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Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Der Golfklub Mörder Kommissar Morry

Titel: Der Golfklub Mörder Kommissar Morry Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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Sir. Ich habe angeordnet, daß sie bewacht wird. Wenn der Mann, der auf sie geschossen hat, erfahren sollte, daß sie noch lebt, wird er unter Umständen versuchen, ein zweites Mal gründlicher zu arbeiten. Aber es sieht böse aus . . . die Ärzte scheinen wenig Hoffnung zu haben." Nach kurzer Pause fügte er hinzu „Übrigens fanden wir in der Manteltasche des Mädchens einen Geldbetrag von über zweihundert Pfund."
    „Sonst noch etwas?"
    „Den Personalausweis und einen Lippenstift.“
    „Die Kollegen von der Mordkommission sagten mir, daß Sie das Mädchen verhört hätten?"
    „Stimmt, Flavius. Die Kleine ist angeblich von zu Hause weggelaufen, weil der Stiefvater sie bedrängte. Der Kerl heißt Markus March. Ihm gehört ein Nachtlokal namens ,Red Spot'. Ich wollte gerade hinfahren."
    „Soll ich mal nachschauen, ob er vorbestraft ist?"
    „Das kann nichts schaden. Ich rufe Sie nachher an."
    „In Ordnung, Sir."
    Der Kommissar gab den Hörer an den Beifahrer zurück und wandte sich an May.
    „Sie haben ja wohl mitgekriegt, was geschehen ist. Auf Daphne Brittle wurde ein Mordanschlag verübt."
    May pfiff durch die Zähne.
    „Ich sah sie mit dem langen, hochaufgeschossenen Burschen losfahren . . . mit Mr. Leigh oder Leeds, wenn ich mich recht an den Namen erinnere."
    Morry zog sein Notizbuch heraus und blätterte darin. „James Lee", berichtigte er dann und beugte sich nach vorn, um dem Fahrer die Anschrift zu sagen. „Fahren wir zu ihm."
    „Um diese Zeit wird er im Büro sein", meinte May. „Wollen wir es nicht dort versuchen?"
    Morry steckte das Notizbuch weg. „Sie leben wieder mal außerhalb der Zeit", sagte er. „Menschenskind, heute ist Sonntag!"
    Eine halbe Stunde später standen sie vor der kleinen weißen Villa, die James Lee gehörte. Sie mußten dreimal laut und stürmisch klingeln, bevor ihnen James die Tür öffnete. Er sah verschlafen und ziemlich zerzaust aus und verknotete ärgerlich den Gürtel seines schwarz- rot gestreiften Morgenmantels. Seine nackten Füße steckten in schwarzen Lederpantoffeln.
    „Um Himmels willen", stöhnte er aufgebracht. „Soll die Fragerei schon wieder losgehen?"
    „Wo haben Sie Miß Brittle heute morgen abgesetzt?" erkundigte sich der Kommissar.
    „Die Frage ist falsch formuliert", meinte James. „Sie war es nämlich, die mich abgesetzt hat."
    „Wie soll ich das verstehen?"
    „Wir hatten eine dumme kleine Auseinandersetzung."
    „Einen Streit?"
    „So möchte ich es nicht nennen. Aber warum, zum Kuckuck, werfen Sie mich um diese Zeit aus dem Bett, um das zu erfahren?"
    „Daphne Brittle schwebt in Lebensgefahr", erklärte Morry. „Auf sie wurde ein Mordanschlag verübt."
    James war sofort hellwach. „Ach . . . das ist doch nicht möglich! Wann ist das geschehen?"
    „Um sechs Uhr vierzig. Vermutlich auf dem Weg zu ihrem Hotel. Der Schuß wurde aus einem gestohlenen, mit Milchkannen beladenen Lastwagen abgegeben."
    James fuhr sich mit der Hand über die Stirn. „Ich erinnere mich, so einen Wagen gesehen zu haben. Wahrscheinlich hat er uns verfolgt."
    „Vermochten Sie den Fahrer zu erkennen?"
    „Ich habe mich gar nicht um den Wagen gekümmert", sagte James. „Kommen Sie herein", fuhr er fort und gab den Weg frei. „Wir können nicht die ganze Zeit vor der Tür stehenbleiben."
    Die beiden Beamten folgten der Aufforderung. Als sie in der Diele standen, fragte der Kommissar: „Wo waren Sie um sechs Uhr vierzig, Mister Lee?"
    „Ich lag im Bett. Fragen Sie mich bitte nicht nach einem Zeugen. In meinem Schlafzimmer sitzen keine herum."
    „Warum stritten Sie sich mit Miß Brittle?"
    „Ach, es war nur eine Kleinigkeit . . . aber ich sehe ein, daß sie verletzend wirken mußte. Ich unterstellte dem Mädchen, daß es mich belog. Darüber wurde sie so wütend, daß sie mit dem Wagen davonfuhr, als ich ausgestiegen war, um ein Päckchen Zigaretten zu besorgen. Ich fand den Wagen vor meinem Haus wieder. Es lag ein Zettel darin. Sie wolle mich nie Wiedersehen, stand darauf."
    „Haben Sie den Zettel hier?"
    „Ich habe ihn zerknüllt und weggeworfen."
    „Wohin?"
    „Auf die Straße.“
    Der Kommissar wandte sich an May.
    „Gehen Sie doch bitte mal raus und sehen Sie nach. Am Sonntag morgen werden die Straßen nicht gefegt. Außerdem ist es ziemlich windstill. Der Zettel müßte sich also finden."
    May nickte und verschwand.
    Der Kommissar lächelte freundlich, als er James anblickte. „Nun, Mister Lee? Worum ging es bei dem Streit? Warum unterstellten Sie

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