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Der goldene Thron

Titel: Der goldene Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katia Fox
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gewiss hatte er sich nichts zuschulden kommen lassen!
    »Doch nicht der!« Die Magd winkte großspurig ab. »Der ist nicht der Vater des Kindes und auch nicht mein Liebster.«
    Guillaume hatte nicht einen Augenblick an seinem Sohn gezweifelt, trotzdem war er froh, dass sich das Missverständnis so schnell aufklären ließ.
    »Und wer ist es dann?«, erkundigte sich John streng.
    »Ein anderer Lord … und er sieht viel besser aus als der.« Die junge Frau blickte William geringschätzig an.
    »Und hat dieser Lord auch einen Namen?« Der König schien kaum noch an sich halten zu können.
    Die Magd zuckte scheinbar gelangweilt mit den Schultern und sah zu Boden.
    »Verzeiht, Sire«, war plötzlich die Stimme von Williams Pagen zu hören.
    »Wer bist du nun wieder?«, wollte John gefährlich leise wissen und runzelte die Stirn.
    »Ich heiße Adam, Sire, Adam aus Caldecote. Ich bin ein Sohn von Lord Elmswick.«
    »Soso, ein Sohn.« Der König schien sofort zu verstehen, dass Adam nur ein Bastard war. »Was willst du, Adam?«, fragte er streng.
    »Ich habe versprochen, niemals feige zu sein, Sire.« Adam sah zu Boden und scharrte mit dem Fuß auf den Steinfliesen herum. Man sah ihm an, wie sehr er mit sich rang. »Darum will ich auch sagen, was ich weiß.« Als er aufblickte, standen Tränen in seinen Augen. Guillaume suchte nach Ähnlichkeiten mit seinem Vater, dem Spanferkel, doch der Junge musste auf seine Mutter kommen. Er hatte nichts Verschlagenes, nichts Unangenehmes, kurzum nichts von Odon. Nicht einmal den Namen hatte er von Elmswick.
    »Ich habe meinen Vater mit ihr gesehen«, berichtete Adam mit erstickter Stimme und schluchzte auf. »Er ist ihr Liebster.«
    Guillaume ballte wütend die Fäuste und schnaubte. Er hatte immer gewusst, dass William sich vor diesem Elmswick würde in Acht nehmen müssen; mit der Verschleppung eines unschuldigen Kindes aber war der Kerl zu weit gegangen!
    »Elmswick!«, brüllte der König.
    Es dauerte einen Augenblick, bis er nach vorn trat. Offenbar hatte er versucht, sich hinter den anderen Gästen zu verstecken. Welch ein Feigling!
    »Ist das der Lord?«, fragte König John und zeigte auf Odon. »Sieh ihn dir genau an und sprich!«, fuhr er die Magd an.
    »Ich darf nichts sagen, sonst tut er mir weh«, flüsterte sie, ohne aufzuschauen.
    »Wenn du nicht die Folter spüren willst, dann sieh ihn dir an und sag mir, ob er es ist!«, donnerte der König.
    Die Magd blickte auf und nickte. »Er hat gesagt, ich solle den Jungen aufziehen. Ich sei besser für ihn als die da!« Sie zeigte auf Marguerite. »Er weiß, was gut für den Jungen ist, er ist doch sein Vater!«, greinte sie.
    »Deine Einfältigkeit wird dich das Leben kosten«, fuhr der König sie an. »Odon ist nicht sein Vater, ich hingegen bin der Großvater des Jungen!« Er wandte sich angewidert ab. »Schafft sie fort und sperrt sie ein. Sie wird hängen.« Dann ging er mit bedrohlicher Miene auf Odon zu. »Ihr aber, Elmswick, seid nicht einfältig, sondern hinterhältig! Für einen wie Euch ist der Tod durch den Strang eine viel zu milde Strafe. Ich weiß nicht, warum Ihr meinen Enkel habt verschleppen lassen …«
    »Aber ich wusste doch nicht …«, fiel Odon ihm jammernd ins Wort. »Ich wollte William nur eine Lektion erteilen. Ich hätte dem Jungen nichts getan, Sire, bitte glaubt mir!«
    Guillaume beobachtete angespannt, was geschehen würde.
    »Ihr seid von edler Geburt; Euer Vater war ein königstreuer Mann. Darum will ich Euch glauben, dass Ihr nicht gewusst habt, dass Richard mein Enkel ist, und Gnade walten lassen«, antwortete John scheinbar mild.
    Elmswick war sichtlich erleichtert. »Ich danke Euch, Sire«, sagte er und fiel vor dem König auf die Knie.
    Guillaume aber kannte John gut genug, um zu wissen, dass er nur eines seiner Spiele mit Elmswick trieb. Er wiegte ihn in Sicherheit, nur um ihn dann noch härter zu treffen.
    »Ihr werdet Eures Titels enthoben und müsst Eure Ländereien verlassen. Sollte Euch oder Eurem Weib je ein Lord Unterschlupf gewähren, dann werden auch sie ihre Güter verlieren. Da Eure Gemahlin aber keine Schuld trifft, gestatte ich ihr, Euch zu verlassen und mit Euren Kindern zurück zu ihrem Vater zu gehen, so er sie denn aufnehmen will. Es wird ihm durch mich kein Schaden dadurch entstehen.«
    Einige der umstehenden Barone tuschelten, manche wichen einen Schritt zurück, um nicht zu dicht neben Elmswick zu stehen.
    »Ohne Titel und Ländereien bist du von nun an nur noch ein

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