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Der glueckliche Manager

Der glueckliche Manager

Titel: Der glueckliche Manager Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Schwanfelder
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Basteln, Kochen, Heimwerken, Gärtnern, Schneidern… Dahinter verbirgt sich eine Kombination von Entspannung und (lockerer) Ergebnisorientierung. Man will selbst beim Hobby »etwas« schaffen. Man will bei intellektuellen Interessen zumindest ein Mehr an Wissen aufnehmen. Sehr wichtig für das Glücksempfinden scheint insbesondere die berufliche Arbeit mit ihren Aufgaben und Herausforderungen zu sein. Die Glücksforscher haben festgestellt, dass viele Menschen die weitaus meisten Glücksmomente im Rahmen ihrer Arbeit erleben.
    Glücksverstärker: Ganzheitlichkeit
    Die einzelnen Glückssegmente sind Mengen, die sich überschneiden. In diesem Schnittpunkt befinde ich mich selbst. Das Ich ist dafür verantwortlich, die Schnittmenge möglichst groß werden zu lassen, denn Glückserlebnisse beflügeln uns.
    Eine junge Frau hat mir folgendes erzählt: »Es war heute so richtig kalt und unangenehm. Ich wollte meine Wohnung nicht verlassen, eigentlich gar nichts unternehmen. Da bekam ich plötzlich Lust, Plätzchen zu backen. Es ist noch lange nicht Weihnachtszeit, aber wer behauptet schon, dass man Plätzchen nur zur Weihnachtszeit essen kann? Ich musste dann doch noch einmal hinaus, um einzukaufen. Und es war draußen noch viel hässlicher, als ich vermutet hatte. Aber das machte mir überhaupt nichts aus. Ich lief entspannt zum nächsten Supermarkt und kaufte alles ein, was ich benötigte. Zuhause legte ich schöne Musik auf. Ja, es waren Weihnachtslieder. Und dann begann ich mit der Herstellung meiner Plätzchen. Ich war so in meine Arbeit vertieft, dass ich gar nicht bemerkte, wie viel Teig ich zubereitete. Erst als ich die Plätzchen in den Backofen schob, merkte ich, dass ich so viele Plätzchen nie würde essen können. Wie auch immer, die Plätzchen wurden wunderbar, sie schmeckten ganz fantastisch. Ich war an diesem Abend richtig glücklich. Und am nächsten Tag machte ich meine Kolleginnen glücklich, denn ihnen brachte ich einen Großteil der Plätzchen mit. So kehrte ein bisschen herbstliche Weihnachtsstimmung in unser Büro ein.«
    Ein Glücksereignis springt von Glückssegment zu Glückssegment. Eine junge Frau empfindet Glück bei der Tätigkeit des Backens, sie empfindet Glück beim Genuss der Plätzchen, und sie wird glücklich im Kreis der Kolleginnen, die ihre Backkünste loben und die Plätzchen mit Begeisterung essen. Die junge Frau ist richtig glücklich. Die Arbeit macht ihr an diesem Tag noch mehr Spaß als sonst. Die Chefin ist begeistert über ihren Elan und lobt sie, weil sie ein Arbeitsergebnis als besonders gut empfunden hatte. So greifen die Glückserlebnisse ineinander und am Ende des Tages kann man zufrieden konstatieren: Das war ein glücklicher Tag. Keine Angst, auch der morgige Tag wird glücklich werden.
    Glückserlebnisse haben Auswirkungen. Sie beeinflussen ein Glückssegment nach dem anderen und erfüllen den Menschen ganzheitlich mit Glück. Man muss diesen »Prozess« nur zulassen.
    Glücksstörer: Störung der Work-Life-Balance
    Wenn man glücklich ist, strahlt das in alle Lebensbereiche aus. Man wird – zumindest langfristig – nicht nur in einem Segment, zum Beispiel in der Natur, glücklich sein. Umgekehrt: Das Un-Glück in der Arbeit kann man beim besten Willen nicht mit dem Glück in der Natur ausgleichen, obwohl manche Menschen das versuchen. Man kann auf jeden Fall feststellen, dass das Glück – kommt es in der Verteilung zu einem Ungleichgewicht – auf wackeligen Füßen steht.
    Es gibt viele Manager, die sich in ihre Arbeit vergraben und dabei durchaus ein gewisses Arbeitsglück empfinden. Sie sind erfolgreich, sie werden befördert. Sie sind anerkannt. Sehr schwer ist die Grenze zu ziehen zum pathologischen Workaholic. Wurde in der Vergangenheit das unermüdliche Ackern in vielen Unternehmen und in unserer Gesellschaft eher positiv gesehen, so erkennt man heute durchaus, dass es sich dabei auch um einen belastenden, wenn nicht krankhaften Zustand handeln kann. In einer Sucht findet man aber kein echtes Glück.
    Diese Manager zahlen die Rechnung zu Hause – man spricht hier von einer Störung der Work-Life-Balance, also einem Ungleichgewicht zwischen Arbeitsalltag und der Freizeit beziehungsweise mit der Familie verbrachten Zeit: Sie sind gereizt und ausgelaugt, es gibt immer häufiger Streit, die Ehe geht kaputt. Die Konsequenzen sind abzusehen: Der Manager – nunmehr unglücklich – vergräbt sich noch mehr in seiner Arbeit, die aber bald auch zur Belastung wird.

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