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Der Glucksbringer

Der Glucksbringer

Titel: Der Glucksbringer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilding Lynne
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mehr. Er engagierte sich stärker für ihre Beziehung
und machte andauernd irgendwelche Andeutungen, wie er sich ihr weiteres Leben vorstellte. Das ärgerte sie, ja, es machte sie rasend.
    Bei intensiverem Nachdenken hätte sie realisiert, wohin das führen würde. Sie machte sich jedoch keine allzu großen Kopfschmerzen.
     
    Während seiner Studienzeit hatte Tony sich zu einem ganz passablen Koch gemausert. Die Tricks und Kniffe hatte er seiner Mutter abgeschaut, wenn er an den Wochenenden nach Hause fuhr. Ansonsten bewohnte er seit knapp vier Jahren ein Einzimmerapartment mit Küchenzeile und Bad in einem alten Terrassenhaus in Chippendale, in unmittelbarer Nähe zur Universität. In dem großen Raum befand sich eine gemütliche Sitzecke mit Tisch und Sofa. Eine Wand säumten deckenhohe Regale, in denen sich Bücher stapelten. Um das Tageslicht ausnutzen zu können, standen Schreibtisch und Zeichenbrett in Fensternähe. Der Schlafbereich war durch einen Vorhang abgetrennt, dahinter standen ein alter Schrank und ein Bett.
    Tonys selbst gezaubertes Dinner – Minestrone, Canneloni mit Salat und als Dessert geeiste Erdbeeren in einem preiswerten Champagner – versetzte beide in eine träge, zufriedene Stimmung. Nachdem sie den Abwasch erledigt hatten, wollte Linda wissen, ob er anstatt Architekt nicht lieber Chefkoch geworden wäre.
    »Ich hab kurz mit dem Gedanken gespielt, mich dann aber doch für das Architekturstudium entschieden, weil ich das Chaos verabscheue, das man während des Kochens zwangsläufig in der Küche veranstaltet«, meinte er trocken.
    Später zündete er ein paar Duftkerzen an und knipste
das Licht aus, woraufhin die zuckenden Flammen bizarre Schatten auf Wände und Decke malten. Das machte er immer, bevor sie sich liebten. Dann lagen sie auf dem Bett, betrachteten die Schattenspiele, küssten und kosten einander, bis sie sich im Rausch ihrer Leidenschaft verloren.
    Tony war ein zärtlicher, aufmerksamer und erfahrener Liebhaber. Er streichelte ihre Brüste, leckte ihre Knospen, bis sie hart wurden, umkreiste mit federsanften Fingerspitzen ihren Bauchnabel, glitt tiefer und tiefer, fand das verlockende Delta ihrer Scham. Er streichelte die Innenseiten ihrer Schenkel und ihre intimsten Zonen, bis sie sich ihm einladend entgegenbog, ihn mit feurigen Blicken und Küssen beschwor, ihr zu geben, was sie beide ersehnten – Erlösung von ihrer angestauten Lust. Er wusste um den Zenit ihrer Erregung. Dann drängte er in ihre samtig feuchte Mitte, schob sich in die prickelnde Wärme, stimulierte und stieß sie, bis sie gemeinsam zu einem schwindelerregenden Orgasmus fanden. Nachher entspannten sie sich in verträumter Glückseligkeit; erschöpft und befriedigt lauschten sie dem aufgewühlten Rhythmus ihrer Herzen.
    Als er aus ihr herausglitt und sich neben sie auf den Rücken rollte, tastete er mit der rechten Hand nach ihrer linken, verschränkte seine Finger mit ihren. »Wahnsinn, absolut megamäßig«, raunte er mit einem Hauch von Verwunderung in der Stimme. »Du und ich, wir passen fantastisch zusammen.«
    Linda, die ähnlich dachte, ließ seine Äußerung unkommentiert. Sie harmonierten wirklich ideal, und nicht nur auf sexueller Ebene. Ihre Beziehung klappte so gut, weil sie viele gemeinsame Interessen hatten und einander respektierten. Sie hatte es hartnäckig zu verdrängen
versucht, trotzdem fühlte Linda unvermittelt einen schmerzhaften Stich in der Brustgegend. Sie würde ihn schrecklich vermissen, wenn er in Italien war. Sein Flug ging in sechs Tagen, und dann würden sie sich für mindestens zwölf Monate nicht mehr sehen. Es würde ein einsames, hartes Jahr für sie werden. Ein kaum vernehmliches Seufzen entrang sich ihren Lippen.
    »Was ist denn? Was hast du?«, wollte Tony augenblicklich wissen.
    »Ach, nichts Besonderes«, wich sie ihm aus und seufzte erneut. »Ich dachte nur gerade, dass ein Jahr eine verflixt lange Zeit ist. Du wirst mir sehr fehlen.«
    Er drehte sich auf die Seite, fixierte sie mit einem entwaffnend jungenhaften Lächeln. »Du mir auch.« Er wurde unversehens ernst. »Weißt du was, Liebes, ich finde, wir sollten uns vorher noch verloben. Ich liebe dich, und du liebst mich doch auch, oder? Also, was hält uns davon ab? Nichts.« Als sie spontan etwas erwidern wollte, presste er zärtlich einen Finger auf ihre Lippen. »Pssst, sag jetzt nichts. Ich hab etwas für dich.« Er tastete mit einer Hand auf dem Fußboden herum und fischte ein quadratisches Kästchen unter

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