alle sahen natürlich sofort, dass Romando nicht mehr bei ihnen war. Die Freunde hörten von überall ein Getuschel:
    Er ist bestimmt ein Opfer der bösen Mächte worden! Wir haben ja gleich gesagt, dass es gefährlich ist, auf den Berg zu gehen! Ein Wunder, dass die anderen sechs überlebt haben!
     
    Aber weder der dicke Schulze noch die anderen Dorfbewohner trauten sich, die Freunde nach ihren Erlebnissen zu befragen.
    Was hätten sie auch sagen sollen? Sie hatten beschlossen, Stillschweigen zu bewahren, denn Malux war der Meinung, dass sie den Leuten keine Rechenschaft schuldig seien.
    Sollten doch die Gerüchte über den Berg weiterhin im Umlauf sein! Das würde nur zur Folge haben, dass Serina und Cosmar weiterhin ungestört blieben.
     
    So sagte Malux, als sie von den Pferden gestiegen waren: „Höre, Schulze! Bist du bereit, uns wieder eine Mahlzeit zu bereiten? Und wir benötigen auch dringend Vorräte für unsere Weiterreise. Wenn alles zu unserer Zufriedenheit ist, könnt ihr auch mit einer Bezahlung rechnen, die besser ist als das letzte Mal.“
     
    Die Freunde hatten nämlich in Romandos Satteltasche den Beutel mit Geld gefunden, den er natürlich nicht mit hatte auf den Berg schleppen wollen.
    Zunächst hatten die Zwillinge Bedenken, dieses Geld zu verwenden, da es ihnen nicht gehörte.
     
    Aber Malux hatte ihre Zweifel zerstreut. „Was wollt ihr? Schuldet euch Romando nicht viel mehr, als in diesem Beutel zu finden ist? Da er euch zu dieser Reise zwang, muss er auch die Kosten dafür übernehmen.
    Natürlich hätte er das Geld gespart, wenn er euch in der Höhle getötet hätte!“ sagte er sarkastisch. „Aber für dieses Vorhaben wollt ihr ihn doch wohl nicht auch noch belohnen, indem ihr sein Geld unangetastet lasst, das wir auf unserem Rückweg dringend benötigen werden!“
     
    Die Geschwister sahen das ein, und auch Porgan war mit dieser Lösung zufrieden, da auch ihm noch Lohn zustand, den er mit dem Verschwinden Romandos schon verloren gesehen hatte.
     
    Die Aussicht auf eine größere Belohnung hatte den Schulzen sehr diensteifrig gemacht, und so bemühte er sich nach Kräften, Malux zufriedenzustellen.
     
    Als sie danach im Innenhof des Bürgermeisterhauses beim Essen saßen, sagte Malux zu dem Dicken:
     
    „Höre, guter Mann, da es schon Nachmittag ist, hätte es wenig Sinn, wenn wir heute noch weiter reiten würden. Wir würden daher gern diese Nacht in eurer großen Scheune bleiben, wo ihr jetzt auch schon unsere Pferde untergebracht habt. Und wenn du dann noch für ein gutes Frühstück sorgst, sind wir sehr zufrieden.“
    Er drückte dem Schulzen eine Summe Geldes in die Hand, die diesen über das ganze Gesicht strahlen ließ.
     
    „Natürlich könnt ihr in der Scheune übernachten, und es soll auch an einem guten Frühmahl nicht mangeln“, sagte der Schulze dienernd. „Aber werdet ihr damit zufrieden sein, im Heu zu schlafen? Ich kann die Leute gern fragen, ob nicht jemand eine freie Stube hat, die er euch überlassen kann.“
     
    „Lass gut sein, die Scheune ist besser als manches, wo wir vorher geschlafen haben“, wehrte Malux ab. „Wir werden uns dort schon für die eine Nacht gut einrichten.“
     
    *****
     
    Der weitere Rückweg verlief ohne Störungen, und so erreichten sie nach etwa drei Wochen wieder die kleine Stadt Buchhain.
    Obwohl Romando nicht mehr dabei war, der sie ständig zur Eile angetrieben hatte, wollten doch alle die Hauptstadt so schnell wie möglich erreichen. Da auch der kleine Tisu mittlerweile gut mithalten konnte, hielten sie daher ihre Rastzeiten so kurz es ging.
     
    Die Zwillinge hatten ständig Ausschau nach einem Boten Serinas Ausschau gehalten, aber außer einem kleinen weißen Hund mit einem schwarzen Ohr von einem der Bauernhöfe, wo sie übernachteten, hatten sie kein weißes Tier zu Gesicht bekommen.
    So wussten sie immer noch nicht, wo Romando abgeblieben war und ob er überhaupt noch lebte.
     
    Es war noch nicht Mittag, als sie vor dem Gasthof am Marktplatz hielten.
    Porgan und zwei der herbeigeeilten Hausknechte kümmerten sich um die Pferde und das Gepäck, während die fünf Freunde die Gaststube betraten.
     
    „Ich denke, wir haben uns alle einen Tag Ruhe verdient“, sagte Malux. „Ich schlage daher vor, dass wir heute hier übernachten und erst am nächsten Tag weiterreiten. Ich kann mir vorstellen, dass ihr alle gern ein wenig die

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