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Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Der Glanz der Seide: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz der Seide: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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»Ich fange nicht an, bevor du etwas gegessen hast«, warnte er sie, »und wenn ich deinetwegen das Morgenlicht verpasse, werde ich sehr zornig.«
    Sobald sie an dem beißenden Getränk genippt hatte, spürte sie, dass der Kaffee ihr neue Lebensgeister einhauchte.
    » Alors, fangen wir mit der Arbeit an«, erklärte Jean-Phi lippe, sobald sie fertig war.
    Der Stuhl war fortgeschafft worden, die Seide lag wie tags zuvor auf dem niedrigen Tischchen.
    »Ich will, dass du dich hier auf den Boden kniest«, wies Jean-Philippe sie an, »und die Seide nimmst und sie leidenschaftlich an dich drückst.«
    Amber tat wie geheißen, verspannte sich aber, als sie sein Stirnrunzeln sah.
    » Non! Das ist nicht gut. Stell dir vor, du bist hierhergekommen, während dein Vater nicht da ist, und hast den schönsten Stoff der Welt entdeckt, den er vor dir versteckt gehalten hat. Du weißt, dass er ihn dir nicht geben wird, dass er zornig sein wird über deinen Wunsch, die Seide zu besitzen, aber du kannst nicht anders.Wenn du den Stoff berührst, verzehrst du dich danach, du hältst ihn dicht an deine Haut, als wäre seine Berührung die eines Liebhabers; dein Wunsch, die Seide zu besitzen, ist stärker als alles andere.«
    Amber streckte die Hand nach der Seide aus. Sie war schön und selten, auf eine Seide wie diese traf man nur einmal im Leben, doch sie konnte sie nie besitzen, wie sehr sie sich auch danach verzehrte.
    Völlig in ihre Gefühle versunken, ließ sie die Seide erschrocken fallen, als Jean-Phi lippe die Hand ausstreckte, ihr ärmelloses Oberteil aufknöpfte und ein Stück herunterzog, um ihr Dekolleté und ihre Schultern freizulegen.
    Sie versuchte sich ihm zu entziehen, doch er schüttelte den Kopf und sagte knapp: »So muss es sein, die Seide an deiner Haut, während du deiner Leidenschaft erliegst; du bist wie besessen davon.«
    Hatte ihr Vater nicht immer gesagt, man müsse die Seide mit allen Sinnen genießen? Amber zitterte, als sie die kühle Berührung an ihrer nackten Haut spürte. Irgendwie war der Stoff so gefallen, dass sich ein gestickter Drache um ihre Brust schmiegte. Wenn jemand seinen Umriss mit dem Finger nachzöge, würde er auch ihre Brust liebkosen. Wie es wohl wäre, eine solch sinnliche Berührung zu spüren? Die weiche Seide unter der schwieligen Hand des Künstlers? Sanfte Röte kroch Amber über den Hals ins Gesicht, ihre Brust hob sich scharf, als sie den Atem einsog, und ihre Augen brannten vor erwachender Begierde. Versunken in ihre Geheimnisse, legte Amber die Wange auf die kühle Seide.
    » Oui. Das ist es.«
    Jean-Philippes triumphierende Worte weckten Amber aus ihren Träumereien, und ihr wurde bewusst, dass sie sich vor dem fürchtete, was da mit ihr geschah, vor den Gefühlen, die sie mit sich fortrissen. Sie ließ die Seide fallen, schob sie von sich weg und zupfte ihr Oberteil zurecht.
    Mit zwei raschen Schritten stand Jean-Phi lippe vor ihr und packte mit eisernem Griff ihre Oberarme.
    »Mach, was du eben gemacht hast. Das war perfekt.«
    »Ich will das nicht. Ich will gehen.«
    »Unmöglich. Ich lasse dich nicht.«
    Amber blickte zu ihm auf und schüttelte den Kopf, um abzuwehren, was sie in seinem Blick sah, doch es war zu spät. Er küsste sie leidenschaftlich.
    Sie zitterte, war viel zu schwach, um sich zu bewegen, und so ließ sie sich von ihm hochziehen. Er wühlte die Hände in ihr Haar und bedeckte ihr Gesicht mit glühenden Küssen.
    »Schau, was du mit mir machst. Du hast deinen Zauberschleier über mich geworfen und mich verhext. Du bist das schönste Wesen, das ich je gesehen habe, eine jungfräuliche Verführerin, die mir das Herz geraubt hat und den Willen. Seit ich dich zum ersten Mal gesehen habe, kann ich an nichts anderes denken. Ich kann ohne dich nicht leben. Du bist mein Fleisch und mein Wasser, mein Leben. Schau doch, wie du mich von einem Künstler zurückverwandelst in einen Mann.« Er nahm ihre Hand und legte sie auf jenes Körperteil, das sich ihr so schockierend unverhüllt dargeboten hatte, als er nackt aus dem Meer gestiegen war. Sie spürte, wie die Lebenskraft darin pulsierte, sie spürte die Antwort in sich, ein schmerzvolles Sehnen, im Takt mit ihrem keuchenden Atem.
    »Sie dürfen so etwas nicht sagen.«
    »Ah, wie erbärmlich, dass die Leidenschaft, welche die Natur dir in so reichem Maß gegeben hat, von etwas so Hässlichem eingedämmt wird wie der Konvention. Wie ich es genießen werde, sie aus dieser grausamen, schmerzlichen Begrenzung zu

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