Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
Vom Netzwerk:
den Wunsch nach tieferer Durchdringung weckte, sodass sie stöhnte und sich im Bett wälzte, die Beine einladend gespreizt, voll Begehren nach ihm, dass er die schmerzende Leere in ihr ausfüllte, die sich nach Befriedigung verzehrte.
    Amber schreckte von ihrem eigenen gepeinigten Schrei aus dem Schlaf hoch. Im Zimmer war es dunkel. Sie lag auf dem Bett, mit wild klopfendem Herzen. Die Decke hatte sie von sich gestrampelt, ihre Hand ruhte zwischen ihren Beinen. Ruhte? Scham, heiß und schuldbewusst, verbrannte sie. Das war ihr schon jahrelang nicht mehr passiert, Jahre, in denen sich ihre unterdrückte Weiblichkeit nicht mehr Bahn gebrochen und ihren Tribut gefordert hatte, während sie hilflos dalag. Als sie zum ersten Mal vom befriedigten Pulsieren ihres Orgasmus geweckt worden war, die Erinnerung von Traumbildern umwölkt, hatte sie es gar nicht glauben können. Dann hatte sie gelernt, widerstrebend und mit schlechtem Gewissen, während sie sich schwor, das sei diesmal wirklich das letzte Mal, eigenhändig die brennende Sehnsucht ihres Körpers zu befriedigen. Der Akt der Selbstbefriedigung war ein schmachvoller, geheimer Quell des Genusses.
    Ihr Herz hämmerte immer noch vor Aufregung ob der schockierten Erkenntnis, was sie da getan hatte. Dann presste sie die Finger fester an den Hügel, ließ sie weiter nach unten wandern und glitt verstohlen wie ein Dieb in der Nacht an die geheime, unbewachte Pforte. Ihre Bewegungen waren vertraut, schnell, leise und geübt, gleichzeitig lauschte sie auf fremde Geräusche von draußen, die zu ihrer Entdeckung hätten führen können. Ihre Fingerspitze hatte die richtige Stelle gefunden. Aahh, welcher Genuss, ja. Amber spürte, wie sich die Spannung aufbaute, sie erfasste, erbeben ließ, wie sie mit ihr aufstieg und schließlich in den Abgrund taumelte, der jenseits ihrer keuchenden Atemstöße lag.
     
    »Cassandra war gestern da. Sie hat mir erzählt, dass Greg Pickford sich zu Tode säuft – und Schlimmeres. Stimmt das?«
    Jay sah seinen Großvater an. »Ja«, antwortete er knapp. Er hatte nicht die Absicht, in den Triumph einzustimmen, den sein Großvater angesichts Gregs Misere und Blanches Verzweiflung verspüren mochte. Doch als Barrant weitersprach, machte er keinerlei Anstalten, sich am Unglück seiner Nachbarn zu weiden, sondern sagte einfach: »Blanche wird es sicher schwernehmen. Sie hat so große Hoffnungen in den Jungen gesetzt.« Er hielt inne und fuhr dann fort: »Ich habe Cassandra gesagt, sie solle sich lieber von ihrem Ehemann einen Sohn machen lassen, statt Klatschgeschichten in die Welt zu streuen.«
    Jay musste sein Erstaunen verbergen. Normalerweise war sein Großvater nur zu entzückt, wenn er etwas erfuhr, was die Pickfords in einem schlechten Licht zeigte.
    »Was ist mit deiner Frau los, Jay? Nach dem, was Cassandra erzählt, hat sie nicht mehr alle Tassen im Schrank.«
    Irgendwie gelang es Jay, seine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Es hatte keinen Sinn, bei seinem Großvater die Beherrschung zu verlieren. Takt war noch nie Barrants Stärke gewesen, und schließlich war er weder für Lydias Zustand verantwortlich noch für Cassandras Getratsche darüber.
     
    »Nein, ich will das nicht mehr machen.«
    Lydias verdrießliche Stimme kratzte an Cassandras Nerven wie eine stumpfe Säge. Schließlich war sie diejenige, die ihre Beziehung lenkte, nicht Lydia. Doch in letzter Zeit hatte Lydia sich als ziemlich halsstarrig erwiesen; manchmal hatte sie sich schlichtweg geweigert zu tun, was Cassandra von ihr verlangte.
    Doch auch wenn der Hinweis auf ihre Liebe – anfangs ein leichter Weg, sie zum Gehorsam zu verführen – inzwischen seine Wirksamkeit eingebüßt hatte, verfügte sie immer noch über Warnungen und Drohungen, die sie stattdessen einsetzen konnte, tröstete Cassandra sich.
    »Lydia, Liebste, du benimmst dich wirklich schrecklich albern«, begann sie und erhob sich vom Bett. Die letzten zwanzig Minuten hatte sie nackt dort gelegen und versucht, Lydia zu sich zu locken, doch die stand immer noch vollständig angekleidet und störrisch an der Tür. »Ich meine, wenn Jay, natürlich nur rein zufällig, erfahren würde, was du alles mit mir gemacht hast, was glaubst du wohl, was er dann tun würde?« Cassandra lächelte ermutigend, während sie darauf wartete, dass Lydia zu einer Antwort gelangte und nachgab.
    »Jay liebt mich.«
    Ganz und gar nicht die Antwort, auf die sie hinausgewollt hatte.
    »Wirklich? Das erzählt er dir vielleicht,

Weitere Kostenlose Bücher