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Der goldene Schwarm - Roman

Der goldene Schwarm - Roman

Titel: Der goldene Schwarm - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Knaus Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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passende Wort nicht finden. »… Narr!« Heutzutage eine milde Beschimpfung, aber sie kommt ihr mit großem Nachdruck von den Lippen, und Joe lässt den Kopf hängen. »Na egal, gehen wir.«
    »Was?«
    »Du glaubst, dass du gehen musst. Also gehen wir. Aber wir werden es auf kluge Weise anstellen, und damit meine ich, auf meine Weise.«
    »Was?«
    »Bitte sag nicht ständig: Was? Das lässt mich an deiner Intelligenz zweifeln. Ich bringe dich dahin, wo du tun kannst, was du für nötig hältst. Erklären kannst du’s mir unterwegs. Aber wenn wir es tun, werden wir es nach den Polly-Regeln tun, nicht nach den Joe-Regeln, denn meine Regeln sind ausgefeilt und praktikabel, und deine sind sehr merkwürdig und konfus. Ich helfe dir bei deinem Plan, aber nicht auf Kosten deiner oder meiner Freiheit. Ist das klar?«
    »Ja.«
    »Du wirst dich hinten auf dem Rücksitz meines Wagens klein machen und einen sehr großen, abscheulichen Hut mit Früchten darauf tragen, den ich mir für eine Hochzeit gekauft habe. Und du wirst dich in eine Spitzendecke wickeln und dich zusammenkauern, sodass jeder, der genauer hinschaut, eine kleine, dicke alte Schachtel sehen wird, die sich von ihrer attraktiven Schwiegertochter in der Gegend herumkutschieren lässt.«
    »Oh. Okay.«
    »Dies ist der Moment, in dem du um deines inneren Seelenfriedens willen fragst: Aber warum hilfst du mir?«
    »Also … warum?«
    »Weil ich vorhabe, ausgiebig in die J.-Joseph-Spork-Aktie zu investieren, und ich mir nicht gern eine gute Gelegenheit durch die Lappen gehen lasse. Außerdem spricht es sehr für dich als romantischen Helden, dass du dem treu bleibst, was gut, aber unvernünftig ist. Ich halte es daher für unwahrscheinlich, dass ich dich an irgendeinem Punkt unseres gemeinsamen Weges – wenn es denn einen solchen geben wird – von einer estländischen Modestudentin oder einer ähnlichen Harpyie werde loseisen müssen. Das ist eine Qualität, die eine Frau wertschätzen und über den gesunden Menschenverstand stellen sollte, auch wenn sie dafür die Bürde in Kauf nehmen muss, dich angesichts deiner Komplettschwachsinnigkeit am Leben zu erhalten. Also: Mein Weg oder dein Abgang?«
    »Oh. Oh! Dein Weg. Auf jeden Fall.«
    »Ja. Jetzt warte hier. Denn ich schwöre, wenn du vor mir davonläufst, spüre ich dich auf und tue dir schlimme Dinge an.«
    »Oh.«
    »Und später, Joe, das sage ich dir gleich, wirst du mir schlimme Dinge antun, um mich dafür zu entschädigen, dass ich den 4:51-Uhr-Zug von Finch Chemicals verpasst habe.«
    »Oh, klar, ja! Natürlich.«
    Polly Cradle gönnt ihm ein Lächeln, das einem das Gehirn zum Schmelzen bringen könnte.
    »Dann können wir jetzt fahren.«
    Von Pollys Autorücksitz aus und verkleidet wie der Kröterich auf seiner Flucht aus dem Kittchen, starrt Joe Spork sein Zuhause an.
    Die Quoyle Street ist überflutet von blauen Lichtern und den Transportern der Gerichtsvollstrecker. Ein einziger Zivilpolizist ist anwesend, um darauf zu achten, dass alles mit rechten Dingen zugeht, den ganzen Krawall zu beaufsichtigen und für den Fall, dass der Hausbesitzer (bekannt für seine Unterweltbeziehungen und zurzeit ein Verdächtiger in einer laufenden Mordermittlung) zurückkehren und einen Aufstand machen sollte. Drei stämmige Burschen schleppen eine Standuhr, ein schottisches Modell aus dem Jahre 1810, und da sie ihr Innenleben nicht fixiert haben, kann Joe sogar von Weitem erkennen, wie die Gewichte im Uhrkasten hin und her rollen und von innen das Ziffernblatt zerschlagen. Er fragt sich, ob sie Anweisung haben, so brutal wie möglich mit seinem Lagerbestand umzugehen. Im zuckenden Licht erkennt er das Pendel und kann Stücke des feinen, handbemalten Ziffernblattes ausmachen. Jetzt ist es nur noch Sperrholz, und das Pendel könnte genauso gut eine Wünschelrute sein. Er beobachtet einen weiteren Mann, der etwas umsichtiger die Todesuhr im Arm trägt. Typisch. Das eine Stück, bei dem es ihm nichts ausmachen würde, es zerschlagen zu sehen.
    »Die schieben dich vors Loch«, sagt Polly Cradle.
    »Was?«
    »Das ist ein abgekartetes Spiel. Dieses ganze Chaos. Sie schaffen Platz, um später Beweise zu hinterlegen. Wenn sie wirklich etwas finden wollen, machen sie nicht so eine Unordnung.« Sie wirft ihm einen Blick zu. »Guck nicht so überrascht. Ich bin eine Cradle.«
    »Diese Uhr«, murmelt er, »ist über zweihundert Jahre alt. Sie hat niemals jemandem was getan.«
    »Es tut mir leid, Joe«, sagt Polly. Ein aufmerksamer

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