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Der goldene Kuß

Der goldene Kuß

Titel: Der goldene Kuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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durfte als erste vom Sender nach Amerika. Oder der Fall Hollmer. Solotänzer verliebt sich in Beleuchter und ist eifersüchtig auf Schlagerstar. Theo, hörst du noch zu …«
    »Und wie ich zuhöre, Püppchen.« Theo Pelz schnaufte. »Das kannst du nicht machen.«
    »Hat Rathberg gefragt, ob er das mit mir machen kann? Ohne mich anzuhören, macht er mich vor allen Fernsehzuschauern unmöglich. Ich bin in Deutschland zur Skandalfigur Nummer eins geworden. Ohne mich anzuhören, ohne daß ich mich wehren kann! Und da soll ich jetzt schön still sein, brav das Giftpülverchen schlucken und klaglos in einer Ecke verrecken? Seid ihr denn alle verrückt?! Jetzt drehe ich die Dreckschleuder auf, und es wird im Funkhaus verdammt nach Jauche stinken!«
    Sie wartete die Antwort Theo Pelz' nicht ab, sondern legte den Hörer auf. Dann zögerte sie einen kurzen Augenblick, griff wieder zum Telefon und rief die Zentrale an.
    »Stellen Sie eine Verbindung zu Monsieur Amar Sorbania her«, sagte sie. »Wenn er nicht zu Hause ist, hinterlassen Sie, er möchte mich anrufen.«
    Eine halbe Stunde später klingelte das Telefon. Carlos Heimann und Tommy Brest saßen an Karins Bett und gaben sich alle Mühe, sie zu beruhigen. Es war vergeblich. Karin Jarut befand sich in einem Rausch von Rache. Mit Schwung nahm sie den Hörer ab und sah dabei die anderen triumphierend an.
    »Amar?« rief sie mit heller Stimme. Es war tatsächlich der schwerreiche arabische Scheich. »Ich bin so glücklich, dich zu hören. Ich glaube, meine Entscheidung ist gefallen. Du bist wie ein Blitz in mein Herz gezuckt …«
    »Billigster Kintopp!« sagte Heimann verächtlich. »Auf so was fallen nur Blödiane herein.«
    Karin funkelte ihn kampfeslustig an.
    »Aber eine Bedingung: Flieg mit mir übermorgen nach Deutschland … Nein, nicht ans Ende der Welt, nur nach Deutschland. Ich will mich in meinem Heimatland mit dir verloben …«
    »Fest steht und treu die Wacht am Rhein!« sagte Heimann mit schiefem Mund. »Klappe I, Titel: Die Ölpest in Bumbenhausen.«
    Karin warf den Hörer zurück und lehnte sich voll Triumph zurück. »Er kommt! Wir fliegen nach Deutschland!« Ihre Augen funkelten. »Das wird eine Schau, meine Lieben! Karin Jarut heiratet Ölmillionär. Aber vorher rechnet sie mit dem deutschen Fernsehen ab …«
    »Amen.« Carlos Heimann stand auf und winkte Tommy Brest zu. »Komm, mein Junge, gehen wir ins Hotel und morgen in die Berge zum Drehen. Wenn Weiber zu Hyänen werden, brauche ich nicht das Aas dazu zu liefern.«
    Das Lachen Karins klang hinter ihnen her über den langen weißen Flur des Krankenhauses.
    *
    Im Funkhaus gab es nach dem ›Fall Jarut‹ keine Ruhe mehr. Die Telefone liefen heiß, die Sekretärinnen stöhnten. Die Belegschaft der Sendereihe ›Hörer fragen – wir antworten‹ erstickte in Briefen und Karten.
    Die Skala der Zuschriften und Anrufe war groß. Sie reichte vom: »Bravo! Das ist echtes Christentum!« der ›Vereinigung christlicher Witwen‹ bis zum anonymen Anruf: »Ihr Heuchler! Was hinter euren Kulissen sich abspielt … Oho! Ich weiß es! Ihr Stinktiere!« Programmdirektor Pelz sammelte fleißig die saftigsten Aussprüche und trug sie in einer schönen roten Ledermappe zu Intendant Dr. Rathberg.
    »Na und?« sagte Dr. Rathberg. Er sah Pelz scharf an. »Das beweist doch, welch großen Anteil die Bevölkerung nimmt. Das beweist doch geradezu meine Ansicht, daß das Fernsehen sauber bleiben muß, um erzieherisch zu wirken. Millionen Augen sehen auf uns! Millionen verlangen von uns, Vorbild zu sein! Sind wir das, Herr Pelz? Ein Fall wie dieser ist unerträglich für ein Kulturklima.«
    »Die Jarut will morgen zurückkommen«, sagte Pelz wie beiläufig. »Sie hat in Limassol alles gelesen.«
    »Na und?« Dr. Rathberg sah Pelz aus den Augenwinkeln an. »Sie können ihr dann gleich unsere Ansicht klarlegen und sie auszahlen. Ich will großzügig sein: Sie bekommt das Honorar voll für die letzte Folge ›Kain‹. Das sparen wir wieder ein, weil Fräulein Hartung als Anfängerin ja wesentlich billiger ist.«
    Theo Pelz lächelte mokant. Ein Gauner bist du ja doch, dachte er. So schön kann kein Mädchen sein, daß du nicht irgendwie daran verdienen könntest. Jetzt betrügst du die kleine Vera schon um Tausende von Mark, noch bevor sie überhaupt ihren ersten Satz in die Kamera gesagt hat.
    »Die Jarut will eine Pressekonferenz geben«, schoß er seinen Giftpfeil ab. Dr. Rathberg fuhr herum.
    »Was will

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