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Der Glückliche schlägt keine Hunde: Ein Loriot Porträt (German Edition)

Der Glückliche schlägt keine Hunde: Ein Loriot Porträt (German Edition)

Titel: Der Glückliche schlägt keine Hunde: Ein Loriot Porträt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Lukschy
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noch sehr simpel waren, aber von einer unvergleichlich subtilen Komik. Loriot sagte dazu, dass die reduzierte langsame Animation kein Unvermögen gewesen sei, sondern in dem Ungelenken der Figuren deren hölzerne Formelhaftigkeit besser zum Ausdruck käme, als wenn sie elegant und flüssig animiert gewesen wären. Auch hier galt, wie schon beim Schnitt, der Grundsatz: Der Komik ist es manchmal dienlich, auf den letzten technischen Schliff, auf scheinbare äußerliche Perfektion zu verzichten.
    Wir überlegten, wie man die aus zwanzig »Cartoon«-Sendungen stammenden Sketche und Trickfilme neu organisieren könnte, die sich überdies noch in bereits veröffentlichte und noch nie veröffentlichte Clips aufteilten. Inzwischen klärten die Verantwortlichen von Warner und der ARD Rechtefragen.
    Die ARD hatte seit kurzem einen eigenen DVD-Vertrieb und signalisierte Interesse, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Dagegen sprach, dass wir auch Produktionen des ZDF und Werbefilme in unsere Edition einbeziehen wollten. Zudem war Loriot gegenüber seinen langjährigen Geschäftspartnern, dem Diogenes Verlag und Warner Brothers, immer loyal.
    Während sich die Herren von Warner und der ARD in ihre Verhandlungen begaben, fingen wir schon mal an zu arbeiten. Ohne Vertrag und ohne eine gesicherte Aussicht auf Realisierung des Projekts.
    Es traf sich gut, dass Bülows inzwischen die Wohnung in Berlin hatten. So konnten wir nicht nur während meiner Ferien in Ammerland arbeiten, sondern auch wenn die beiden am Savignyplatz weilten.
    Ich hatte in früheren Jahren schon einige Male Sketche für Loriot zusammengestellt, zum Beispiel als er 2004 zum 50-jährigen Jubiläum des Freiburger Wallgraben-Theaters, auf dessen Leiter Heinz Meier eine Laudatio mit Filmbeispielen hielt. Seit man an DVD-Recordern und Computern Filme schneiden konnte, war dies relativ unkompliziert.
    Für unsere abwechselnden Arbeiten in Ammerland und Berlin wurden als Grundausstattung zunächst einmal zwei identische Sets von DVDs erstellt, so dass wir hier wie dort auf die gleichen Ressourcen zugreifen konnten. Die DVDs der gesammelten Bremer Sendungen waren inzwischen auch eingetroffen. Es war ein bisschen wie bei Friedrich dem Großen, der in jedem seiner Schlösser die gleiche Bibliothek hatte, so dass er ein Buch, das er in einem Schloss zu lesen begonnen hatte, in jedem anderen Schloss weiterlesen konnte.
    Der allererste Zusammenschnitt unbekannter Sketche aus »Cartoon« war tatsächlich noch sehr roh. Ohne den konkreten Auftrag von ARD und Warner wollten wir nicht zu viel Arbeit investieren. Wir reihten im DVD-Recorder Sketche grob aneinander und bekamen zum ersten Mal einen Eindruck von der Sache. Loriot lag Stolz fern. Als wir aber im Zuge unserer Recherchen feststellten, dass am Tag der ersten Sendung von »Monty Python’s Flying Circus«, am 5. Oktober 1969, bereits seine zehnte »Cartoon«-Sendung gelaufen war, merkte er doch grinsend an: »Ich war zuerst …«
    Loriots primärer Impuls bei den Überlegungen zum Ablauf der Sketche war eine thematische Gruppierung. Das hätte jedoch bedeutet, dass wir einen permanenten Wechsel von Schwarz-Weiß und Farbe hätten in Kauf nehmen müssen. Wären wir hingegen streng chronologisch vorgegangen, so hätte es am Anfang fast nur Zeichentrickfilme gegeben und anschließend eine Häufung von Studiosketchen.
    Wir wählten einen Mittelweg, der im Wesentlichen chronologisch war, aber bei thematischer Nähe von zwei Sketchen oder bei besonders gelungenen Übergängen die Chronologie aufbrach. Und einen Arbeitstitel für unsere erste DVD gab es auch schon: »MOPS 1«.
    Unser Testpublikum waren, wie schon früher bei den Bremer Sketchen, die Damen unserer beiden Familien. Die Begeisterung war groß, nur aus Hamburg, wo Warner Home und die ARD zusammensaßen, hörten wir lange nichts.
    Im Frühjahr 2007 wurde man in Hamburg endlich handelseinig. Die Entscheidung fiel auf Warner. Wir waren erleichtert, dass nunmehr alles geklärt schien. Alle waren sicher, ein wunderbares Produkt zu bekommen, auch wenn es kühn erschien, Inhalte, die bereits als VHS-Kassetten und als DVD-Edition vieltausendfach verkauft worden waren, im neuen, wenn auch erweiterten Gewand noch einmal verkaufen zu wollen.
    Wir hatten allerdings nicht mit dem Föderalismus und dem Kompetenzgerangel der ARD gerechnet. Die öffentlich-rechtliche ARD hat für die Vermarktung ihrer Produktionen kommerzielle Tochterunternehmen. Für die Verwertung der Rechte

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