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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wissen ins Land gekommen war.
    Dass hier zudem noch etwas hinter seinem Rücken lief, passte ihm überhaupt nicht. Deshalb hatte er auch einen Mann abgestellt, der den Oberinspektor aus London bewachen sollte. Und dieser Mann rief an.
    »Sinclair ist verschwunden«, meldete er knapp.
    Marian wurde bleich. »Und wohin?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was heißt das?« Die Stimme des Inspektors klang wie das Grollen eines fernen Gewitters.
    »Er hat das Hotel verlassen. Ich blieb ihm auf den Fersen, aber dann war er verschwunden.«
    »Du weißt also nicht, wo er hinwollte?«
    »Nein, er hatte nur zwei Männer bei sich. Sahen mir aus wie Chinesen.«
    »Sahen sie nur so aus oder waren sie es?«
    »So genau kam ich nicht heran.«
    »Trottel«, schimpfe Marian.
    Sein Untergebener schluckte die Beleidigung. »Da ist aber noch etwas«, sagte er.
    »Raus damit.«
    »Spitzel von uns glauben, die Männer am Flughafen der Bergwacht gesehen zu haben.«
    Marian schluckte. Verdammt, also doch. Dieser Sinclair war sicherlich losgeflogen, um dem Kloster einen Besuch abzustatten. Er hatte ihn, Marian, reingelegt. Vor Wut zerbrach der Nepalese einen Bleistift.
    Der Anrufer, vom Knacken irritiert, fragte: »Sind Sie noch in der Leitung, Chef?«
    »Ja, zum Teufel!«
    »Wir haben einen Toten gefunden«, berichtete der Mann.
    »Und?«
    »Es ist ein Pilot. Ganz in der Nähe des Flughafens. Ob diese Leiche wohl etwas mit dem Fall zu tun haben könnte?«
    »Klar.«
    »Aber was?«
    »Wo bist du jetzt?« fragte Marian.
    »Nicht weit vom Flughafen entfernt.« Der Mann gab den Namen der Straße durch.
    »Bleib da und warte auf mich. Ich komme mit der Mordkommission.«
    »Danke, Chef.«
    Der bedankt sich noch, dachte Marian kopfschüttelnd, als er auflegte.
    Ein richtiger Kriecher, aber ein fähiger Mann, wenn er ihn mit den anderen verglich. Bei denen kam gar nichts heraus. Nicht einmal das Stroh, das in ihren Köpfen wuchs.
    Marian sprang auf. Dieser Sinclair, dachte er. Ein verdammter Lumpenhund. Hat mich reingelegt. Aber Sinclair selbst war auch reingelegt worden. Die andere Seite schlief nicht, das hatte der Mord an dem Piloten bewiesen. Nur, wie sollte Sinclair jetzt in die Berge kommen? Oder hatte man ihm und seinen Freunden einen anderen, einen falschen Piloten untergejubelt?
    Marian lachte krächzend. Er glaubte nicht, dass er die Männer aus England noch einmal lebend wiedersah…
    ***
    Und in Lebensgefahr schwebten wir in der Tat. Da hatte der Inspektor mit seinen Gedankengängen gar nicht so unrecht. Unsere Situation war verdammt mies.
    Ich wusste nicht, ob Suko mitbekommen hatte, was hier vorn geschehen war. Darauf konnte und wollte ich mich auch nicht verlassen, ich musste handeln.
    Beide Arme flogen vor, und mit den Fäusten traf ich das Gesicht des Mannes. Zum ersten Mal hatte ich direkten Hautkontakt mit dem goldenen Gesicht. Das Metall fühlte sich handwarm an, nicht kalt, wie ich angenommen hatte.
    Der Mann flog zurück. Seine Hände glitten vom Steuerknüppel. Der Hubschrauber drohte zu trudeln. Er fiel nach rechts ab, kam jedoch wieder auf Kurs.
    Jetzt hatte auch Suko bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Er löste sich von seinem Sitz und kam näher, wobei er Schwierigkeiten hatte, im Innern des schwankenden Hubschraubers sein Gleichgewicht zu bewahren.
    Ich lag über dem Mann mit dem Goldgesicht. Mit der linken Hand drückte ich ihn zurück, wobei ich alle Kraft aufwenden musste, denn er stemmte sich heftig gegen den Griff, mit der Rechten aber fingerte ich nach der Dämonenpeitsche.
    Ich kriegte sie auch zu fassen.
    Da war Suko bei mir. Er sah, dass ich Schwierigkeiten hatte, die Peitsche einzusetzen, und nahm sie mir aus der Hand. Gedankenschnell schlug er damit einen Kreis über den Boden, und die drei Riemen rutschten aus der Röhre.
    »Weg, John!« schrie er.
    Ich ließ den Kerl los und wuchtete meinen Oberkörper zurück, damit Suko freie Schlagbahn hatte.
    Im selben Augenblick sackte der Hubschrauber weg. Damit hatte keiner von uns gerechnet. Ich landete auf dem Boden, während sich Suko trotz heftiger Armbewegungen nicht halten konnte und dabei über den im Sitz hängenden Tai Pe fiel.
    Am besten hatte es der Kerl mit dem goldenen Gesicht.
    Er wurde nur gegen die Innenwand gepresst, konnte sich dort abstützen und stemmte sich aus dem Pilotensitz.
    Er wollte Suko angreifen, der sich noch immer nicht freigekämpft hatte.
    Dagegen hatte ich etwas.
    Ich hob mein rechtes Bein, winkelte es an und stieß blitzartig zu. Mein Schuh -

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