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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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auf seine einstige Größe zurück. Das Brüllen wurde leiser, glich mehr einem Wimmern.
    „Hat es gerade unsere Sprache gesprochen?“, fragte Numenez verwundert.
    Azur hörte genauer hin. Das Krächzen und Keuchen war schwer zu verstehen, doch versuchte der Schattenkriecher wahrhaftig mit ihnen zu sprechen. „Die Sonne weg, macht sie weg!“
    Mit seiner Hand umhüllte Azur den Docht, sodass kaum noch Licht hindurch schien. Nur langsam beruhigte sich der Schattenkriecher wieder. Es spreizte seine Finger und sah vorsichtig durch ihnen zu Azur.
    „Was wollen Sonnenwanderer von uns?“
    „Wir wollen zurück in unsere Welt, in die der Sonnenwanderer.“
    „Ja, fort ihr geht, weg, weg!“, schrie der Schattenkriecher aufgeregt. „Ich Euch bringen werde zurück in Eure Welt!“
    Der Schattenkriecher erhob sich und schleifte seinen geschundenen Körper an Azur vorbei, der jede seiner Bewegung argwöhnisch verfolgte. Als das Biest einen Blick auf den Schaft der Kerze erhaschte, zischte es lediglich. Mit seiner Hand strich es über die Knospen an der Hecke, die ihre Blätter öffneten und einen Ring formten. Wabernd erstreckte sich ein blaues Band zwischen den Blüten und formte einen Tunnel, durch den sie direkt in ihr Zimmer sehen konnten.
    „Geht, geht!“, befahl der Kriecher, noch immer halb gebeugt. Es trat ein paar Schritte zurück, hielt Abstand zu ihnen. Azur trat an das Portal heran und betrachtete es. Die Fläche war glatt wie Glass, doch sobald Azur sie berührte, formte es Wellen, als wäre es Wasser. Seine Finger fühlten sich kalt an, doch war er nicht feucht, als Azur ihn zurückzog.
    „Glaubt ihr ihm, dass uns dieser Tunnel tatsächlich zurückbringen wird? Was ist, wenn es gar nicht unsere Welt ist, sondern nur eine Falle?“
    Die Kerze brannte heller in dieser Welt, doch hatte es den Nachteil, dass sie dadurch auch schneller schmolz. Das Wachs selbst tropfte nicht herunter, sondern verbrannte an Ort und Stelle. „Schon bald wird die Kerze erloschen sein. Das jemand anderes kommen wird, um uns zu helfen, ist mehr als unwahrscheinlich. Selbst wenn jemand einen Weg hier her entdecken würde, so würde er niemals wagen das Schattenreich zu betreten. Uns bleibt keine andere Wahl, als es zu riskieren.“
    Azur konnte an Numenez Gesichtsausdruck erkennen, dass dieser nicht zufrieden war, doch sich ihrer aussichtslosen Lage ergab.
    „Geht schnell, geht!“, ermahnte der Schattenkriecher erneut.
    Azur wand sich Numenez zu. „Es wäre besser, wenn ihr voraus geht. Ich würde Euch nur ungern den Schattenkriecher schutzlos ausliefern.“
    Still nickte Numenez. Er wollte nicht als erstes hindurchgehen, doch an diesem Ort zurückzubleiben, missfiel ihm ebenso. Zögerlich stand er vor dem Portal, berührte es mit seinen Fingern, nur um ängstlich zurückzuschrecken. Der Schattenkriecher zischte ihn an, was alles nur noch schlimmer für ihn machte und Numenez gänzlich aufwühlte. Azur wusste sich nicht anders zu helfen und stieß ihn mit einem beherzten Tritt durch das Portal. Verwirrt schaute Numenez zurück, doch schien es, als würde er Azur nicht sehen können. Zumindest schien er sicher angekommen zu sein, da er ruhig auf dem Boden sitzen blieb.
    Jetzt war Azur selbst an der Reihe. Er spürte, wie sich das Portal auf seiner Haut spannte, als er es berührte. Wenngleich er seinen Rücken dem Schattenkriecher gekehrt hatte, bemerkte Azur dessen Annäherungsversuche. Es wollte seine Beute bis zuletzt nicht entkommen lassen, doch A zur würde es nicht kriegen. Er ließ die Kerze zu Boden fallen. Der Schattenkriecher zog seine Hände fort, um sein Gesicht zu schützen. Azur schaffte es gerade noch rechtzeitig hindurch zu springen, bevor sich das Portal schloss. Zurück in der Menschenwelt angekommen, sah er nichts mehr von dem Portal. Dies würde die Schattenkriecher zwar niemals davon aufhalten zurückzukehren, doch waren sie zumindest jetzt in Sicherheit.
    Durch das Fenster schien Licht in das Zimmer herein. Der Morgen war bereits angebrochen. „Die Sonne hat bereits den Horizont überquert. Lasst uns runter gehen. Wenn wir schon nicht geschlafen haben, will ich wenigstens nicht mit leeren Magen reisen.“
    In dem Moment knurrte Numenez Bauch laut. „Ich auch nicht“, gab dieser zu.
    Sie gingen herunter in den Schankraum. Woshad saß noch immer in der Ecke, wippte und sprach die immer gleichen Worte. Auf dem Tisch neben ihn stand ein Teller mit Eiern, die er scheinbar nicht angerührt hatte. Der Wirt

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