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Der gläserne Drache

Der gläserne Drache

Titel: Der gläserne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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Gesellschaft anderer Menschen genießen möchtet.
    Und es gibt bestimmt das eine oder andere, dass ihr euch in der Stadt kaufen möchtet, besonders unsere beiden jungen Damen hier“, lächelte er. „Wir sollten daher vor dem Essen noch eine Runde durch die Stadt machen und uns alles ansehen. Am Nachmittag können wir dann in Ruhe unsere Besorgungen erledigen.“
     
    Mit diesem Vorschlag stieß er bei den jungen Leuten natürlich auf helle Begeisterung.
    Der Wirt versprach, ihnen drei Zimmer zu richten und zur rechten Zeit für ein gutes Mittagsmahl zu sorgen.
    So zogen die Zwillinge, nachdem sich alle ein wenig erfrischt hatten, mit strahlenden Gesichtern in Begleitung von Malux los. Porgan hatte von Malux seinen ausstehenden Lohn erhalten und ging seiner eigenen Wege.
     
    Zum ersten Mal in ihrem Leben mit ausreichend Geld versehen, genossen es die Vier, in dem für sie üppigen Warenangebot der Kleinstadt zu stöbern.
     
    Die drei Männer belächelten vergnügt die Entzückensschreie der Mädchen beim Anblick bunter Bänder, Spitzen und Schmuckstücke, wogegen Tamira und Anina erheitert die blitzenden Augen der Jungen bemerkten, als sie in einer Auswahl von Dolchen wühlten oder einen Gürtel nach dem anderen durch die Hände gleiten ließen.
    Malux stand meist etwas abseits und ließ sie gewähren. Das Herz ging ihm auf beim Anblick der Fröhlichkeit der Vier, die so viel Schweres hatten durchmachen müssen und noch vor so kurzer Zeit den Tod vor Augen hatten.
     
    „Ach, Malux, es ist so schwer, sich zu entscheiden!“ seufzte Tamira in lustiger Verzweiflung. „Hier gibt es so viele hübsche Dinge, dass ich gar nicht weiß, welches ich davon kaufen soll.“
     
    „Nun“, lachte Malux, „dann nimmst du eben alles, was dir gefällt! Denke aber bitte daran, dass wir nur vier Pferde haben, die es tragen können!
    Und außerdem hast du ja noch Zeit, dich zu entscheiden, da wir ja am Nachmittag noch einmal herkommen.
    Daher sollten wir jetzt ins Gasthaus zurückgehen, denn ich habe ehrlich gesagt einen Bärenhunger!“
     
    *****
     
    Am Nachmittag machten sie sich noch einmal in die Stadt auf.
    Tanis und Wigo erstanden unter Anleitung von Malux zwei gute Dolche, die sie in den dazugehörigen Scheiden sofort voll Stolz an den neuen Gürteln unterbrachten. Doch Malux kaufte auch zwei Dolche für die Mädchen, da er der Meinung war, dass auch sie vielleicht in eine Lage kommen könnten, in der sie sie benutzen müssten.
    Tamira und Anina erwarben eine Menge bunter Bänder für ihre Haare und einige hübsche Schmuckstücke mit kleinen bunten Edelsteinen.
    Malux selbst tauschte seine Stiefel gegen ein neues Paar, da die seinen bei der Kletterpartie auf dem Berg arg gelitten hatten.
     
    Stolz und müde kehrten sie ins Gasthaus zurück.
    Als die Mädchen etwas verspätet zum Abendessen kamen, stieß Tanis seinen Bruder in die Seite.
     
    „Schau nur, wie hübsch unsere beiden sind!“ raunte er.
     
    Die Männer wandten ihre Blicke den eintretenden Mädchen zu. Beide hatten ihre blonden Haare hinter den Ohren mit Seidenbändern zusammengerafft, so dass die Locken frei über die Schultern fielen. Ihre Ohren zierten die neuen Ohrringe, und der leicht geöffnete Ausschnitt ihrer Hemden ließ den neuen Halsschmuck sehen.
     
    Trotz ihrer groben Reitkleidung sahen die beiden so hinreißend aus, dass den Männern ein unbewusstes „Ahhhh“ entfuhr, das Anina und Tamira vor Verlegenheit erröten ließ.
     
    Die dann folgenden Komplimente verunsicherten die beiden noch mehr.
     
    „Lasst gut sein jetzt, sonst gehen uns unsere Damen noch vor Schüchternheit laufen!“ schmunzelte Malux. „Aber es ist die Wahrheit: Ihr könntet nicht hübscher sein, wenn ihr im Festkleid zu des Königs Ball ginget!“
     
    Sie verbrachten den Abend in so fröhlicher und gelöster Stimmung, wie sie es alle seit langer Zeit nicht mehr erlebt hatten. Für ein paar Stunden vergaßen sie die hinter ihnen liegende schwere Zeit und die Gefahren, die vielleicht noch auf sie warteten.
     
    *****
     
    Sie waren am nächsten Morgen schon eine Weile geritten, als eine weiße Taube angeflogen kam und sich auf Aninas Schulter niederließ. Dort verweilte sie ein kleines Weilchen und flog dann wieder davon.
     
    „Das ist Serinas Zeichen!“ sagte Anina. „Also lebt Romando und ist in sein Haus zurückgekehrt.“
     
    „Leider ist das kein gutes Zeichen“, sagte Malux ernst, „denn nun haben wir die Gewissheit, dass die Gefahr für uns noch nicht

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