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Der Goldvulkan

Der Goldvulkan

Titel: Der Goldvulkan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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könnte.
    Die vorhandenen Hunde gehörten zu der verbreiteten Rasse des Landes. Die völlig akklimatisierten Tiere haben stark behaarte Pfoten, infolgedessen sie, ohne die Gefahr, tiefer einzusinken, besser über den Schnee laufen können. Daraus aber, daß sie akklimatisiert waren, durfte man nicht schließen, daß sie nicht recht wild geblieben wären. Wirklich gaben sie in dieser Hinsicht Wölfen oder Füchsen nicht viel nach. Ihren Führern gelang es auch nur durch Liebkosungen und Leckerbissen, sie einigermaßen gehorsam zu erhalten.

    Unter der Mannschaft des Scout befand sich jetzt einer als Lotse, der für die Führung des Bootes auf den verschiedenen Gewässern bestimmt war. Es war ein Indianer aus Klondike, Neluto mit Namen, der schon seit neun Jahren im Dienste des Scouts stand. In seinem Fache sehr erfahren sowie mit den Schwierigkeiten jeder Art, die sich bei der Fahrt auf den Seen, über die Stromschnellen und auf den Flüssen bieten, gründlich bekannt, konnte man sich dem Manne sorglos anvertrauen. Vor seinem Eintritt in das Personal des Scouts war Neluto bei der Hudsonbai-Gesellschaft angestellt gewesen, wo er die Pelzjäger lange Zeit durch weite Landstrecken geführt hatte. Er kannte gründlich die von ihm in jeder Richtung durchstreiften Gebiete und selbst die Gegend oberhalb von Dawson City bis an den Polarkreis.
    Neluto war des Englischen genügend mächtig, verstanden zu werden und sich verständlich zu machen. Soweit es nicht seinen Beruf betraf, sprach er überhaupt nur sehr wenig, so daß man ihm, wie man zu sagen pflegt, die Worte einzeln aus dem Munde locken mußte. Immerhin konnte der an das Klima Klondikes vollkommen gewöhnte Mann nach dem und jenem mit Nutzen befragt werden. So glaubte auch Ben Raddle an ihn die Anfrage richten zu sollen, was er von der bevorstehenden Witterung hielte und ob er glaubte, daß das Eis der Seen bald aufbrechen würde.
    Neluto erklärte, daß die Schneeschmelze und der Eisgang seiner Ansicht nach vor Verlauf von vierzehn Tagen nicht zu erwarten seien, wenn im Zustand der Atmosphäre kein schroffer Umschlag einträte.
     

    Die Stromschnellen zwischen dem Lindeman-und Bennettsee. – Die Schlucht im Chilkootpaß.
     
    Ben Raddle erschien diese Prognose freilich recht unbestimmt, er mußte jedoch darauf verzichten, aus einem Mann, der es entschieden vermeiden wollte, sich zu kompromittieren, eine andere herauszuholen.
    Während die nächste Zukunft also unsicher blieb, konnte man wenigstens über die Gegenwart nicht im Zweifel sein. Über den Lindemansee sollte man nicht im schaukelnden Boot fahren, sondern, so gut es ging, hinwandern. Jane und Edith konnten immerhin in dem Fahrzeuge Platz nehmen, das, nach der Seite geneigt, über das Eis gezogen wurde und dem die Männer zu Fuße folgen sollten.
    Das Wetter war ziemlich ruhig, der gestrige schneidende Wind war abgeflaut und verriet die Neigung, nach Süden zurückzugehen. Dennoch herrschte eine recht tüchtige Kälte – bei gut zwölf Grad unter Null – ein im ganzen günstiger und vorteilhafter Umstand für den Marsch, der durch Schneegestöber den Wandrern sonst recht beschwerlich werden kann.
    Nachdem der Lindemansee gegen elf Uhr überschritten war, genügte eine Stunde, die zwei Kilometer, die ihn vom Bennettsee trennten, zurückzulegen, und als die Mittagsstunde schlug, hielt der Scout mit seiner Karawane an der Station, die am Südende dieses Sees entstanden ist.
    Hier herrschte ein ebenso arges Gedränge wie am Sheep-Camp des Chilkoot-Passes: mehrere tausend Auswanderer warteten nur darauf, ihre Fahrt fortsetzen zu können. Überall standen Zelte, die gewiß bald durch Hütten und Häuser ersetzt werden sollten, wenn der Zuzug nach Klondike noch einige Jahre in gleicher Stärke anhielt.
    Schon fand man in diesem Dorfembryo, der später ohne Zweifel zum Flecken und dann zur Stadt anwuchs, einige Herbergen – später Hotels – und am Ufer des Sees Schiffswerften und Sägewerke verstreut, ohne von einem Polizeiposten zu reden, dessen Aufgabe mitten unter den von überallher zusammengeschneiten Abenteurern sicherlich oft genug eine recht gefährliche war.
    Der Indianer Neluto hatte sehr recht daran getan, seine Witterungsvorhersage in normännischer Weise zu verklausulieren: kurz nach Mittag trat plötzlich ein starker Witterungsumschlag ein.
    Der Wind wehte ziemlich steif aus Süden und das Thermometer stieg auf Null Grad.
    Das waren Vorzeichen, über die sich niemand täuschen konnte. Jetzt ließ

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