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Der goldene Ring

Der goldene Ring

Titel: Der goldene Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julian May
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aber Ihre Hilfe könnte für unseren Erfolg ausschlaggebend sein ... Claude andererseits ist bloß stur, wenn er auf seiner Unabkömmlichkeit besteht!«
    »Sie meinen wohl, Sie sind die einzige, die diesen Bernsteinbrief durch die Zeitkrümmung schieben kann!« fauchte der Paläontologe. »Ich bin in besserer körperlicher Verfassung als Sie, Angélique, und wenn irgend jemand, dann habe ich mir meinen Platz bei dieser Mission verdient.«
    »Polnisches Maultier! Bleiben Sie zu Hause und werden Sie wieder gesund!«
    Felice klopfte mit dem Löffelstiel auf den Tisch. »Fangt ihr beiden bloß nicht wieder von neuem an! Ihr seid ein Paar kranke alte Hühner, die außerhalb ihrer Schaukelstühle Überhaupt nichts zu suchen haben, und wenn wir eine Spur Verstand hätten, würden wir euch zusammen in einem Schuppen einsperren und ohne euch gehen.«
    »Glücklicherweise ...« - Uwe Guldenzopf paffte gemütlich seine Pfeife - »haben wir keinen Verstand.«
    Madame funkelte Claude an. »Es ist meine Pflicht, zu gehen! Ich, die ich mit der Öffnung des Zeitportals gesündigt habe, muß büßen, indem ich es schließe.«
    »Blödsinn«, gab Claude zurück. »Sie sind von einem Todeswunsch besessen, das ist es.«
    Madame warf ihr Messer hin. »Wollen ausgerechnet Sie meine Motive anzweifeln? Betrachten Sie Ihren eigenen Todeswunsch, Monsieur le Professeur!«
    Claude nahm einen sparsamen Schluck aus seinem Weinbecher. »Honi soit qui mal y pense, Schätzchen.«
    »Zur Ordnung, verdammt nochmal!« Häuptling Burke donnerte mit seiner großen Faust auf den Tisch. »Als Kriegshäuptling dieser verwanzten Bande erkläre ich, daß es keine Diskussion mehr Über Motive geben wird! Wir alle haben uns freiwillig gemeldet. Wir alle haben bewiesen, daß wir auf diese oder jene Weise nützlich sein können - entweder an der Torburg oder unten in Muriah bei der Einnahme der Ringefabrik ... Also. Ich will wissen, ob es noch irgendwelche ernsteren Fragen gibt, bevor wir die Sitzung für heute abend schließen.«
    »Ich habe da an etwas gedacht«, meldete sich Basil schüchtern. »Als Neuer in der Gruppe habe ich gezögert, größere Änderungen zu Madame Guderians Originalplan vorzuschlagen. Und bis Felice gestern morgen mit ihrem goldenen Ring und den Chalikos zurückkehrte und sagte, sie wolle mit uns gehen, war der Punkt sowieso irrelevant. Was ich sagen möchte, ist - was ist mit dem Speer?«
    Die anderen blickten den Alpinisten völlig verständnislos an. Basil war beim Fall Finiahs befreit worden; er hatte einen Monat in den Verliesen der Stadt verbracht, nachdem er auf dem See wiedereingefangen worden war. Ein Platz bei der neuen Expedition war ihm sicher, als er, der alte Bergsteiger, sich bereiterklärte, die Mauern der Torburg, des Koerzierer-Hauptquartiers in Muriah oder jeder anderen Festung, in die die Gruppe unter Umständen eindringen mußte, zu erklimmen. Er war außerdem, wie er selbst sagte, »wild darauf, den Tanu eine Lektion zu erteilen, weil sie mir meine Pliozän-Ferien verdorben haben«.
    Old Man Kawai schüttelte jetzt bedauernd den Kopf. »Das Energie-Aggregat des Speers ist völlig leer, Basil. Mit dem Saft, der noch übrig ist, würden Sie nicht einmal ein Glimmen aus einem Mikro-LED herausholen. Es hat mich gejuckt, das Ding selbst zu öffnen, aber ich konnte einfach kein passendes Werkzeug improvisieren. Dazu gehört eine geschicktere Hand.«
    »Aber«, blieb Basil dabei, »wenn wir das Aggregat öffnen könnten, dann bestünden gute Chancen, daß uns auch das Aufladen gelänge. Habe ich recht?«
    Der frühere Hersteller elektronischer Geräte hob die knochigen Schultern. »der Flieger bezog Energie aus der Wasserfusion. Warum der Speer nicht auch?«
    Felice warnte: »Jungs, ich bin nicht sicher, daß ich meine PK schon fein genug abstimmen kann, um in das Ding zu gelangen, ohne es kaputtzumachen.«
    »Daran hatte ich auch nicht gedacht«, entgegnete der Alpinist. »Doch Sie könnten den Speer viel leichter als einer von uns anderen nach Süden bringen. Es wäre unbezahlbar für den Angriff gegen die Ringefabrik.«
    »Damit hat er recht«, pflichtete Khalid ihm bei. »Die Fabrik liegt auf dem Gelände der Koerzierer-Gilde und ist strenger bewacht als die Tugend einer Lylmik.«
    »Vergeßt nur nicht«, warf Amerie ein, »daß der Speer tot ist.«
    »Ich könnte mir denken, wer fähig wäre, ihn ins Leben zurückzurufen«, sagte Basil. »Claude hat mir vor Wochen an einem langen, heißen Nachmittag, als wir einige

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