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Der goldene Buddha

Der goldene Buddha

Titel: Der goldene Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Craig Dirgo
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Geschirr der Kabelwinde, die unter dem Rumpf hing. Dann öffnete er die Tür der Kanzel und stieg ein.
    Ein Matrose kam angelaufen.
    »Soll ich die Gondeln scharf machen?«, fragte er.
    »Ja«, sagte Adams, »und dann räumst du das Deck. Ich starte, sobald ich Betriebstemperatur habe.«
    Der Mann bückte sich, entfernte die Verschlussklappen der Raketenwerfer und kontrollierte die Stromversorgung der Revolverkanonen. Dann steckte er noch einmal den Kopf zur Tür herein.
    »Was macht die Waffenkonsole?«
    Adams sah auf den kleinen Zusatzbildschirm neben der Instrumententafel. »Alles grün.«
    Der Matrose schloss die Tür und rannte davon. Adams wartete einen Moment und drückte den Anlasser. Vier Minuten und achtundzwanzig Sekunden später hob er vom Deck ab und nutzte den Fahrtwind der beschleunigenden
Oregon
als Stütze. Dann richtete er den R-44 in der Luft aus, wendete und flog auf Macau zu.
    Die Zodiacs glitten mit dreißig Knoten über die Meeresoberfläche. Laut ihrer simplen Radaranzeige waren sie minimal schneller als die Verfolger. Sengs Boot, das zusätzlich durch den goldenen Buddha belastet wurde, konnte kaum die Geschwindigkeit halten. Er gab bereits Vollgas, doch der Motor hatte definitiv seine Leistungsgrenze erreicht. Dunst und Regen sorgten weiterhin für schlechte Sichtverhältnisse und schirmten die Schlauchboote von den Blicken der Verfolger ab, aber Seng konnte spüren, dass sie sich gerade so eben außerhalb der Sicht- und Hörweite befanden. Falls auch nur das Geringste schief ging – eine Fehlzündung oder Überhitzung des Motors, ein Leck in einer der Luftkammern –, wären sie geliefert.
    Während Seng seinen finsteren Gedanken nachhing, hörte Huxley plötzlich, dass die
Oregon
sie anfunkte, und schirmte ihr Ohr mit der Hand ab. Aufgrund der Abhörgefahr war die Nachricht kurz und präzise.
    »Hilfe ist unterwegs«, sagte Stone.
    »Verstanden«, antwortete Huxley.
    Sie wandte sich an Seng und Hornsby. »Die
Oregon
schickt uns die Kavallerie«, erklärte sie.
    »Das wird auch höchste Zeit«, sagte Seng und starrte auf die Temperaturanzeige des Motors, die langsam in den roten Bereich wanderte.
    In nicht allzu weiter Entfernung fingen Kasim, Murphy, Meadows und Jones in ihrem Zodiac die Nachricht ebenfalls auf.
    Kasim steuerte, Meadows stand neben ihm, und Jones lag ausgestreckt am Boden. Sobald Meadows die Neuigkeit vernommen hatte, kniete er sich neben Jones und teilte sie ihm mit, wobei er laut brüllen musste, um den Wind und die Wellen zu übertönen.
    »Ich wünschte, ich hätte das vorher gewusst«, spöttelte Jones.
    »Dann hätten die mir Aspirin mitbringen können.«
    »Willst du noch einen Schluck Wasser?«, fragte Meadows.
    »Nur falls es hier an Bord eine Toilette gibt«, erwiderte Jones und verzog das Gesicht.
    »Halt durch, Kumpel«, sagte Meadows. »Bald sind wir zu Hause.«
    Deng starrte mit dem Fernglas in den Dunst. Dann schälte sich daraus allmählich der Umriss der
Oregon
hervor – das rasend schnelle Frachtschiff hinterließ ein weiß schäumendes Kielwasser. Er hatte so etwas noch nie gesehen. Die meisten Frachter – und Deng hatte schon viele verfolgt und abgefangen – bewegten sich grazil wie eine trampelnde Seekuh durchs Wasser. Dieses Schiff unter iranischer Flagge glich eher einem feurigen Vollblüter.
    Das Kielwasser brodelte nicht wie bei den meisten Schiffen, sondern schien konzentrische Strudel zu bilden, die das Meer glätteten, als habe jemand einen großen Container Glyzerin über Bord geschüttet. Deng suchte die Decks ab, sah aber keinerlei Besatzung – nur rostiges Metall und haufenweise Schrott.
    Ungeachtet der menschenleeren Decks wirkte die
Oregon
nicht wie ein Geisterschiff. Nein, dachte Deng, unter ihrer Metallhaut geht jede Menge vor. In genau diesem Moment flog dicht über den Wellenkämmen ein mittelgroßer Hubschrauber etwa hundert Meter backbord an der
Sturmstärke
vorbei.
    »Wo kommt der denn her?«, fragte Deng seinen Radaroffizier.
    »Wer, Herr Kapitän?«, fragte der Mann und blickte von einem Monitor auf.
    »Der Helikopter, der vom Meer landeinwärts fliegt«, erwiderte Deng.
    »Hier auf den Schirmen ist nichts zu sehen«, sagte der Offizier. »Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht getäuscht haben?«
    »Ja, ich
bin
mir sicher«, sagte Deng laut.
    Er ging zum Radarschirm und überzeugte sich selbst.
    »Was geht hier vor?«, fragte er einige Sekunden später.
    Der Radaroffizier war klein und schmächtig und sah wie ein Jockey in

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