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Der globale Eingriff

Der globale Eingriff

Titel: Der globale Eingriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James White
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Stiefel. Tommy erinnerte sich an einen Erzieher, der ihm gesagt hatte, daß die Stiefel sowohl ein Statussymbol für die zu Fuß gehende Arbeiterklasse als auch die einzige von der Stadtwacht erlaubte Waffe gegen Banden und Diebe waren. Der Mann, der Tommy gegen das Geländer drückte, hatte auch versucht, Billy zu treten, war aber zu weit weg gewesen. Jetzt hatte er Tommy ganz für sich selbst.
    „Ich … ich bitte um Entschuldigung, Bürger“, sagte Tommy, genauso, wie er es gelernt hatte. „Bitte entschuldigen Sie vielmals, daß ich gegen Sie gestoßen bin. Es geschah … ohne Absicht und …“
    „Es wird ganz bestimmt nicht noch einmal geschehen“, sagte der Mann, indem er nach Tommys Knien trat. Der Tritt verfehlte sein Ziel, weil dieser seine Beine bewegte. Der Mann fluchte, vielleicht, weil er sich einen Zeh weh getan hatte oder weil er seine sauber polierten Stiefel an dem Geländer zerkratzt hatte. Er packte Tommy fester am Arbeitsanzug und holte zum Schlag aus. Tommy schloß die Augen.
    Aber die Faust schlug ihn nicht. Statt dessen hörte er eine angenehme, klare Stimme reden: „Friede, Bürger. Der Junge scheint gute Manieren und den angemessenen Respekt Älteren gegenüber zu haben und ist, wie Sie sehen, viel zu klein, um eine körperliche Bedrohung darzustellen.“
    Tommy öffnete seine Augen und sah eine große Frau mit dem ärmellosen Gewand, den kurzen Hosen und dem Umhang eines Energietreters. Der rote Umhang war hinter die Schultern geschoben, da sie noch erhitzt war und schwitzte, und er konnte sehen, daß ihre Arme beinahe genauso dick waren wie ihre Beine. Sie hielt die Faust des Mannes in einer ihrer großen Hände, dann ließ sie sie los.
    „Meinen Respekt, Treter“, sagte der Bürger. Er ließ Tommys Arbeitsanzug los, so daß er seine andere Hand reiben konnte. „Aber das hier geht Sie nichts an. Diese beiden jungen Vandalen, die Sie da auf dem Boden liegen sehen, sind mit aller Wucht auf drei Bürger drauf gerannt und haben sie ernstlich in Unannehmlichkeiten gebracht. Sie haben, wie Sie sehen, ihre gerechte Strafe bekommen. Dieser hier war bei ihnen. Es sind offensichtlich Flüchtlinge, Vandalen, Diebe oder noch Schlimmeres, und dieses kleine Tier aus Haut und Knochen hier hat dieselbe Neigung zum Gesetzebrechen.
    Aufrechte Bürger“, fuhr er in demselben Ton fort wie der Obererzieher, „haben das Recht, sich selber vor Abschaum wie diesem zu schützen. In der Vergangenheit hat diese Sorte fast unsere Gesellschaft zerstört, und sie versuchen es immer noch: jugendliche Diebe, Rauschgiftsüchtige, Gewaltverbrecher und Mörder. Sie haben keine Achtung vor dem Gesetz und auch keine vor ihren Mitmenschen. Das hier ist ein Nichtsnutz, verantwortungslos, gesetzlos. Er hat sich noch nicht das Recht verdient, mit zivilisierten Bürgern zusammen zu leben. Bis er sich das verdient hat, hat er überhaupt keine Rechte und verdient einzig und allein die …“
    Als die große Frau den Kopf schüttelte, hörte er auf zu reden. Sie sagte: „Er wird unter meiner Verantwortung stehen.“
    Der Mann schaute in ihr Gesicht, dann auf ihre Schultern und Arme, dann drehte er sich um und ging weg. Die anderen Fußgänger, die aufgehört hatten, auf die anderen beiden Jungen einzutreten, um zuzuhören, gingen ebenfalls weg, ohne einen Ton zu sagen. Der alte Erzieher war hinzugekommen und kniete neben Billy. Er hatte seine Hand in der Arbeitskleidung des Jungen, um nach seinem Herz zu fühlen. Der alte Mann weinte, aber auch er war schweigsam.
    „Ich heiße Mary“, sagte die große Frau und nahm Tommys Hand. „Willst du mit mir kommen?“
     
     
    Tommys gequälter, ängstlicher Gesichtsausdruck verschwand vom Monitorschirm und machte einem beruhigten Ausdruck Platz. Der Auftritt der Großen Mary in seinem Alptraum hatte ihn offensichtlich in einen angenehmen Traum verwandelt.
    Telford seufzte und sagte: „Ich weiß, daß Neomorph der Grundstoff aller Befragungs- und Erinnerungsdrogen ist, aber, nun ja, für eine Zeitlang schien ich fast mit ihm zusammen dort zu sein.“
    „Das war keine gute Schule“, sagte Malcolm wütend. „Und das war auch nicht das, was ich mir unter einem guten Bürger vorstelle.“
    „Da stimme ich mit Ihnen überein, Doktor“, sagte der Sergeant, „aber wir hatten mehr Glück bei unserer Ausbildung. Meine Eltern waren bei der Stadtwacht, und die Schule war mit den Unterkünften der verheirateten Polizisten verbunden. Sie müssen ebenfalls Glück gehabt haben, um Doktor

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