Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
missbrauchen.“ Einen Moment später beruhigte er sich wieder. „Ich sehe schon, ihr wollt einen anderen Beweis, den sollt ihr bekommen.“
Er zog aus Numenez Gewand die zerbrochene Kerze und strich mit seiner Hand darüber, wodurch sie sich entzündete und grüne Flammen den Raum erhellten.
„Wie ist das möglich?“, stieß Numenez verblüfft heraus.
„Und Jungspund, glaubt ihr jetzt meinen Worten, dass ich ein echter Alchemist bin?“
Ohne einen Feuerstein brachte Dilmed die Flammen zum leuchten. Sie leuchteten wahrhaftig in einer anderen Farbe, als hätte er wirklich Magie benutzt. Wir hatten die andere Kerze benutzt, doch leuchtete sie ganz normal, stellte Azur fest. Er konnte es unmöglich geplant haben, konnte er doch nicht wissen, welche von ihnen übrig blieb. Seine Fähigkeit mussten der Wahrheit entsprächen. „Was wollt ihr für Eure Dienste? Ihr würdet uns Eurer Geheimnis gewiss nicht grundlos offenbaren.“
„Ihr seid ein helles Köpfen. Ihr wart im Schattenreich letzte Nacht, nicht wahr?“
„Woher wisst ihr davon? War es Euer Werk, dass wir von diesem Monster angegriffen wurde?“, fragte Numenez. Wut rang in seiner Stimme mit.
„Ich schwöre nichts damit zu tun zu haben.“ Dilmed legte seine Hand auf die Brust, als würde er einen Eid sprechen. „Ich habe es an Euren Händen erkannt. Sie sind noch immer schwarz vom Schattenkristall.“
Azur blickte seine Hände an. Die Fingerkuppen waren noch immer leicht geschwärzt. Numenez erging es ebenso. Der Stein im Schattenreich musste der Grund dafür gewesen. „Und ihr wollt diesen gegen Euren Dienst tauschen?“
„Ein kleiner Preis, für die Offenbarung eines uralten Geheimnisses, nicht wahr?“ Dilmed lächelte und rieb sich bereits seine Hände vor Freude. Er lebte alleine an diesem Ort, täglich mit der Gefahr von einem Schattenkriecher attackiert zu werden. Er würde dies gewiss nicht alles auf sich nehmen, wenn die Zutat nicht kostbar für ihn wäre. Für sie jedoch, war sie nutzlos.
„Wir werden Euer Angebot annehmen, doch werdet ihr den Schattenkristall erst bekommen, wenn ihr uns nach Relbin geführt habt.“
„Wie ihr wünscht.“ Sein Lächeln verschwand. Er hatte ihn sich sofort erhofft, doch blieb ihm keine andere Wahl, als Azurs Entscheidung zu akzeptieren. Er ging zurück in die Küche.
„Wollt ihr ihm wirklich vertrauen?“, fragte Numenez verblüfft.
„Mit Euch erging es mir zunächst auch nichts anders. Außerdem bleibt uns kaum eine andere Wahl, wie ihr selber wisst. Ganz zu schweigen davon, wird er uns nichts antun, solange ich den Schattenkristall in Händen halte und ich bin gewillt, dies nicht allzu schnell zu ändern.“
„Wenn ihr es sagt, doch ich vertraue ihm kein Stück! Und das ihr mich durch das Portal gestoßen habt, habe ich ebenfalls nicht vergessen.“ Numenez verschränkte seine Arme.
„Es tut mir Leid, doch ging es nicht anders.“
Dilmed kehrte zurück und schmiss ihnen zwei gefüllte Beutel entgegen. „Etwas Proviant für die Reise.“
Dann ging er nach draußen. Azur und Numenez folgten ihm. Am Tage konnten sie erst das gewaltige Ausmaß des Gebirges erkennen, an dessen Fuße sich die Stadt erstreckte. Es zu erklimmen wäre gewiss unmöglich gewesen. Dilmed ging an den Pferden vorbei.
„Wartet einen Augenblick“, rief Azur. Erst jetzt blieb Dilmed stehen. „Wir müssen die Pferde noch losbinden.“
„Die werdet ihr nicht brauchen. Die Gänge sind zu eng, als das ihr in ihnen reiten könnten. Der Eingang selbst ist auch nicht weit entfernt. Seht sie als Bezahlung für Proviant und Übernachtung an.“
Sie gingen durch die trostlose und verlasse Stadt. Im Tageslicht wirkte ihr Zustand noch bedauernswerter. Die Fenster waren eingeschlagen, die Schindeln von den Dächern herabgefallen. Dilmed führt sie bis zur Steinwand, tastete sich an ihr entlang, bis er das gefunden hatte, nachdem er suchte. Das gleiche Symbol, wie das an seinem Hals, versteckte sich hinter einem der Sträucher. Mit seiner Hand drückte er dagegen und ein Tor öffnete sich vor ihnen. Drinnen war es duster wie die Nacht. Dilmed brach sich drei Äste vom nahegelegenen Strauch ab. Wieder fuhr er mit seiner Hand über sie und erneut sprossen grüne Flamen auf. Er reichte ihnen jeweils einen der brennenden Äste. Numenez nahm seinen nur zögerlich entgegen. Scheinbar schenkte er dem Alchemisten noch immer kein Vertrauen, ebenso der anmutigen Flamme. Azur hielt seine Hand über den Ast. Die Flammen waren
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